Frachterkonstruktion

Hallo Schiffsexperten!

Fast alle modernen Frachter folgen dem gleichen Konstruktionsprinzip: der Hauptschiffsaufbau mit der Brücke in luftiger Höhe ist ganz hinten (bei Feedern, Massengutfrachtern und Tankern) oder auf ca. 3/4 der Schiffslänge (bei großen Containerfrachtern) oberhalb des Maschinenraums.

Warum ist das so? Speziell bei großen Containerfrachtern mit ihren Containerbergen vor der Brücke muß die Sicht nach vorne (zumindest bei voller Beladung) mieserabel sein.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß in Zeiten von „fly-by-wire“ Kapitän / Steuermann auf kurze Wege zum Maschinenraum angewiesen sind (war vielleicht früher wichtig?) - jeder Bus/jedes Flugzeug funktioniert mit der „Entkopplung“ von Maschinenraum und Steuermann (Pilot bzw. Fahrer) und aus Sicherheitsgründen ist klar, daß Pilot bzw. Fahrer vorne sitzen und damit beste Aussicht genießen. Warum folgen nur sehr wenige Frachtschiffe diesem Prinzip?

Bin auf Eure Antworten gespannt.

Gruß,
Frank

Warum ist das so? Speziell bei großen Containerfrachtern mit
ihren Containerbergen vor der Brücke muß die Sicht nach vorne
(zumindest bei voller Beladung) mieserabel sein.

Hallo !
Die Sicht nach vorn ist nur wichtig im Revier, also auf dem Fluß oder im Hafen. Das ist während der Lebensdauer eines Schiffes nur sehr wenig Zeit. Und durch die Höhe der Brücke ist der tote Winkel nicht so groß.
Der wichtigste Grund, warum man heute alles nach hinten gelegt hat : Der Antrieb des Schiffes, der Propeller, muß immer nach hinten. Da man unbedingt Maschine und Brückenkonstruktion als eine Einheit (zur Platzersparnis) zusammenbringen will, bleibt nichts anderes übrig als die Brücke, samt Schornstein und Maschine nach hinten zu setzen. Ansonsten wäre die propellerwelle teilweise 150 - 200 m lang und würde zusätzliche Energie fressen.
Zu Beginn dieser Entwicklung setzte man die Brücke sogar bis ganz nach hinten aufs Achterschiff. Ging aber sehr schnell wieder davon ab, weil die Schwingungen und das Gerüttel dort doch zu gewaltig waren. Jetzt sitzt die Brücke etwas weiter vorn.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß in Zeiten von „fly-by-wire“
Kapitän / Steuermann auf kurze Wege zum Maschinenraum
angewiesen sind (war vielleicht früher wichtig?)

Ganz im Gegenteil, früher war das vollkommen unwichtig, da die Maschine vom Maschinenpersonal (Ingenieure, Assistenten usw) beobachtet wurde. Heute, in der Zeit der Kombioffiziere (die alles können) muß der Weg Brücke-Maschine möglichst kurz sein, da der Brückenwachsgänger gleichzeitig verantwortlich für die Maschine ist.

  • jeder

Bus/jedes Flugzeug funktioniert mit der „Entkopplung“ von
Maschinenraum und Steuermann (Pilot bzw. Fahrer) und aus
Sicherheitsgründen ist klar, daß Pilot bzw. Fahrer vorne
sitzen und damit beste Aussicht genießen. Warum folgen nur
sehr wenige Frachtschiffe diesem Prinzip?

Weil keine Notwendigkeit besteht.

Sciffe mit Brücke vorn sind genauso oft in Unfälle verwickelt, wie Schiffe mit Brücke hinten.

Grüße Max.

Hallo Max,

danke für die Antworten. Ich möchte gerne noch mal auf einige Argumente eingehen:

  1. Sicht nach vorne: klar verbringt ein Hochseeschiff die meiste Zeit nicht in engen Passagen, Flüssen und Hafenanlagen, sondern auf dem weiten Meer. Andererseits vermute ich, daß trotzdem dort, in den engen, verkehrsreichen Passagen, die Unfallgefahr am größten ist. Vergleichbar vielleicht mit Start- und Landephase beim Fliegen. Diese machen vor allem bei Langestreckenflugzeugen einen Bruchteil des Gesamtfluges aus, doch die meisten Unfälle passieren dort. Daher ist eine gute Aussicht für die Piloten genauso wie für den Kapitän und Lotsen wichtig, oder?

