Frage aus dem Bereich Optik

Ich sehe sehr schlecht, bin sowohl kurzsichtig als auch weitsichtig. Ohne Brille kann ich selbst Schrift in der Größe von 14 Punkt nicht lesen. Aber: Wenn ich mit den Fingern der rechten Hand ein kleines Loch von ca. 1-2mm forme und aus einem Abstand von ca. 3-4 cm hindurchpeile, kann ich alles scharf sehen und lesen. Die Schrift erscheint dabei auch vergrößert. Wie ist das zu erklären?

Vielen Dank und herzliche Grüße

Hallo Thomas,

duch die Kurzsichtigkeit, bzw. Weitsichtigkeit wird das Bild, was Du siehst, nicht scharf auf der Netzhaut abgebildet, sondern in sogenannten Zerstreunungskreisen, die das Bild eben mehr oder weniger unscharf machen. Je größer die Zerstreuungskreise sind, umso unschärfer wird das Bild. Das ist abhängig von der Stärke der Kurzsichtigkeit, bzw. Weitsichtigkeit.
Durch diese nun von Dir gebaute Lochblende verkleinerst Du diese Zerstreuungskreise auf ein Minimum und die Abbildung auf der Netzhaut wird wieder einigermaßen scharf.
Anzutreffen ist dieser Effekt der Tiefenschärfe auch beim Fotografieren: Wenn Du an der Kamera eine kleine Blendenöffnung einstellst, ist auch alles scharf abgebildet, von vorne bis hinten und je weiter Du die Blende öffnest, umso geringer wird der Schärfebereich.

Um Dein Problem mit der Kurzsichtigkeit zu lösen, solltest Du Dich an den Augenoptiker Deines Vertrauens wenden. Er wird die Brillenglasstärke bestimmen und Dir eine entsprechende Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinsen) empfehlen. Es sei denn, Du möchtest weiterhin mit der selbstgebastelten Lochblende rumlaufen ;o)

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Grüße, Thomas.

Hallo thomaspeschken,

du blendest ab. So heißt es in der Fotografie.
Indem Du ein kleines Loch formst und durchsiehst blendest Du die Randstrahlen aus. Am Rand wirken sich die Linsen- oder Augenfehler am meisten aus. Das Bild wird dadurch aber dunkler.
Am Abend siehst Du sicherlich schlechter als am Tag. AM Tag schließt sich die Augenpupille um die Helligkeit zu kompensieren. Dadurch „blendest“ Du wieder ab.
Beim fotografieren nutz man diesen Effekt um ein Bild von vorne bis hinten scharf zu bekommen.

Ich hoffe dieses Phänomen verständlich erklärt zu haben

Gruß
Werner

http://foto-net.de/net/objektive/licht.html

Das optische beruht beruht auf kollidierenden Lichtstrahlen. Diese Kollision passiert, wenn sie dicht an undurchsichtigen Körpern vorbeistreichen. Die Folge sind helle und dunkle Punkte wo sie danach aufprallen (Bildmosaik). Bei großem Loch passiert dasselbe. Aber dadurch, daß dann sehr viel Lichtstrahlen das größere Loch passieren ohne am Lochrand zu kollidieren, sieht man das Bild nicht mehr. Es wird überblendet. Genau das gleiche würde in einer Lochkamera passieren, wenn man das Lochvergrößerte.

Hallo Thomas,

die beschrieben Wirkung wird durch die sogenannte „Stenopäische Lücke“ ermöglicht. Die Funktion ist ähnlich einer Lochkamera und wird bei Rasterbrillen angewendet. Wenn Du nach den genannten Begriffen bei Wikipedia z.B. suchst, findest Du ausführliche Erklärungen.

Sorry, nach ´optische´ sollte ´Bild´ folgen.
Gruß - E. Nowack

Durch die kleine Öffnung, die Deine Finger bildeten hast Du einfach eine zusätzliche Blende in das optische System des Augenapparates eingefügt und damit Fehler der Augenlinse, die im Randbereich stärker zu Buche schlagen aus"geblendet". Also ein physikalischer Selbstversuch, der aber regelmäßigen Augenarzt-Besuch und Brillenaktualisierung natürlich nicht ersetzt.
Gruss Felix

