Warum geht alles denn von C aus? Wäre A nicht logischer?
Hallo Kollege!
Ich verstehe zwar Deine Frage nicht so ganz, versuche sie dennoch zu beantworten.
C-Dur hat keine Vorzeichen, a-moll auch nicht; Dur kommt statistisch vermutlich vor moll; andererseits heißt der Kammerton a’.
Das Klavier beginnt mit einem a, viele einfache oder kindgerechte Instrumente beginnen mit dem c; andere sind auf ganz andere Töne naturgestimmt.
Also hast Du wohl zur Hälfte Recht.
Gruß, Wolfgang
Hallo goo,
Warum geht alles denn von C aus? Wäre A nicht logischer?
Erstmal geht ja nicht „alles“ vom C aus.
C-Dur und C-Moll gehen vom C aus.
A-Dur und A-Moll gehem vom A aus.
G-Dur … die Idee ist klar!
Aber die eigentliche Antwort auf deine Frage ist, dass die Tonnamen älter sind als das Dur-/Moll-System.
Schon in der Anike (Griechenland) wurden die Töne mit Buchstaben notiert.
Im römischen Reich und in der Kirche wurde das beibehalten und in das lateinische Alphabet übertragen; die Tonreihe hieß
A B C D E F G
(Das entspricht dem äolischen Modus bzw. der Moll-Tonleiter.)
So heißen die Töne auch heute noch im englischen Sprachraum (beim B wurde allerdings schon früh eine höhere und eine tiefere Variante unterschieden, die dann auf deutsch H und B hießen, auf englisch aber B und B-flat).
Als sich dann später die Dur-Tonalität (der ionische Modus) entwickelte, ergab es sich, dass die Dur-Tonleiter eben gerade den Tonraum C - C umfasste (nämlich auf den „weißen“ Tasten des Klaviers, bildlich gesprochen).
Grüße
Wolfgang
PS: Ich bitte alle Musik-Profis (also peet *g*) um Verzeihung wegen der gnadenlosen Vereinfachung, aber ich finde es so didaktisch am anschaulichsten …
Warum geht alles denn von C aus? Wäre A nicht logischer?
Die Antwort von Wolfgang ist sehr zutreffend,sehe ich genauso.
Es ist so, dass wir in Mitteleuropa unser Gehör an die Dur tonarten „gewöhnt“ haben. Das Wohl erste Stück,dass jeder auf dem Klavier spielen kann ist „alle meine Entchen“ und eigentlich nicht mehr als der Anfang einer Dur-Tonleiter.Diese ist uns mit Ihren Halbtonschritten von der 3.- zur 4. Stufe und der 7.- zur 8. Stufe quasi „eingeimpft“.
Verlässt man unseren Raum und begibt sich nach Asien,so finden man in dieser Musik überwiegend die Ganzton-Leitern.
–> Dur ist also die von uns am ehesten erkannte Tonart
–> C- Dur die einfachste, da keine Vorzeichen
Weiterhin kommt noch hinzu,das die meisten Instrumente anders notiert sind, als sie klingen.Mann richtet sich dann oft nach den Tönen die im Orchester am einfachsten zu Stimmen sind.
Im Sinphonie-Orchester wir meist ein „a“ verwendet
Im Blasorchster hingegen eher ein „b“ oder auch „B“.
Es ist also nicht immer nur ein " C "
Grüße René
Hallo René,
eine Frage kann ich mir jetzt nicht verkneifen:
Bist du Mathematiker? Was du schreibst ist absolut richtig - und ohne jede Relevanz für die ursprüngliche Frage …
–> C- Dur die einfachste, da keine Vorzeichen
Genau dies ist doch die Quintessenz von goos Ausgangsfrage (wenn ich sie richtig verstanden habe): warum beginnt diejenige Dur-Tonleiter, die keine Vorzeichen hat, ausgerechnet mit C; wäre nicht zu erwarten gewesen, dass sie nach A benannt wird?
Aber das habe ich ja bereits zu beantworten versucht …
Weiterhin kommt noch hinzu,das die meisten Instrumente anders
notiert sind, als sie klingen.
Die meisten? Transponierende Instrumente sind doch zahlenmäßig eher die Ausnahme als die Regel …
Verlässt man unseren Raum und begibt sich nach Asien,so finden
man in dieser Musik überwiegend die Ganzton-Leitern.
Ich bin zwar kein Experte für Musikethnologie, aber diese Aussage halte ich doch für etwas gewagt. Im asiatischen Raum (der verdammt groß ist) finden sich alle möglichen Tonsysteme: Pentatonik, Diatonik, Vierteltonreihen, … auch Ganztonreihen, sicher. Claude Debussy, der die Ganztonleiter in die europäische Musik einführte, hat die Anregung ja von balinesischer Gamelan-Musik aufgenommen. Ein Überwiegen der Ganztonleiter in Asien kann ich daraus aber durchaus nicht erkennen.
Grüße
Wolfgang