  2. Platzersparnis: sicher muß der Schiffsantrieb nach hinten, incl. Welle und Maschine. Aber muß der Aufbau mit Brücke auch darüber sein? bei einem Containerfrachter kommt die Ladung (Container) senkrecht von oben. Der Raum unter der Brücke ist also für das Stauen von Containern unbrauchbar, daher macht es Sinn, hier den Maschinenraum unterzubringen. Bei einem Tanker oder Massengutfrachter dagegen wäre es allerdings egal. Den Platz unter einer in Bugnähe installierten Brücke könnte man doch immer noch für einen Tank, also mehr Ladung, nutzen?

  3. Maschinenüberwachung: daß ein Pilot nicht während des Fluges ein unter dem Flügel hängendendes Triebwerk persönlich inspizieren kann, ist klar. Obwohl der Zustand der Triebwerke lebenswichtig ist für das Flugzeug, sind diese so zuverlässig und die Sensortechnik so gut entwickelt, daß eine „Fernüberwachung“ kein Problem darstellt. Änliches gilt für die Antriebe von z. B. Bussen und Zügen. Warum muß der von Dir beschriebene Kombioffizier seinen Schiffsdiesel persönlich besuchen? Sind diese nicht auch so zuverlässig und wartungsarm, daß man sie im wesentlichen starten und danach „vergessen“ kann?

Viele Grüße,
Frank

Hallo !

Ein Schiff landet nicht!
Das Einlaufen eines Schiffes ist nicht vergleichbar mit dem Landen eines Flugzeugs. Läuft ein Containerschiff ein, hat es schon in Hafennähe vorn und hinten Schlepper. Der gesamte andere Verkehr im Hafenbecken ruht. Fährt dieses Schiff auf dem Fluß, wird es durch Radarlotsen überwacht, kleine Boote werden sich hüten, zu nahe heranzufahren. Von der Nock der Brücke läßt sich das Geschehen unter dem Vorschiff außerdem gut beobachten. Es geht bei Deiner Frage ja nur um den toten Winkel unter dem Vorschiff.
Jede Ladung kommt senkrecht ins Schiff. Bis auf Flüssig- und Schüttgut. Man setzt heute keine Ladetanks (vielleicht Benzin) mehr unter die Wohnräume der Besatzung!! Tanker wurden vor 100 Jahren bis in die 50er so gebaut, wie von Dir beschrieben. Das hat sich nicht bewährt und führte zu einer Trennung von Nautik und Technik. Heute gibt es keine Unterschiede mehr bei der Schiffsausbildung und Besatzungsmitglieder werden überall eingesetzt.
Im seemännischen Bereich und im technischen.
Heute braucht man Schiffe mit kurzen Wegen und einfachen Konstruktionen.

Eine Schiffsantriebsanlage besteht nicht aus einem Dieselmotor mit angehängtem Propeller. Das ist noch der geringste Teil.
Hier eine kleine Aufzählung der eingebauten Technik:

Ein oder mehrere Antriebsmotoren.
Angehängt elektrische, pneumatische Steuerung.
Verstellanlage für Propeller.
Wellengenerator
Zwei oder drei Dieselgeneratoren
Dampfturbinengenerator
Verdampferanlage für Trinkwassererzeugung
Luftkompressoren
Ölkessel
Abgaskessel
Klimaanlage
Ca 100 Pumpen
CO2-Anlage
Abwasseraufbereitungsanlage
Stabilisierungsanlage für das Schiff
Ca 200 elekt. Schaltschränke.
Hydraulikanlage für Ventilsteuerung
Ca 30 Kühler verschiedener Größe
Kondensatoren, groß wie ein Reisebus.

