Frage zu dpi! Sind 72 dpi ausreichend bei 2245 KB

Hallo Leute!!:smile:
Könnt ihr mir helfen??
Ich hab ein Poster bestellt, das man selbst zuschneiden konnte. Meins ist 90 cm x60 cm. Ich weiß jetzt nicht, ob die Qualität jetzt gut ist oder ob mein Poster jetzt total verschwommen ist. Dpi ist 72 auf
2272 × 1704 - 2245 KB - jpg.
Ist das ausreichend?? Oder wird es eine schlechte Qualität geben??
Danke Rebecca

72 dpi sind eine sehr geringe Auflösung. das Poster wird daher erst aus einigem Abstand deutlich zu erkennen sein, je näher man kommt, desto deutlicher sieht man, daß das Bild aus vielen kleinen farbigen Quadraten zusammengesetzt ist.

Hallo Rebecca90,

Wird das Bild mit den genannten Eigenschaften als Poster gut aussehen? Die Frage hört sich einfach an, die Antwort ist in der Tat aber von vielen Faktoren abhängig.

2272 × 1704 - 2245 KB - jpg

Laut der Auflösung haben wir es also mit einem Bild zu tun das möglicherweise mit einer 4Megapixel Digitalkamera aufgenommen wurde?

Der Wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Megapixel bietet einen Vergleich über verschiedene Auflösungen.

Die Dateigröße (2245 KB) kann ich jetzt nicht wirklich beurteilen (sonst wird es Kaffesatzleserei :wink:). Allerdings sollte man wissen dass eine JPEG-Datei („Joint Photographic Expert Group“) ein Format hat dass es besonders Fotoaufnahmen ermöglichen soll möglichst gut wiedergegeben zu werden. Kommt demnach ein Foto auf das Poster, so ist das JPEG-Format schon mal eine Voraussetzung für ein ansehnliches Ergebnis.

Wissen sollte man allerdings auch dass JPEG-Dateien mehr oder weniger stark komprimiert werden können, indem beim Speichern am Bildqualitätsregler geschraubt wird. Da ich jetzt mal annehme dass das Bild mit den Standardeinstellungen einer Digitalkamera aufgenommen wurde, dürfte dieser Faktor sich in unserem Fall nicht nachteilig auf die Ausgabequalität auswirken.

Ich habe schon mal ein mit einer Digitalkamera aus der Pioniergeneration (anno ca. 1997) ein Bild mit 0,3 Megapixel aufgenommen (also wesentlich weniger Bildinformationen als 4 Megapixel), und das Bild etwas größer (ca. 16x12cm) als das Standardfotopapier bei einem Bilderdienst „nachmachen“ lassen. Ergebnis: das Bild ist ok zum Ansehen, vorausgesetzt man geht nicht zu nah dran!

JPEG ist so ausgelegt auf die Eigenheiten der menschlichen bildlichen Wahrnehmung dass die Bilder mit dem üblichen Abstand betrachtet immer ok aussehen. JPEG läßt bei der Kompression Informationen weg die das menschliche Auge sowieso nicht sieht oder aber anhand von Eindrucken aus Nachbarregionen im Bild unbewußt kompensiert, bzw. ergänzt.

Geht man nun bei einem Bild (das Poster in unserem Fall) sehr nah ran (mit der Nase fast drauf), so kann es sein dass man verschwommene Teile erkennt. Diese verschwommenen Details sind auf zu wenig Megapixel bei starker Vergrößerung oder zu starke, demnach „verlustbehaftete“ (-> Bildinformationen) Bildkompression bei der Bilddatei zurückzuführen. Im letzten Fall spricht man von Artefakten.

Um die Verwirrung jetzt noch komplett zu machen: Man könnte ja jetzt annehmen dass die Regel gilt, je mehr Megapixel, desto besser! Dem ist aber nicht 100% so. Tendenziell stimmt diese Aussage schon. Allerdings ist auch die Optik (Objektiv) der Digitalkamera ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Ein sagen wir mal 4MP Bild, welches mit einer hochwertigen Optik (z.B. Zeiss ohne jetzt Schleichwerbung machen zu wollen) aufgenommen wurde, kann ein besseres Ergebnis bringen als eine 6 oder 8MP-Bilddatei von einer Billigheimer-Kamera. Klingt komisch, ist aber so! Man kann sagen dass die schlechtere Optik bereits ein verschwommeneres Bild liefert.

Fazit: Für eine Vergrößerung der 4MP-Datei auf 90 cm x60 cm wären mehr Megapixel wohl kein Fehler gewesen. Allerdings hängt jetzt auch letztendlich vom Motiv ab ob das vergrößerte Bild als gelungen wahrgenommen wird. Ich schätze mal dass ein Bild mit sehr vielen Einzelheiten (Menschenmenge, Panorama) im gegebenen Fall ungünstiger ist als z.B. eine Portraitaufnahme mit einem Gesicht und einem relativ neutralen Hintergrund.

Wikipedia schreibt ebenfalls über die Punktdichte: „Die Wiedergabequalität im Sinne von „Detailreichtum“ von Rastergrafik-Dateien (beispielsweise im JPG- oder PNG-Format) hängt im Wesentlichen vom Wiedergabeverfahren sowie der Bildgröße der Grafik in (Mega-)Pixeln ab.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Punktdichte)

So, das war jetzt etwas ausführlicher. Ich vermute das Bild wird weder „total verschwommen“, noch wird es eine „schlechte Qualität“ haben. Vorausgesetzt man schaut es sich nicht mit der Lupe an!

Mit freundlichem Gruß,

Christian

danke für deine ausführliche Erklärung:smile:… ich warte jetzt einfach mal ab…
Rebecca