Nun ja, es gibt eigentlich nur einen Ort, wo ich das überhaupt jemals in meinem Leben gehört haben. Und das war in Wien (Hauptstadt von Österreich). Es ist gut, wenn du die Bedeutung kennst, aber praktisch anwenden würde ich diese Floskel - außer in Wien - nirgendwo im deutschen Sprachgebiet
Ach so. Es gibt in einem Dialog auf meinem Buch diese Redewendung „sehr angenehm“, aber ich selbst habe „sehr angenehm“ noch nicht gehört. Deshalb möchte ich gern wissen, ob es schön veraltet ist.
Vielen Dank für deine Antworten! Vielleicht wenn ich in der Zukunft nach Wien gehen, werde ich „sehr angenehm“ hören. haha
ich bin weder wiener noch lebe ich dort, kann mir aber durchaus vorstellen, daß ich es einer dame gegenüber verwende, die mir gleich besonders sympathisch ist. das wäre dann aber schon fast ein flirt…
das kann auch klappen, wenn sie aus Favoriten oder Ottakring gebürtig ist - ungarische Freiherrn mit guten Umgangsformen und geheimnisvollen Biografien haben da auch heute noch gute Karten!
mit „Kezét csókolom!“ haben früher (ungefähr bis 1990) ungarische Kavaliere eine Dame begrüßt, „Ich küsse Ihre Hand!“. „Servus“ = „Ich bin Ihr Knecht!“ und „Gschamigster Diener“ = „Ich bin Ihr verschämtester = untertänigster Diener“ sind Grußformeln aus dem alten Österreich. Alles zusammen ist eine Hommage an die 1918 untergegangene Monarchie Österreich-Ungarn, die in einiger Hinsicht bis heute in Wien nachwirkt und in ihrer letzten Zeit gleichzeitig sehr dekadent, sehr kultiviert, sehr abscheulich und sehr liebenswert war.
Wenn Du weiter so schnell Deutsch lernst, kannst Du in einem Jahr vielleicht schon den Roman „Radetzkymarsch“ von Joseph Roth lesen, der davon handelt.
Das Buch habe ich im Internet leider nicht gefunden. Es ist vielleicht auch schwer, dieses Buch in China zu finden. Aber macht nichts, ich möchte gerne in der Zukunft nach Österreich zu reisen. Vielleicht kann ich dort das Buch finden.