Frage 2: 80 Milliarden

Danke für Eure Antworten auf Frage 1. Dadurch weiß ich inzwischen, daß es ganz grob gerechnet 80 Milliarden Euro sind, die wir pro Jahr an Zinsen zahlen.

Nun gehören dazu natürlich immer zwei Seiten. Die Zahler sind wir alle. Aber wer sind die Empfänger dieser 80 Milliarden pro Jahr? Läßt sich das verfolgen?

Danke
Dan

Danke für Eure Antworten auf Frage 1. Dadurch weiß ich
inzwischen, daß es ganz grob gerechnet 80 Milliarden Euro
sind, die wir pro Jahr an Zinsen zahlen.

Nun gehören dazu natürlich immer zwei Seiten. Die Zahler sind
wir alle. Aber wer sind die Empfänger dieser 80 Milliarden pro
Jahr? Läßt sich das verfolgen?

hallo,

saelbstverständlich. Wer legt denn sein Geld in Bundesschatzbriefen u.ä. an? Jeglicher Klein- und Großanleger, welcher Inhaber dieser Papiere (fonds oder wie auch immer) ist, ist der Begünstigte.
Letztendlich ist es für die Banken ein super, fast risikofreies Gerschäft. Der Staat hat beste Bonität und die Margen stimmen. Dazu kam letztens mal ein netter Bericht wie das läuft.

Frank

Dann ist ja alles gut
, wenn ich das richtig verstehe.

Wenn ich den Durchschnittswert nehme, wonach ich jährlich 1000 Euro Steuern für Zinsen zahle, muß ich einfach nur so viele Bundesschatzbriefe o.ä. kaufen, daß ich daraus 1000 Euro Einnahmen pro Jahr habe, und schon kann mich die Sache kalt lassen.

saelbstverständlich. Wer legt denn sein Geld in
Bundesschatzbriefen u.ä. an? Jeglicher Klein- und Großanleger,
welcher Inhaber dieser Papiere (fonds oder wie auch immer)
ist, ist der Begünstigte.
Letztendlich ist es für die Banken ein super, fast
risikofreies Gerschäft. Der Staat hat beste Bonität und die
Margen stimmen. Dazu kam letztens mal ein netter Bericht wie
das läuft.

Frank

tja,
das wären dann die Höhe der auch auf dich zutreffenden Staatsschulden von rund 15.000 eus zzgl. Bankmarge. Nur, daß dann immernoch 1,24… Bio offen sind, welche nach deiner Abzahlung wieder gleichmäßig auf jeden Kopf der Bevölkerung verteilt wird.
Jedes Baby hat heute, wenn es auf die Welt kommt, min 15.000€ Schulden. eigentlich schlimm, sowas.

Frank

Letztendlich ist es für die Banken ein super, fast
risikofreies Gerschäft. Der Staat hat beste Bonität und die
Margen stimmen. Dazu kam letztens mal ein netter Bericht wie
das läuft.

Dann erzähl mal mehr. Mich würde schon interessieren, wo die bösen Banken so toll an der Emission von Budeswertpapieren verdienen. Insbesondere würde mich interessieren, an welcher Stelle genau die die Bonität des Bundes eine Rolle spielt.

Gespannt
Christian

Lohnsteuer=Zinsaufwand

Danke für Eure Antworten auf Frage 1. Dadurch weiß ich
inzwischen, daß es ganz grob gerechnet 80 Milliarden Euro
sind, die wir pro Jahr an Zinsen zahlen.

Das bedrückende an der ganzen Sache ist, daß die Einnahmen des Bundes aus der Lohn- und Einkommensteuer in 2001 bei nur rd. 100 Mrd. lagen. Was letztlich nichts anderes bedeutet, als daß wir aus steuerlicher Sicht nur für die Zinsen des Staates arbeiten gehen.

Das sollte man sich wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Gruß
Christian

Doch nicht alles gut
Sorry Leute, daß ich mich hier so nach und nach äußere. Aber ich bin ein langsamer Denker, möchte diese Sache aber gern verstehen. Nun habe ich drüber nachgedacht und mir weitere Infos besorgt.

Die Methode, meine 1000 EU Steuer für Zinsen durch Zinserträge aus Wertpapieren der öffentlichen Hand wieder hereinzuholen, ist leider nur theoretisch, da ich gar nicht genug Geld habe, so viele Bundschatzbriefe zu kaufen.