USW;USW;USW

Der gesamte Maschinenraum hat die Größe mehrerer Einfamilienhäuser und ist mit einer Flugzeugturbine wirklich nicht vergleichbar.
In diesen Anlagen geht täglich immer etwas defekt und muß repariert werden. Nächtliche Alarme durch Ausfälle sind normal.

Grüße Max.

2 Like

Schöne Antwort Max,
vielleicht sollte sich Frank mal ein „richtiges“ Schiff anschauen.
Ich habe mich eigentlich immer mit Brücke achtern und 300m Knautschzone recht wohl gefühlt.
Daß sich die Brücke über dem Maschinenraum befindet hat u.a. auch damit zu tun, daß der Raum für die Antriebsmaschine und der Raum für den Schiffsbetrieb möglichst klein sein sollte, denn der geht ja von dem eigentlichen Zweck des Schiffes - dem Ladungstransport - ab. Aus diesem Grund werden auch diese Teile des Schiffes bei der Vermessung gesondert berücksichtigt.

Also Maschine möglichst achtern - kurze Schwanzwelle, Aufbauten in Nähe der Maschine - Weg und Raum sparend. - Und wie Max bereits schreibt: Da unten arbeiten außer einer Vortriebsmaschine mit oft etlichen tausend PS noch ein paar Dieselgeneratoren, die eine Kleinstadt mit Strom versorgen könnten. Ganz nebenbei befinden sich da auch noch eine ganze Reihe anderer Agreggate, deren ständige Funktion für den Transportbetrieb Schiff unverzichtbar sind, die also der Wartung, Pflege und Aufsicht bedürfen.

Ein Flugzeug hat mit einem Seeschiff nur eines gemein - es ist ein Fahrzeug. Damit hat es sich dann aber auch schon.

Gruß Eckard.

Pilot bzw. Fahrer vorne sitzen und damit beste Aussicht genießen. Warum folgen nur sehr wenige Frachtschiffe diesem
Prinzip?

Diese Art Schiffe gab es auch, Frank, bei denen war die Brücke ganz weit vorn auf der Back. Muß nicht sein, bei Schlechtwetter wohnt man da wie in einem Fahrstuhl. Sehr gemütlich! Hier siehst Du die „Treuenfels“ der Hansa-Reederei http://www.seniorplus.de/maritim/hansa/jw/pics/Treue…
Obwohl es eine Reihe Schiffe dieser „…Fels-Klasse“ ist man davon aus gutem Grund wieder abgekommen.
Grüße
Eckard

Noch’n Grund …
Hallo,

ich könnte mir noch einen Grund vorstellen: Wenn man bei einem Schiff Ruder legt, schwenkt ja nicht der Bug in die gewünschte Richtung (wie beim Auto), sondern das Heck schwenkt in die entgegengesetzte Richtung (Ruder backbord, Heck schwenkt nach steuerbord), und dadurch dreht das Schiff (vergleichbar mit der Hinterachslenkung eines Gabelstaplers). Der Bug schwenkt nur, wenn man ein Bugstrahlruder einsetzt.

Es ist also bei Steuern genauso wichtig, zu sehen, was sich neben dem Schiff befindet. Ich habe mir das Bild von der „Treuenfels“ angesehen. Wenn ich mir vorstelle, dort vorne auf der Brücke zu stehen und mit Blick voraus zu steuern, *grusel*, da seh ich doch gar nicht, wohin das Heck schwenkt und ob dort überhaupt Platz genug ist, es sei denn, ich gehe auf die Nock und schaue nach achtern, und dann kann ich auch gleich die Brücke auf’s Achterschiff setzen.

Ich denke mal, Brücke achtern ist für Schiffe optimal. Es ist auch bestimmt kein Zufall, dass im Bereich der Kleinfahrzeuge, bei Motorbooten, die dem Vergnügen dienen, der Steuerstand zwar meistens im vorderen Bereich ist, bei Rettungsbooten, wo es auf präzises Navigieren ankommt, meistens weit oder ganz achtern. Ich persönlich bevorzuge ebenfalls die letztere Anordnung.

