Frage zu Bewertungen von Zeugnissen

Hallo
Habe da einmal eine Frage zu Beurteilungen von Arbeitszeugnissen.

In meinen Augen machen die doch gar keinen Sinn, weil es davon abhängt wer sie geschrieben hat und wer sie liest. Ist doch alles eine reine Sache der Interpretation.

Was meint ihr?

Luise

jo hast recht
einfach bewerben ohne Zeugnisse, dann machts´ Sinn

Auch hallo

In meinen Augen machen die doch gar keinen Sinn, weil es davon
abhängt wer sie geschrieben hat und wer sie liest. Ist doch
alles eine reine Sache der Interpretation.

Sicher, aber noch ist so ein Zeugnis ein Instrument einen potentiellen AG von den eigenen Qualitäten zu überzeugen. Weil man die Anforderungen des Zielunternehmens aber nicht (immer) kennt, macht es Sinn in einem Zeugnis auf aussagekräftige Formulierungen -abseits der ohnehin zu erwartenden Textbausteine- zu achten.

mfg M.L.

In meinen Augen machen die doch gar keinen Sinn, weil es davon
abhängt wer sie geschrieben hat und wer sie liest.

Wieso machen Arbeitszeugnisse keinen Sinn? Wie soll man dann beurteilen wie der Arbeiter in seinen vorherigen Jobs gearbeitet hat.

alles eine reine Sache der Interpretation.

Da sind fast keine unterschiedlichen Interpretationen möglich, zumindest wenn man sich etwas auskennt. Auch wenn sich die Floskeln in Zeugnissen sehr ähnlich anhören kann doch ein einzelnes Wort viel ausmachen. So z.B. ob der MA die ihm übertragenen Aufgaben zufriedenstellend, zur vollen oder zur vollsten Zufriedenheit durchgeführt hat. Klar, gerade kleinere Betriebe wo es keine Personalarbeiter gibt (z.B. bei Einzelkaufläuten) kann es zu falschen Formulierungen kommen. Aber selbst bei solchen Unternehmen wissen meist die Geschäftsführer wie man Zeugnisse liest oder schreibt.

MFG Andreas

Hallo,

ich sehe das ähnlich wie du und habe auch schon einige Chefs kennen gelernt, die sich das Zeugnis zwar durchlesen, dies aber überwiegend wegen der Tätigkeitsbeschreibung machen.

Denn… natürlich gibt es die überall bekannten Zeugnisfloskeln, die mal mehr, mal weniger „loben“, aber in vielen Fällen schreiben sich die Arbeitnehmer ja die Zeugnisse selbst. Oder sie lassen sie bei w-w-w prüfen und verlangen dann eine Korrektur.

Das hat für mich allerdings weniger damit zu tun, wer sie liest und wer sie schreibt, bzw. mit der Interpretation, denn diese Standard-Floskeln haben natürlich auch ihre Standard-Interpretationen.

Insofern haben sie auch für mich keine große Aussagekraft.
Was natürlich nicht heißen soll, dass man bei einer Bewerbung die Zeugnisse einfach weg lassen kann :wink:

Gruß

Hi Luise,

ich glaub, ich schrob erst kürzlich was dazu.

Denn ich würde sagen, dass es die gesamte Bandbreite von Personalern gibt. Der eine mag nichtmal nachzählen, ob alle Zeugnisse dabei sind, der andere überfliegt die flüchtig und grinst sich eins, der dritte liest die und versucht seine Schlüsse draus zu ziehen und der vierte zerpflückt die und sucht nach mehr oder weniger versteckten Hinweisen, dass der Mitarberiter nicht „stets und jederzeit und immer zur oberallermegavollsten Zufriedenheit“ gearbeitet hat.

Das Problem das Du als Bewerber halt hast: Du weisst nicht, an welche Sorte Personaler Deine Bewerbung gerät. Und es mag Situationen geben (Bewerbung aus Arbeitslosigkeit, familiäre Bindungen die grossräumige Bewerbungen erschweren, spezielle Ausbildung, generell wenig Jobangebote oder was halt auch) in denen Du’s Dir nicht leisten kannst, zu sagen, dass Du in Firmen die Personaler der „Sorte vier“ (das ist der, der zerpflückt) haben eh nicht arbeiten willst.

Und nur für diese Sorte Personaler ist diese ganze Zeugniszerpflückerei gedacht :wink: Achja, wie gross der Anteil von den „Zerpflückern“ ist, vermag ich nicht zu sagen - aber ich nehme an, das ist schon ein erklecklicher Anteil (vielleicht können da die Personaler hier noch mehr dazu sagen?)

*wink*

Petzi

Hi!

In meinen Augen machen die doch gar keinen Sinn,

Doch

weil es davon
abhängt wer sie geschrieben hat

Das ist korrekt

und wer sie liest.

Auch das ist korrekt

Ist doch
alles eine reine Sache der Interpretation.

Das ist nur dann korrekt, wenn man davon ausgeht, dass die wenigsten für Zeugnisse verantwortliche Leute Ahnung von ihrem Job haben - und so mies sehe ich die Fähigkeiten in meiner Branche nicht :smile:

Klar schreibt und liest der Chef eines 3-Mann-Betriebs, der in erster Linie Meister seines Handwerks ist, ein Zeugnis komplett anders als die Personalleiter der Deutschen Bank, Mercedes, BMW, Evonik, etc.

Allerdings sollte das den Personalern von der Deutschen Bank, Mercedes, BMW, Evonik, etc. auch völlig klar sein.

Man schaut eben nicht nur auf den Inhalt des Zeugnisses sondern auch auf die Zusammenhänge.

Einzelne Zeugnisse sind eh nicht wirklich aussagekräftig, sie sind aber unter Umständen das Gramm, das die Waagschale in die eine oder andere Richtung kippen lässt.

Gruß
Guido

Ugh.

In meinen Augen machen die doch gar keinen Sinn

Das stimmt … weil es das Sinn machen im Deutschen nicht gibt - oder zumindest nicht geben sollte, würg. Und schon gar nicht ins Auge.

Auch die, die nicht jedes Komma mit der Lupe untersuchen, ob vielleicht jemand ein Kotzgesicht als Geheimzeichen reingezaubert hat, können mit Zeugnissen etwas anfangen, selbst dann, wenn der Leistungs- und Verhaltensteil, wie oft, gnadenlos durch die Schablone gedroschen wurde. Der Tätigkeitsteil nämlich sagt u.U. schon viel mehr aus als alle vollsten und noch steteren Zufriedenheiten der Welt.

Wenn sich jemand als, sagen wir mal, Datenbankadministrator bewirbt und in seiner Bewerbung schreibt, dass er tagtäglich mit Datenbanken zu tun und jede Nacht eine andere in seinem Bett hatte, weshalb er sich aber so was von toll für diese Stelle eignet, dann …

… ist es entlarvend, wenn im Zeugnis steht, dass derdiedasjenige in erster Linie Standardauswertungen mit Haumichplatt Query und Reports mit Access erstellt sowie gelegentlich eine SAP R/3- Maske gefüllt hat.
Mit dem Datenbankadministrator hat er ab und an einen Kaffee getrunken (unwahrscheinlich)

Aga,
CBB