Frage an die Kraftfahrer, Wechselbrücken fahren

Guten Abend!

Wie einigen vielleicht schon bekannt, durch mehrere Fragen von mir,
übe ich eine Nebentätigkeit im Rahmen eines 450€-Job´s als Kraftfahrer aus.
Wie die Jungfrau zum Kind sozusagen…

Erste Frage: Weiterbildung nach Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz steht an.
Chefe hat mir angeboten, die Hälfte davon zu bezahlen. Ist das üblich und Fair?

Hauptfrage:
Chefe hat mich gestern angerufen, ob ich mir vorstellen könnte, auch Wechselbrücken zu fahren.  Er könnte da wohl Aufträge annehmen ohne Ende, die auch sehr gut bezahlt würden, gerade Sonnabend abends, es gäbe aber keine Fahrer. Ich bekäme das auch gut bezahlt.
Er würde es mir auch lernen, sagte er, was in der Praxis dann wohl mal eine Stunde bedeutet… aber wie weit er es selbst kann, ist natürlich auch noch eine gute Frage.
Er überlegt derzeit, sich ein entsprechendes gebrauchtes Auto zu kaufen. Lafette (Drehschemel)  könnte er kostenlos nutzen.

Nun die Frage, soll ich es wagen ?
Meine Fahrkünste sind inzwischen so, dass ich auf einem normalen Betriebsgelände, auch bei der Nachtbeleuchtung, einen üblichen 12-Tonner mit  Drehschemelanhänger normalerweise in einem Zug so auf unter 5 cm. seitlich genau und gerade an die Laderampe bringe. Auch halb um die Ecke rum, wenn es mal eng ist. Wenn links und rechts ein Laster oder Container an der gewünschten Rampe steht, stört mich das auch nicht.
Wenn ich mal einen schlechten Tag hab, dauert es vielleicht 5 min. Kommt aber ehr selten vor.

Vielleicht kann mir jemand etwas dazu schreiben, der sich mit sowas auskennt, und das selbst kann.
Also wie lange ein Neuling so üblicherweise braucht, was übliche Anfängerfehler sind,
ob eine Stirnlampe sinnvoll ist,
ob da manchmal was klemmt, oder fest ist, oder so. Gerade bei den Beinen, Verriegelungen usw.

Zeitdruck hab ich überhaupt nicht,
ich fahre 2,5 Stunden hin, entladen, in die Nachbarfirma (direkt nebenan), das wäre dann ~ 18,30. Uhr.  Müsste dann 2 WB absetzen, auf einem Abstellplatz. Dann die 2 WB aufnehmen, irgendwo eine halbe Stunde Pause machen, und fahre dann nochmal  2,5 Stunden heim. Dann ist schon Feierabend.

Grüße, E !

Guten Abend!

Wie einigen vielleicht schon bekannt, durch mehrere Fragen von
mir,
übe ich eine Nebentätigkeit im Rahmen eines 450€-Job´s als
Kraftfahrer aus.
Wie die Jungfrau zum Kind sozusagen…

Erste Frage: Weiterbildung nach
Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz steht an.
Chefe hat mir angeboten, die Hälfte davon zu bezahlen. Ist das
üblich und Fair?

Keine Ahnung, zu meiner Zeit gab es das noch nicht.

Hauptfrage:
Chefe hat mich gestern angerufen, ob ich mir vorstellen
könnte, auch Wechselbrücken zu fahren.  Er könnte da wohl
Aufträge annehmen ohne Ende, die auch sehr gut bezahlt würden,
gerade Sonnabend abends, es gäbe aber keine Fahrer. Ich bekäme
das auch gut bezahlt.

Denk an Sonn und Feiertagsfahrverbot. Ab 0Uhr ist feierabend
Auch Ferienfahrverbot für LKW vom 1.7-31.8 Samstags ab 7:00Uhr beachten

Er würde es mir auch lernen, sagte er, was in der Praxis dann
wohl mal eine Stunde bedeutet… aber wie weit er es selbst
kann, ist natürlich auch noch eine gute Frage.
Er überlegt derzeit, sich ein entsprechendes gebrauchtes Auto
zu kaufen. Lafette (Drehschemel)  könnte er kostenlos nutzen.