Und nochwas: Wenn man wirklich in schwierigen Situationen den Blick direkt vom Bug aus benötigt, kann man ja einen Ausguck dort hinschicken, mit Sprechverbindung (Funk).

Grüße
Sebastian

Frachter/Schaukel-Konstruktion
Nochmals Dank an alle für Eure Beiträge!

Eine Zusatzfrage kam mir beim Lesen von Eckard’s Antwort in den Sinn: wie ist das mit dem Geschaukel bei unterschiedlichen Schiffs(aufbau)typen?

Meine Vermutung ist, daß auch ein großes, sprich langes Schiff bei Seegang um seinen Mittelpunkt dreht (sich Bug und Heck abwechselnd auf- und abbewegen). Wenn dem so ist, wäre natürlich ein Aufbau mit Mannschaftsquartieren und Brücke möglichst auf halber Schiffslänge optimal (minimales Schaukeln). Leider hatte ich noch nie das Vergnügen, auf einem richtig großen Schiff bei ordentlich Seegang unterwegs zu sein. Spürt man bei einem 300 m Frachter noch viel davon? Und was machen die armen Feeder-Besatzungen bei Seegang? Durch die heute ülichen Feederkonstruktionen mit dem Aufbau direkt auf dem Schiffsheck müßte hier der „Fahrstuhleffekt“ doch ziemlich heftig sein?

Gruß,
Frank

PS: übrigens ist heute Nachmittag ein mittelgroßer Containerfrachter in den Hamburger Hafen eingelaufen, der die Brücke direkt am Bug hat, 2 Schornsteine und damit vermutlich auch den Maschinenraum am Heck - ähnlich wie die „Treuenfels“, wenn auch vermutlich etwas moderner (wenn ich von der Form der Beladekräne ausgehe).

PS: übrigens ist heute Nachmittag ein mittelgroßer
Containerfrachter in den Hamburger Hafen eingelaufen, der die
Brücke direkt am Bug hat, 2 Schornsteine und damit vermutlich
auch den Maschinenraum am Heck - ähnlich wie die „Treuenfels“,
wenn auch vermutlich etwas moderner (wenn ich von der Form der
Beladekräne ausgehe).

Du meinst sicher eine Ro-Ro-Fähre!!
gruß Max.

Die Treuenfels war ein Schwergutfrachter. Erkennbar an den Stülckenbäumen. Hier war es nicht anders möglich die Aufbauten zu verteilen.
Grüße Max

hallo Frank

Es scheint mir so, dass dein Schiff nur um die Querachse schaukelt.

Außer um die Querachse schaukelt es natürlich auch um die Längsachse oder am wahrscheinlichsten in Kombination, z.B. dann, wenn die Windrichtung im Tagesverlauf wechselt und die Wellen aus verschiedenen Richtungen auf das Schiff zulaufen.
Wenn dem so ist, wäre natürlich ein Aufbau mit Mannschaftsquartieren und Brücke möglichst auf halber Schiffslänge und auf Wasserlinie optimal (minimales
Schaukeln).

Ich bin selbst eine Woche lang (mein letztes Schulpraktikum) mit einem Containerschiff (87Meter Länge; Aufbau auf schiffsheck) auf der Nordsee rumgeschippert. Bei Windstärke 6 hats schon ein bißchen geschaukelt, man gewöhnt sich aber schnell daran und es ist alles dringeeblieben :wink:

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo!

Ich glaube, ich muß Dich mal etwas korrigieren, trotz Deiner Erfahrung mit 6 Tagen Seefahrt!

Es scheint mir so, dass dein Schiff nur um die Querachse
schaukelt.

Ein Schiff schaukelt nur auf dem Jahrmarkt! Ansonsten rollt ein Schiff in der Längsachse und stampft in der Querachse.

Wenn dem so ist, wäre natürlich ein Aufbau mit
Mannschaftsquartieren und Brücke möglichst auf halber
Schiffslänge und auf Wasserlinie optimal (minimales
Schaukeln).

Es geht aber nicht danach, daß die Besatzung sich wohl fühlt, sondern das Schiff soll das tun, wofür es gedacht ist, Ladung transportieren.

