Frage zu Geschichtsex

Hallo,

habe letzte Woche eine Ex in Geschichte geschrieben.
Hierbei lautet eine Frage:

„Definieren Sie den Begriff „Kalter Krieg“ und ordnen Sie ihn zeitlich ein!“

Also habe ich eine allgemeingültige Definition eines Kalten Krieges zu Papier gebracht und die charakteristischen Merkmale eines solchen genannt.
Nach der Abgabe meinte sie jedoch, es wäre auch verlangt gewesen, dass genannt werden solle, dass der Kalte Krieg zwischen West und Ost stattfand und die Stellvertreterkriege ebenfalls hätten genannt werden müssen.

Wie würdet ihr die Aufgabenstellung auffassen? Denn der Begriff „Kalter Krieg“ bezeichnet ja einen internationalen Konflikt, bei dem es ja zu keinen militärischen Auseinandersetzungen kommt, sondern die „Kriegsteilnehmer“ versuchen, sich durch Wettrüsten, wirtschaftliche Vorteile etc. gegenseitig auszubooten.
Bei den von ihr erwünschten Antworten hätte sie meiner Meinung nach nicht nach dem BEGRIFF Kalter Krieg, sondern nach DEM Kalten Krieg fragen sollen…
Naja, Danke schon mal im Vorraus =)

Lg

Es gibt nur EINEN Kalten Krieg owT
owT

Hallo,

um Deine Frage zu beantworten:

Die Fragestellung ist meiner Meinung nach recht eindeutig definiert. Natürlich KANN man die Frage auch etwas abstrakter auffassen aber ich glaube nicht dass das im Geschi-unterricht so verlangt wird. Und selbst wenn die Frage abstrakt gemeint war, hätte ein Beispiel, also der Konflikt zwischen Ost und West in den Jahren (pi*daumen) 1947-1990, nicht geschadet. Beispiele sind gut!

Und die Stellvertreterkriege sind ein wesentliches Charakteristikum der Ära des Kalten Krieges. Durch sie wurde der Krieg überhaupt erst „kalt“.

Gruß
BEtasator

Hi,
nach dem Kalten Krieg ist vor dem Kalten Krieg!
Oder sind wir nicht schon längst wieder drin im KK?
lg O

http://www.buecher.de/shop/fachbuecher/der-weg-in-de…

Ja, aber ist es nicht viel mehr so, dass der Begriff „Kalter Krieg“ ein Allgemeingültiger ist, der zwar durch den Ost-West-Konflikt entstanden ist, aber sich in Zukunft genauso wiederholen könnte und dabei die charakteristischen Merkmale eines Kalten Krieges aufweist … ergo = Einer ist! ?
Mal ein Beispiel: Wir haben den Begriff Weltkrieg, der (zumindest laut Wikipedia :wink: so definiert ist:
„Als Weltkrieg wird ein Krieg bezeichnet, an dem mehrere Staaten und vor allem Großmächte beteiligt sind.“
Da es ja nun in der Geschichte 2 Weltkriege gab, wäre es rein theoretisch möglich, dass es einen „2.Kalten Krieg“ gäbe…(Nur zur Verbildlichung :wink:
=> Wenn es eine allgemeingültige Definition des BEGRIFFES „Weltkrieg“ gibt, sollte es doch auch eine allgemeingültige Definition des Begriffes „Kalter Krieg“ geben!

Hallo R. Simmonds,

ich kann Dir in keinem Punkt widersprechen; du hast im Prinzip recht. Nur musst du bedenken, dass aus der heutigen Perspektive ( = ex eventu) es bereits zwei Weltkriege gab, aber erst einen Kalten Krieg. Daher meint bis heute der allgemeine Begriff „Kalter Krieg“ den einzigen Kalten Krieg den es bis zum jetzigen Zeitpunkt gab.

Im Gegensatz dazu wäre es heute ziemlich ungenau von „dem Weltkrieg“ zu reden, weil es ja zwei Stück davon gab, während der Begriff „der Weltkrieg“ in den 20ern und 30ern ziemlich deutlich war und die Ereignisse zwischen Sommer 1914 und Spätherbst 1918 meinte.

