Frage zu einem Kredit für eine Eigentümergemeinschaft

Hallo und guten Abend,

Unsere Wohngemeinschaft hat 5 Parteien. Es wurde ein Beschluss gefasst, dass die Außenfassade gestrichen und saniert wird. Dies sollte eigentlich über einen Kredit laufen, den die Hausverwaltung organisiert. Heute haben wir eine E-Mail bekommen, dass von allen Banken eine Absage kam, wohl weil entweder es zu wenig Wohneinheiten waren oder die zu finanzierende Summe zu gering war. Die Summe des aufzunehmenden Kredits sind knapp 23.000,00 €.
Jetzt ist es so, dass mein Nachbar und ich das Geld zwar hätten ( für jeden ca 5.000.00 € ), aber dann keine Rücklagen mehr hätten, falls etwas Unvorhergesehenes kommen sollte ( Reperatur etc.).
Chatgpt schlägt vor, einen Ratenkredit aufzunehmen.
Es wurde auch ein KfW‑Förderprogramm erklärt, aber da ja keine energetische Maßnahme durchgeführt wird, fällt das dann eigentlich weg.

Habt ihr noch andere Ideen?

Vielen Dank.

Hi

die beste Alternative wäre m.E. die monatlichen Beiträge in die Gemeinschaftskasse ab sofort deutlich zu erhöhen und die Maßnahme erst dann zu starten, wenn genügend Geld da ist :woman_shrugging:t3: und das auch nur, wenn sie zwingend erforderlich ist.

Jede andere dringend erforderliche Baumaßnahme ( Neue Heizung, Dach neu decken, Unwetterschäden begeben etc) wird euch direkt wieder in die Situation bringen, weswegen ausreichende Rücklagen immer sehr wichtig sind.

was sagt denn die Hausverwaltung dazu, dass zu wenig Geld in den Rücklagen ist? Und wie sie das in Zukunft verhindern möchte?

Gruß h

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Das Ding ist, dass der alte Hausverwalter das mit dem Kredit verpeilt hat. Aber der Zug ist abgefahren. Nützt jetzt nichts mehr, sich darüber zu ärgern.
Heizung ist neu, also aktuell steht sonst nichts an.
Wir haben das Streichen der Fassade jetzt schon mal verschoben, nur wenn man es jetzt nicht macht, wird es immer teurer. Deshalb müssen wir es jetzt tun.

Hallo,

ich vermute, dass das eher daran lag, dass
a) die Rechtsfähigkeit der Eigentümergemeinschaft noch ein recht neues Konstrukt ist, die Kreditgeber wenig Erfahrung haben und die Rechtsprechung zum Thema noch dünn ist,
b) sich die Haftung der einzelnen Eigentümer auf ihren Miteigentumsanteil beschränkt und
c) sich die potentiellen Kreditgeber die gleiche Frage gestellt haben wie ich, warum nämlich das Projekt nicht auf eine der üblichen Art und Weisen finanziert wird - das heißt aus den Rücklagen, über eine Sonderumlage oder eine Mischung beider Maßnahmen.

b) und c) kann man kurz so zusammenfassen: der Kreditnehmer hat keine hinreichende Eigenbonität, drei von fünf Mithaftenden sind finanziell offensichtlich auch nicht leistungsfähig und die beiden anderen haften halt nicht für den gesamten Kredit, sondern nur die Teile, die ihren Miteigentumsanteilen entsprechen.

Als Kreditmensch sage ich Dir: das sehe ich anders. Der Versuch, in der Konstruktion für diesen Zweck ein Darlehen aufzunehmen, war von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Als Eigentümer und quasi jahrzehntelanger Verwaltungsbeirat frage ich mich: wieso das? Das Streichen einer Fassade kostet - Preissteigerung außen vorgelassen - immer das gleiche, während gleichzeitig in der Regel wegen ein paar aufgeschobener Jahre nicht gleich die Bausubstanz leidet.

Ich sehe im Moment tatsächlich auch keinen anderen Weg, die Rücklagenzuführung zu erhöhen und das Vorhaben dann in ein paar Jahren durchzuführen. Einen Kreditgeber werdet Ihr kaum finden (siehe oben) und wenn drei von fünf Eigentümern die Mittel für eine Sonderumlage fehlen, dann ist das halt so.

Darf ich mal fragen, wie alt die Immobilie ist und wie hoch die jährlichen Rücklagenzuführungen je Quadratmeter?

Gruß
C.

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