Da bin ich ja nun in den A… gekniffen, den erstens Mal hab ich nur wenig Geld, und zweitens weil ich wenig habe, muß ich die 1000 EU jedes Jahr zahlen. Das ist nicht schön.

Was mir noch weniger gefällt, ist daß diejenigen, die genug Geld für ausreichend Bundesschatzbriefe haben, auch von mir armen Schlucker noch jedes Jahr Tausend EU dazu kriegen, und dass ich diesem Mechanismus offensichtlich nicht entkommen kann. (Daß die Banken sich was abzwacken, lasse ich hier der Einfachheit halber mal raus.)

Ich will denjenigen auf der Plus-Seite das auch nicht neiden, es geht mir nur darum, mal zu verstehen, ob es wirklich einen unentrinnbaren Zwang gibt, dass ich als Wenig-Geld-Besitzer denen was geben muß, die mehr haben.

Wenn es da einen Denkfehler gibt, bin ich euch für jeden Hinweis dankbar.
Dan

Hallo Frank,
auch das ist erschreckend, aber mein Interesse ist, mal die Sache mit den Zinsen zu verstehen. Die Schulden wären ja theoretisch irgendwann mal zurückgezahlt. Aber bei den Zinsen sehe ich einen Teufelskreis, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint. Siehe auch meinen neuen Beitrag weiter oben.
Dan

Hallo dan,

der Gedanke geht schon in die richtige Richtung. Es gibt die sogenannte Schuldenfalle, der wir wohl nicht enmtrinnen können. Darüber hatte sich mal einer Gedanken gemacht:
http://home.t-online.de/home/dieter.meyer/homepage.htm
Die Zahlen sind etwas mit Vorsicht zu genießen - jedenfalls die Prognosen.

Frank

Lukas 19,26
Hallo, Dan fx,
das steht schon so im neuen Testament:
„Ich (Jesus) sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.“

So ist der Lauf der Welt. Das Leben ist nun einmal hart, aber ungerecht.
Gruß Eckard.

was wäre eigentlich…
wenn der staat sich für zahlungsunfähig erklären würde und ne geldreform machen würde?

ich versteh das mit der verschuldung eh nicht so ganz - d hat 1,1 billionen euro schulden, wenn ich richtig informiert bin - äh… bei wem nochmal?

wenn der staat sich für zahlungsunfähig erklären würde und ne
geldreform machen würde?

Naja, dann hätten alle Gläubiger das Nachsehen und der Staat für die nächsten 500 Jahre eine versaute Kreditwürdigkeit.

ich versteh das mit der verschuldung eh nicht so ganz - d hat
1,1 billionen euro schulden, wenn ich richtig informiert bin -
äh… bei wem nochmal?

Bei all jenen, die Bundesanleihen, Bundesschatzbriefe, Bobls und ähnliche Papiere erworben haben. Zusätzlich haben vor allem Gemeinden auch Schulden bei Kreditinstituten. Ich meine, die Bundesrepublik hätte sich bei Banken keine allzugroßen Beträge geliehen. Im Bedarfsfall kann ich das aber mal nachschlagen.

Gruß
Christian

Gläubiger der deutschen Schulden:
Bundesbank: 4,44 Mrd. €
Kreditinstitute: 546,40 Mrd. €
SozialversicherungeN: 0,21 Mrd. €
Sonstige 249,59 Mrd. €
Ausland 449,20 Mrd. €

Gesamt: 1249,86 Mrd. €

Grüße

Bernd

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Bundesbank: 4,44 Mrd. €
Kreditinstitute: 546,40 Mrd. €
SozialversicherungeN: 0,21 Mrd. €
Sonstige 249,59 Mrd. €
Ausland 449,20 Mrd. €

Gesamt: 1249,86 Mrd. €

Könntest Du dazu evtl. eine Quelle liefern? Das kann so in dieser Form eigentlich nicht stimmen, weil die Bundesbank an staatliche Stellen keine Kredite geben darf.

Gruß
Christian

Hi Christian,

Könntest Du dazu evtl. eine Quelle liefern? Das kann so in
dieser Form eigentlich nicht stimmen, weil die Bundesbank an
staatliche Stellen keine Kredite geben darf.