Du musst bedenken, dass es sich hierbei um das Fach Geschichte und nicht um Futurologie handelt. Wer weiß ob es jemals einen zweiten Kalten Krieg geben wird. (Und um aus der gegenwärtigen Situation einen zweiten Kalten Krieg zu konstruieren bedarf es schon mehr als nur einer mittelmäßig ausgeprägten Phantasie. Denn der Krieg ist heiß!)

Wie gesagt: Du hast nicht unrecht. Es kann wohl eine abstrakte Definition vom „Kalten Krieg“ geben, obwohl es erst einen gab. Da es sich hier aber um Geschichte handelt hätte sich dein Lehrer gewiss gefreut ein Beispiel zu sehen. (Weils ja auch dazu gehört. Zur Verbildlichung)

Gruß
Betasator.

Hallo,
ich persönlich hätte bei der Definition „Kalter Krieg“ mich wohl nur auf Nato und WP in Europa beschränkt Aber das kann man so oder so sehen.
In Korea, Vietnam etc war der Krieg heiss, zwar ein Stellvertereterkrieg aber die hatten direkt wenig mit dem „Kalten Krieg“ in Mitteleuropa zu tun, wenn man von der Verlegung amerikanischer Einheiten nach Vietnam, bzw von Natoeinheiten nach Korea absieht.
Für in Deutschland Lebende ist für mich „Kalter Krieg“ zuerst das, was in Europa geschah. Und da geschah ja schon genug.
Stellvertreterkrieg ist ein eigenes Thema.
Gruss
Rainer

Hallo Ralph

"Definieren Sie den Begriff „Kalter Krieg“ …

Bis dahin hättest du recht. Hier könnte sehr gut eine allgemeine Definition gefragt sein.

und ordnen Sie ihn zeitlich ein!"

Aber hier ist klar, dass ein ganz konkreter Vorgang, nämlich der amerikanisch-sowjetische Konflikt am Mitte bis Ende des letzten Jahrhunderts gemeint ist.

Gruß
Hardey

Hallo Ralph!

Bei einem Ex oder einer Klausur ist das genaue Lesen der Aufgabe meist schon die halbe Miete.
Was war von dir verlangt?

  1. Definition des Begriffs „Kalter Krieg“. Das hast du gemacht; dieser Teil der Aufgabe ist gelöst.
  2. Zeitliche Einordnung. Das nimmt eindeutig Bezug auf einen bestimmten Zeitabschnitt, und hier kann ja wohl nur der Ost-Westkonflikt zwischen 1947 und 1990, wie er in den anderen Antworten genannt wurde, gemeint sein. Auf den Teil der Aufgabe „zeitliche Einordnung“ bist du eben nicht eingegangen. Sorry, aber das solltest du ganz einfach akzeptieren und deine Lehre daraus ziehen.

Und dann: Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, so fragt ein Extemporale den Stoff der vorangegangenen Stunde ab. Da scheint deine Lehrerin über Stellvertreterkriege im Zushg. mit dem Kalten Krieg gesprochen zu haben. Warum erbrichst du bei einem Ex nicht einfach den Stoff, den du dir hast reinziehen müssen, aufs Papier? Mehr verlangt ein Ex doch eigentlich nicht…

Beim nächsten Mal machst du’s sicher besser!

Grüße!
anima mundi

Und dann: Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, so fragt
ein Extemporale den Stoff der vorangegangenen Stunde ab. Da
scheint deine Lehrerin über Stellvertreterkriege im Zushg. mit
dem Kalten Krieg gesprochen zu haben. Warum erbrichst du bei
einem Ex nicht einfach den Stoff, den du dir hast reinziehen
müssen, aufs Papier? Mehr verlangt ein Ex doch eigentlich
nicht…

Hallo,

das ist nur noch bedingt so. Soweit ich weiß, gibt es zumindest in Bayern die Regel mit den letzten drei Stunden. Außerdem kann sowieso alles abgefragt werden was als Grundwissen zählt und das ist dann eben je nach Ermessen des Lehrers öfters auch mal alles :wink:

Phips