Frage zu Düsentriebwerk

Hallo Zusammen !
Vllt. kann mir jemand beim Verständnis der Funktionsweise eines Düsentriebwerkes helfen, also so eines wie an jedem Urlaubsbomber …
Vom Prinzip her ist es mir schon klar : vorne wird Luft angesaugt, verdichtet, gelangt in die Brennkammer, Kerosin dazu und zünden, das expandierende Abgas verlässt das Triebwerk mit hoher Geschindigkeit… - soweit alles klar.
Meine Frage nun : wenn in der Brennkammer ein derartiger Druck aufgebaut wird, dass man ein Flugzeug bewegen kann , warum schlägt die Flamme in der Brennkammer nicht nach vorne durch oder anders ausgedrückt warum drückt das Abgas nicht auch zum Ansaugtrakt heraus?
Hoffe Ihr versteht was ich meine.

Vielen Dank & Grüße
N.

> warum schlägt die Flamme in der Brennkammer nicht nach vorne durch

Sowas passiert sogar unter Umständen.
Wenn der Verdichter zu stark belastet wird, reißt die Strömung an den Laufschaufeln des Verdichters ab und der Druckaufbau bricht zusammen.

Dann „pumpt“ der Verdichter (die Strömung im Triebwerk wechselt mehrmals die Richtung) und vorne aus dem Triebwerk schießt eine Flamme raus.

Prinzipiell fließt nun mal aber die Strömung von vorne nach hinten. Außerdem ist die Brennkammer entsprechend geformt:
http://www.laermorama.ch/laermorama/modul_krachmache…

Gruß

Hallo
Es gibt im Düsentriebwerk eine Kompressorturbine und eine Turbine, die als Motor dient und alles antreibt.
Damit das funktioniert, muß der Druck der ersten Turbine größer sein, als der Druckunterschied an der Motorturbine.
Diese Motorturbine dreht sich wesentlich schneller durch das nun heiße Abgas und kann damit auch eine höhere Leistung abgeben, als die Kompressorturbine benötigt.
Wie das bewerkstelligt wird, könnte verschiedene technische Realisationen finden, ein paar wurden schon genannt.
Außerdem ist noch zu erwähnen, das es bei den „Urlaubsfliegern“ eine Art großen Frontpropeller(das sichtbare Rad mit Turbinenschaufel) gibt, dessen Strahl im Triebwerk durch Düsenform beschleunigt wird.
Dieses Rad und die Düsenform leistet den Hauptvorschub.
Es gibt auch noch andere Düsentriebwerke, aber immer soll ein schneller Strahl entstehen, der bei den hohen Geschwindigkeiten noch ausreichend schieben kann.
MfG

gute frage :smiley:

zuallererst sollte man verstehen, wie das triebwerk funktioniert, was ja im groben schon mal der fall ist.

manchmal wird das ganze mit den 4 takten eines otto-motors verglichen, was aber nur zum besseren verständniss dienen sollte, der grosse unterschied liegt darin, dass in der brennkammer des luftstrahltriebwerks bei der verbrennung kein drucksanstieg stattfindet.
sprich die im kerosin gebundenen energie wird in temperatur und durch die expansion auch in „geschwindigkeit“ umgesetzt. das ganze nennt sich gleichdruckverbrennung, respektive isobare vebrennung. in der realität findet ein kleiner druckabfall in der brennkammer statt, wenn man sich den verlauf im schnittbild anschauen würde (von einlass in richtung auslass).
dieser „effekt“ bildet eine art druckwand vor der brennkammer, die im regelfall auch dafür sorgt, dass keine verbrennungsgase nach vorne durchschlagen. (direkt hinter dem hochdruckverdichter gibts nochmal eine kleine diffusorstrecke, die nochmals dem druckanstieg und geschwindigkeitsreducktion dient).

die turbine (und nur die nennt sich auch so) entzieht den verbrennungsgase nun energie (druck und temperatur, die geschwindigkeit ändert sich im idealfall nicht, diese soll ja später auch dem vorstrieb dienen) und treibt damit den entsprechenden kompressor an.

es wurde ja schon die unruhige verdichterarbeit angesprochen und das beispiel des „surge“ gebracht. bei diesem unerwünschten effekt bricht, simpel ausgedrückt, eben diese druckwand zusammen, weil der verdichter nciht mehr in der lage ist, sauber zu fördern.
dann kann es tatsächlich passieren, dass die flammen durch den verdichter schlagen.
das ist aber mit extrem hohen belastungen für die schaufeln und das restliche triebwerk verbunden, ein totalausfall mit erheblichen beschädigungen ist dann nicht selten.

gruss michi