Frage an Wechselbrückenfahrer

Hallo,

es sollen WBs automatisch be- und entladen werden (Europaletten mit jeweils ca. 800 kg).
Dazu wurde angedacht, daß die WBs hochgefahren, die Stützfüsse ausgeklappt und dann die WBs auf die Stützfüsse gestellt werden. Die Verriegelung bleibt verschlossen.
Damit soll gewährleistet werden, daß die WBs beim automatischen Be- und Entladen ein gleichbleibendes Niveau beibehalten. Die Hängerlafette bzw. die Maschine „hängen“ somit an der abgestellten WB während des Entladevorganges.
Ist diese Vorgehensweise machbar oder werden die Verriegelungen verbogen?

Hallo,

ganz laienhaft würde ich mir um die Verriegelungen weniger Gedanken machen als um die Stützen. Die Verriegelungen müssen im Fahrbetrieb ganz andere Kräfte (dynamisch) aushalten, damit die Brücken nicht in der ersten Kurve, bei einer scharfen Bremsung, … den Abgang machen. Die Stützen hingegen dürften hingegen auf das Gewicht der Brücke + zusätzliche Beladung und nicht + Gewicht des Fahrzeugs bei statischer Belastung ausgelegt sein. Das dürfte zwar bei ausreichenden Federwegen nicht vollständig zum Tragen kommen, aber bei einer Zugmaschine bleibt da oberhalb der Federung ja noch genug übrig.

Gruß vom Wiz, der gerade Lust hat mal sein Ex-Au-Pair hierzu zu befragen, die gerade Praxisteil im Logistikstudium hat, und Sonntag stolz erzählte, dass sie sich gerade mit Wechselbrücken beschäftigt, und letzte Woche selbst welche gefahren hat

Ich halte das für Problematisch ähnlich wie mein Vorredner Wiz.
WB Stützen sind gemacht für das Eigengewicht der Wb und die zulässige Gesamtmasse der Ladung.  Ob das den Verriegelungen , umgangssprachlich auch Pilzen genannt gut tut wage ich ebenso zu bezweifeln. 
Ich hoffe ich konnte helfen. 
Lg

Hallo!

Also so eine Sache sollte mit dem Fahrzeughersteller, also vom LKW und Lafette unbedingt abgesprochen werden.
Ich sehe da Probleme, weil die Höhe elektr. geregelt wird,
und die Feder-Bälge sicher nicht auf Zugbelastung ausgelegt sind. Und was die Elektronik dazu sagt, kann ich auch nicht einschätzen.

Weiterhin, aus meiner Zeit als Verlader-Staplerfahrer wiss ich, dass in eine WB 17 oder 18 Paletten reinpassen,
aber bei a 800 kg. ist das zu viel. Wir haben immer Kataloge bekommen, da waren das auch manchmal 800 kg pro Palette, da sollten normalerweise nur 12 Paletten geladen werden, sonst wird das Fzg. Gesamtgewicht überschritten.

Ansonsten noch zur Höhenregulierung:
Die älteren Fahrzeuge sind von voll bis leer so 20 cm. aufgestiegen, was beim Entladen nicht ganz unproblematisch war,
das musste der Fahrer dann manuell nach-regulieren.

Die neuen LKW´, die wir jetzt haben, haben das Problem nicht, die regeln die Höhe selbstständig.
Man hört es da gelegentlich mal etwas zischen, dann lassen die wohl etwas Luft ab.
Auch beim beladen sinken die nicht ab.

Ist blos sehr wichtig, wenn da mal ausnahmsweise noch eine alte Karre kommt, nicht dass da eine Katastrophe passiert.
Wir haben bei uns schon genug Ladetore mit dem Staplermast klargefahren,
weil die LKW´s beim entladen „Aufgestiegen“ sind.

Grüße, E !

Theoretisch „machbar“ ja, allerdings ist von Relevanz, daß der Fahrer beim Absenken sehr genau auf die „Absenkhöhe“ achtet; „unter der Brücke hängen“ ist nicht, dabei werden nämlich zwar nicht die Verschlüsse (Massivstahl), aber deren Einrastungen (an der Brücke) beschädigt (verbogen).
„Ratsam“ ist eine solche Vorgehensweise jedenfalls nicht, die paar Minuten zum Öffnen der Verschlüsse (muß ja nicht drunter wegfahren) sollten eigentlich (schon im Interesse der Schadensvermeidung) „drin sein“, zumal sich die „selbsttätig regulierende Niveauarretierung“ zumeist nur auf das Zugfahrzeug beschränkt.
Ich wüßte allerdings gerne, was ich mir unter „automatischer Palettenbeladung“ vorzustellen habe; Gabelstapler für die Verladung pflegen nämlich von einem (menschlichen) Staplerfahrer bedient zu werden, nicht von Elektronik und Programmen…

Gruß
nicolai

p.s. : sorglose „Schnell-“, bzw. „Eilbeladung“ mit „Schwerpaletten“ (nach der Methode „Vollgas - mir wurscht“) kann, bzw. wird übrigens eine Beschädigung der Brückenbeine und deren Arretierungen nach sich ziehen, davor schützt auch kein „unterhängender“ Motorwagen oder Lafettenanhänger…