Hallo Herr Peschken

das ganze ist entsteht durch einen Lochblendeneffekt, bei dem sog. "Randstrahlen " ausgeblendet werden. Das verbleibende Licht geht jetzt so duch das Auge, das es dicht an der optischen Achse bewegt. Ein Objekt im Auge wird als scharf erkannt , wenn das Bild dieses Objekts auf der Netzhaut abgebildet wird und im Brennpunkt des Auges bzw des Systems Brille-Auge liegt. An diesem Punkt ist quasi die stärkste Fokusierung des einfallenden Lichts.
Blendet man jetzt mit einer Lochblende einen Grossteil des auf der Netzhaut auftreffenden unfokussierten Lichts bis auf einen sehr kleinen Teil aus, so wird es als (einigermaßen) scharf erkannt. Das Funktioniert allerdings nur in bestimmten Bereichen. Das Blendenloch darf nicht zu klein sein (Bild wird u.a zu dunkel) es darf aber auch nicht zu gross sein (Bild bleibt unscharf).
Man kann durch eine Blende maximal 3 dpt (einigermaßen)ausgleichen.
Vielleicht haben Sie auch schon einmal die Erfahrung gemacht, das Sie bei starker Beleuchtung auch mit ihrer Fernbrille (einigermaßen) gut lesen konnten. Das ist ein ähnlicher Effekt, in diesem Fall übernimmt die Pupille die Aufgabe der (kleinen) Lochblende.

Im Internet angebotene sog. Rasterbrillen machen nichts anderes. Nur hat man da viele Löcher in die Scheiben gestanzt um das Problem des eingeschränkten Blickfelds zu umgehen. Aber aus medizinischer Sicht bringen diese Brillen rein garnichts ( höchstens dem, der sie verkauft :wink: )

Mfg

kleines Loch ==> entsreicht kleiner Blende ==> dies führt zu weniger tiefenunschärfe, also das, was normalerweise unscharf ist, ist etwas weniger unscharf.

Extremfall: Lochkamera.

Hallo Thomas,

heißt das, du bist auf einem Auge weitsichtig und auf dem anderen Auge kurzsichtig? Bestimmt sehr selten sowas.

Google mal nach dem Begriff „stenopäische Lücke“.

Gruß, Jörg.

Guten Tag,

mit der Hand formen Sie eine sogenannte Lochblende und durch diese überblickt man nur ein en kleinen Teil von dem was man lesen möchte. Das Auge fokusiert dann und man kann es lesen.
Kann man Ihnen das lesen nicht mit anderen Gläsern erleichtern? Ansonsten besteht immer die möglichkeit sich eine Lupenbrille anfertigen zu lassen. Das sind zwar nicht die schönsten Brillen funktionieren aber hervorragend. Am besten mal mit dem Augenarzt drüber reden, denn bei starkem Sehverlust gibt die Kasse ihren Teil dabei, Lupenbrillen sind nicht gerade preiswert.
Hoffe ich konnte ein bischen helfen.

LG Sabine

Hallo
Ich denke das wäre doch wohl eher eine Frage für Ihren Augenarzt.
Wissen Sie ob Sie ggf. am grünen Star leiden? Bei dieser Augenkrankheit sterben durch den Überdruck im Auge laufend Sehstäbchen ab. Dadurch wird das Sehfeld des Auges allmählich reduziert.
Eingeschränktes Sehfeld: Bei gesunden Augen sollten Diese in der Lage sei, Bewegungen innerhalb ca. 160 Grad wahr zu nehmen, ohne dass die Augen sich bewegen. Ist dieser Sehfeld-Radius merkbar kleiner, könnte das auf diese Augenkrankheit hindeuten und ich würde den Augendruck untersuchen lassen.
Lg,
Dropticus

PS: Dagegen gibts Tröpfchen, die den Druck reduzieren und damit auch das Absterben der Sehstäbchen reduzieren/aufhalten. Heilbar oder operieren kann man den grünen Star meines Wissens nicht. Darum wichtig: Rechtzeitig mit den Tropfen beginnen um den Krankheitsverlauf möglichst aufzuhalten…

Hallo Thomas,
zunächst bitte ich die verspätete Antwort zu entschuldigen.

Zu Deiner Frage:

In dem Moment, in dem eine Lochblende ein so deutlich schärferes Bild liefert, liegt meist eine sog. Hornhautverkrümmung und/oder eine mittlere Fehlsichtigkeit vor.
Das Bild ist dadurch schärfer, weil nur achsnahe Lichtstrahlen durch die Lochblende fallen können und sich damit sog. Öffnungsfehler (gemeint ist eben die Blendenöffnung, die Abbildungsfehler verursachen) minimieren lassen.
Jeder Fotograf kennt das: Kleine Blende, große Schärfentiefe.
Eine „Vergrößerung“ kann ich mir allerdings nicht erklären.
Ich hoffe trotzdem, ein wenig geholfen zu haben.

Freundliche Grüße
„Morgan“

Hallo Also es tut mir leid aber zu dieser Frage habe ich leider zu wenig Fachwissen!

Dafür gibt es einen sehr schönen Artikel: http://folio.nzz.ch/1994/mai/ein-loch-als-lupe