Die Quelle ist der aktuelle Monatsbericht (September 2002) der Deutschen Bundesbank.

Grüße und schönen Feierabend :wink:

Bernd

das aber,
also die 1,1 billionen euro mein ich, ist ja nru die verschuldung des bundes, da sind dei gemeinden ja noch nichtmal mit drin oder?

hm, ich dachte mir nur: wenn der staat soviel an zinsen aufbringen muss, wäre ein kleine währungsreform ja vielleicht nicht das schlimmste… wenn man danach denn mal wieder zahlungsfähig wäre - der staatshaushalt würde ohne zinszahlungen ja sogar im moment überschüsse ausweisen oder nicht?

gruss

Hallo Bernd,

ich habe inzwischen auch ein wenig recherchiert.

Die Forderungen der Dt. Bundesbank sind zu 100% sog. Ausgleichsforderungen, resultierend aus der Währungsreform von 1948.

Die Forderungen der Banken sind zum allergrößten Teil Forderungen aus Bundeswertpapieren. Diese wiederum sind letztlich zwar Kredite aber nicht im Rahmen „normaler“ Bankkredite, sondern eben aus Geldanlage bzw. für die Teilnahme an den Refinanzierungsgeschäften, bei denen die Papiere „als Sicherheit hinterlegt werden“.

Insofern sind Deine Ausführungen natürlich nicht falsch, aber interpretationsbedürftig.

Gruß
Christian

also die 1,1 billionen euro mein ich, ist ja nru die
verschuldung des bundes, da sind dei gemeinden ja noch
nichtmal mit drin oder?

Ich meine, das wäre nur die Bundesverschudung, aber sicher bin ich mir jetzt nicht.

hm, ich dachte mir nur: wenn der staat soviel an zinsen
aufbringen muss, wäre ein kleine währungsreform ja vielleicht
nicht das schlimmste… wenn man danach denn mal wieder
zahlungsfähig wäre - der staatshaushalt würde ohne
zinszahlungen ja sogar im moment überschüsse ausweisen oder
nicht?

Stimmt schon, aber niemand würde Deutschland wieder Geld leihen. Selbst notorische Pleitestaaten haben sich an eine komplette Rückzahlerungsverweigerung nie rangetraut. Ich glaube sogar, daß wäre historisch gesehen ein Novum.

Gruß
Christian

Stimmt schon, aber niemand würde Deutschland wieder Geld
leihen. Selbst notorische Pleitestaaten haben sich an eine
komplette Rückzahlerungsverweigerung nie rangetraut. Ich
glaube sogar, daß wäre historisch gesehen ein Novum.

wer müsste denn die suppe auslöffeln, wenn einfach ALLE staaten das tun würden?

ich mein, es wird nie passieren, aber was wären die folgen?

gruss

Stimmt schon, aber niemand würde Deutschland wieder Geld
leihen. Selbst notorische Pleitestaaten haben sich an eine
komplette Rückzahlerungsverweigerung nie rangetraut. Ich
glaube sogar, daß wäre historisch gesehen ein Novum.

wer müsste denn die suppe auslöffeln, wenn einfach ALLE
staaten das tun würden?

ich mein, es wird nie passieren, aber was wären die folgen?

Hi Lars
Die Bürger müssten die Suppe auslöffeln.
Folgen:
banken und andere institutionelle anleger säßen auf einer ungeheuerlichen Summe an faulen Krediten.
Sprich: das geld, welches sie als Einlagen bekommen haben und wieder verliehen haben, ist futsch. Sie können also ihre eigenen Schulden nicht mehr bedienen, weil die Sicherheiten weg sind.
Banken und Anleger machen pleite
Praktisch alle Ersparnisse der Bürger sind weg.

Die Liquidität sinkt in den Keller, es wird keine Kreditgeschäfte mehr geben…

Resultat: Eine Wirtschaftskrise, gegen die die Weltwirtschaftskrise 1929 ein Kindergeburtstag war.

Gruß
Mike

P.S. im ganz kleinen kann man sowas ähnliches zur Z. in japan ansehen: Dauerwirtschaftskrise, weil die Banken auf einem Riesenberg fauler Kredite sitzen.

Gruß
Mike