Ich bin selbst eine Woche lang (mein letztes Schulpraktikum)
mit einem Containerschiff (87Meter Länge; Aufbau auf
schiffsheck) auf der Nordsee rumgeschippert.

Man schippert nicht!

Bei Windstärke 6

hats schon ein bißchen geschaukelt, man gewöhnt sich aber
schnell daran und es ist alles dringeeblieben :wink:

Es kommt doch ganz drauf an, kommt der Wind von vorn oder von hinten?

Ein Schiff wird nur nach ladetechnischen Gesichtspunkten konstruiert. Steht dann fest, wo die Decksaufbauten hinkommen, macht man sich auch Gedanken, wohin mit der Besatzung?

Grüße Max.

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Mööönsch, sei nicht so streng!
Hallo Max,

Es scheint mir so, dass dein Schiff nur um die Querachse
schaukelt.

Ein Schiff schaukelt nur auf dem Jahrmarkt! Ansonsten rollt
ein Schiff in der Längsachse und stampft in der Querachse.

… und es giert um die Hochachse, ist klar, aber welcher Laie kennt schon diese Begriffe, also „schaukelt“ es halt.
(Beim Flugzeug heißt es auch „Rollen“ und „Gieren“, aber nicht „Stampfen“, sondern „Nicken“)

Ich bin selbst eine Woche lang …
… auf der Nordsee rumgeschippert.

Man schippert nicht!

Ja ja, is ja gut … man fliegt auch nicht mit dem Ballon (das heißt „Fahren“), und auf’m Schiff gibt’s kein Seil, sondern nur Leine, Taue, Enden, Tampen, Fallen, Schoten etc., und man leert den Kaffeepott nicht, sondern lenzt ihn (aber nicht mit der Lenzpumpe oder dem Ösfass).

Bei Windstärke 6

hats schon ein bißchen geschaukelt, man gewöhnt sich aber
schnell daran und es ist alles dringeeblieben :wink:

Es kommt doch ganz drauf an, kommt der Wind von vorn oder von
hinten?

… oder von der Seite (da ist das Rollen besonders schön)?

Es gibt sogar Wetterlagen (und spezielle Seegebiete), da sind die Wellen optisch nicht zu erkennen (sieht aus wie spiegelglatte See), und trotzdem hängen alle über der Reling. Gaaaaanz flache und lange Wellen, für’s Auge nicht wahrnehmbar, aber das Gleichgewichtsorgan spürt die trotzdem. Das ist wohl besonders übel!

Grüße
Sebastian

Ja ja, is ja gut … man fliegt auch nicht mit dem Ballon (das
heißt „Fahren“),

Siehst Du, ich wurde belehrt und nun bin ich selbst dran zu belehren! Man lernt nie aus!

und auf’m Schiff gibt’s kein Seil, sondern

nur Leine, Taue, Enden, Tampen, Fallen, Schoten etc., und man
leert den Kaffeepott nicht, sondern lenzt ihn (aber nicht mit
der Lenzpumpe oder dem Ösfass).

Nein, man trinkt ihn, wie überall.

Bei Windstärke 6

hats schon ein bißchen geschaukelt, man gewöhnt sich aber
schnell daran und es ist alles dringeeblieben :wink:

Es kommt doch ganz drauf an, kommt der Wind von vorn oder von
hinten?

… oder von der Seite (da ist das Rollen besonders schön)?

Siehst Du, deshalb sagt Windstärke 6 überhaupt nichts aus, wenn man nicht die Richtung zum Schiff hin weiß!

Es gibt sogar Wetterlagen (und spezielle Seegebiete), da sind
die Wellen optisch nicht zu erkennen (sieht aus wie
spiegelglatte See), und trotzdem hängen alle über der Reling.
Gaaaaanz flache und lange Wellen, für’s Auge nicht
wahrnehmbar, aber das Gleichgewichtsorgan spürt die trotzdem.
Das ist wohl besonders übel!

Das sind keine Wellen, das ist Dünung!!

Grüße Max, der 35 Jahre lang sein Bett auf einem Schiff hatte.