Nun die Frage, soll ich es wagen ?
Meine Fahrkünste sind inzwischen so, dass ich auf einem
normalen Betriebsgelände, auch bei der Nachtbeleuchtung, einen
üblichen 12-Tonner mit  Drehschemelanhänger normalerweise in
einem Zug so auf unter 5 cm. seitlich genau und gerade an die
Laderampe bringe. Auch halb um die Ecke rum, wenn es mal eng
ist. Wenn links und rechts ein Laster oder Container an der
gewünschten Rampe steht, stört mich das auch nicht.
Wenn ich mal einen schlechten Tag hab, dauert es vielleicht 5
min. Kommt aber ehr selten vor.

Vielleicht kann mir jemand etwas dazu schreiben, der sich mit
sowas auskennt, und das selbst kann.

Wenn du das mit dem Rückwärts um die Kurve fahren hinbekommst und dann auch da landest wo du wolltest ist das schon ok.

Also wie lange ein Neuling so üblicherweise braucht, was
übliche Anfängerfehler sind,

Zu weit gefahren, nicht gerade gefahren, seitlich versetzt.
Pilze nicht richtig verriegelt oder Beine nicht verriegelt.( Wenn du unterwegs ein Bein verlierst, hast du ein Problem)
Und, niemals eine Wechselbrücke auf einem Untergrund abstellen der nicht Tragfähig ist.
Auch ein geteerter Platz ist das nicht unbedingt im Sommer.

ob eine Stirnlampe sinnvoll ist,

Im Dunkeln ja, sieht auch lustig aus.

ob da manchmal was klemmt, oder fest ist, oder so. Gerade bei
den Beinen, Verriegelungen usw.

Oh ja. Hammer ,Draht und Kabelbinder mitnehmen.

Zeitdruck hab ich überhaupt nicht,
ich fahre 2,5 Stunden hin, entladen, in die Nachbarfirma
(direkt nebenan), das wäre dann ~ 18,30. Uhr.  Müsste dann 2
WB absetzen, auf einem Abstellplatz. Dann die 2 WB aufnehmen,
irgendwo eine halbe Stunde Pause machen, und fahre dann
nochmal  2,5 Stunden heim. Dann ist schon Feierabend.

Grüße, E !

Viel Glück

WABs fahren ist, wie so vieles andere auch, reine Übungssache; wenn Du in der Lage bist, Deinen Hänger einigermaßen gerade „an die Rampe“ zu bringen, dann kannst Du auch „WABs“ fahren.
Wenn Du vielleicht anfänglich noch ein wenig Schwierigkeiten mit „Brückenumsetzen“ oder „Aufnehmen mit ungeteiltem Zug“ hast, vergiß nicht, daß man einen Anhänger auch abkoppeln kann (Brückenaufnehmen einzeln :wink: ); nötigenfalls lassen sich (leere) Lafetten auch händisch „unterschieben“, hat jeder von uns schon einmal gemacht…
Stirnlampe ist sinnvoll, ebenso ein schwereres „Fäustel“ (Hammer) sowie ein massives Brecheisen, Rohr- oder Kombizange, ein bis zwei Dosen Kriechöl und einige „passende“ Splinte und Draht; und jede Menge Streusalz und eine Schaufel für den Winter. Für verspannte oder angerostete Verschlußgewinde gibt es einen eigenen „Schlüssel“ (sehr empfehlenswert).
Für „weichen Boden“ gibt es sogenannte „Unterlegplatten“, damit die Bein nicht einsinken, wenn keine vorhanden, genügt zumeist auch ein (dickeres) Stück Brett oder Holzplatte (ca. 30 x 30 cm) .
Achte darauf, daß nach dem Aufnehmen der Brücken die Verschlüsse richtig eingepaßt sind (notfalls ein wenig mit der Lafette, bzw. dem Motorwagen „ruckeln“, dann rutscht die Brücke zumeist von selbst hinein) und die Brücken richtig „sitzen“. Die Gewinde anständig festziehen (wenn geht mit Schlüssel), bevor Du die Brückenbeine hochklappst; auch darauf achten, daß diese nach Einschub in ihren Verriegelungen richtig eingeschnappt und gesichert sind (man vergißt so leicht, die „Verriegelungsgriffe“ auch umzulegen" und daß sich die „Beinquerverstrebungsbalken“ nicht lösen und „rumpendeln“ können. Ist ein "Brückenbein (kann vorkommen) so verbogen, daß es sich nicht einklappen läßt, einfach rausziehen und gesondert mitnehmen (Wiedereinsetzen vor dem Absetzen der Brücke nicht vergessen :smile: ).
Achte darauf, daß Motorwagen und Lafette gute und ausreichende „Begrenzungslichter“ aufweisen, das erleichtert das Unterschieben bei Dunkelheit enorm.
Die Brücken (wofern möglich) niemals „versetzt“ abstellen, sondern nur gerade, Du mußt sie vermutlich auch wieder aufnehmen, und das Unterschieben des ganzen Zuges erspart einiges an Zeit.
Wenn „Einzelaufnahme“ erforderlich, immer zuerst (Ausnahme eventuell Schneegrund o. ä.) Lafette aufnehmen, dann abkoppeln und Motorwagen aufnehmen (wegen "Sicht).
Wenn (aus irgendeinem Grund) die Brücke zu schwer für „Wippe“ oder „Hubrahmen“ sein sollte, bzw. die Beine „eingesunken“ sein sollten, nur halb unterfahren, nur ein Beinpaar soweit als möglich anheben, unterlegen, dann erst komplett unterfahren und gesamte Brücke anheben.
Die Brücken haben an der Unterseite eine Führungsschiene, in die (hoffentlich vorhandenen) die Rollen an Maschine und Lafette einrasten sollten (bei Hubrahmen entsprechend Unterfahrhöhe variieren, so daß die „Rollen“ einfassen können), das verhindert „Schrägaufnahme“;

Mehr fällt mir im Moment jetzt auch nicht ein; wirst es schon „packen“, viel Spaß.

Gruß
nicolai

p.s. : „Ruhepause“ ist eigentlich (nach Gesetz) eine 3/4 Stunde, nicht nur eine halbe…(wenn Du sie nicht „geteilt“ hast)…

Moin,

Die Brücken (wofern möglich) niemals „versetzt“ abstellen,
sondern nur gerade, Du mußt sie vermutlich auch wieder
aufnehmen, und das Unterschieben des ganzen Zuges erspart
einiges an Zeit.

kann man denn rückwärts so gerade unter zwei stehende Wechselbrücken fahren, dass man beide zugleich aufnehmen kann?

VG
J~

Ja sicher.
Beim absetzen kannst du ja auch beide gleichzeitig abstellen.
Etwas seitliche toleranz ist schon vorhanden, aber so auf 5cm genau sollte man schon fahren.

Wenns mal mit dem aufnehmen mit der Lafette gar nicht klappt, besteht auch die möglichkeit die Brücke mit der Zugmaschine aufzunehmen, dann die Lafette anzukuppeln, die Brücke wieder abstellen und die Lafette dann unter der Brücke nach vorne durchziehen.
Aber niemals von Hand mit gelöster Bremse versuchen die Lafette zu Rangieren.
Das ist schon des öfteren Tödlich verlaufen.(besonders Nachts wenn du alleine bist)

Achja.
Immer darauf achten das die Brücken auch richtig herum aufgeladen sind. :smile:)

moin und danke,

Ja sicher
Beim absetzen kannst du ja auch beide gleichzeitig abstellen.

klar, aber da fährt man ja auch vorwärts drunter raus :wink:

VG
J~

Hallo!

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

Es hat mir sehr geholfen, ich werde auf die nötige Ausrüstung achten,
und mal irgendwo ganz in Ruhe probieren. Das geht wahrscheinlich eh erst im Mai los, und dann ist es abends auch lang genug hell.

@ Nicolai: Mit Pause ist schon klar, ich gehe meist mit den Verladern in Leipzig einen Kaffee trinken, dann hab ich die ersten 15 min. schon. Dann nochmal im Autohof mit anderen Fahrern Abendessen. Überwiegend alles super nette Leute, die Fahrer.

Grüße,
Edelherb!

Wer sein Gespann nicht zumindest gerade um ein bis zwei Längen zurücksetzen kann, der hat (als Berufskraftfahrer) auch nichts auf öffentlichen Straßen verloren…:smile:))
Oder hast Du gedacht, daß LKWs immer nur vorwärts fahren ?

Gruß
nicolai

Hallo,

kann man denn rückwärts so gerade unter zwei stehende
Wechselbrücken fahren, dass man beide zugleich aufnehmen kann?

Machen die Postfahrer hier in Speyer oft so. Die fahren mitten in der Nacht auf den Gehweg in der Heinkelstraße und tauschen sich dann die Brücken paarweise.

Schnurgerade absetzen und wieder aufnehmen…

MfG

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