Frage zu Gewehrmunition

Hallo Leute !
Ich fand vor einiger Zeit im Wald eine alte Gewehrpatrone. Leider kann ich die keiner Waffe zuordnen. Das Kaliber beträgt ca. 8,3 mm und die ganze Patrone läuft über die komplette Länge keglig zu. Außerdem ist das Geschoß wenn ich es richtig erkannt habe aus Messing. Ein Bekannter meinte das könnte sogar noch aus dem ersten Weltkrieg stammen, aber die wäre doch längst vergammelt,oder !? Achso wenn man die Patrone schüttelt raschelt es drinnen, das kenn ich von der Bundeswehrmunition eigentlich auch nicht. Vielleicht kann mir da mal einer helfen.

GH

Könnte jagdliche Munition sein//Nachfrage

Ich fand vor einiger Zeit im Wald eine alte Gewehrpatrone. Leider kann ich sie keiner Waffe zuordnen. Das Kaliber beträgt ca. 8,3 mm und die ganze Patrone läuft über die komplette Länge keglig zu. Außerdem ist das Geschoß, wenn ich es richtig erkannt habe, aus Messing. Wenn man die Patrone schüttelt raschelt es drinnen.

Ein Kaliber von 8,3mm ist für Militärmunition SEHR ungewöhnlich. Ich habe zwei Nachfragen:

  1. Wie lang ist
    a) die Hülse (vom Boden bis zum Rand)
    b) die Patrone „über alles“ (Hülse plus „herausguckender“ Teil des Geschosses)?

  2. Welche Form hat die Spitze des Geschosses?
    a) rund
    b) spitz
    c) abgeflacht (wie spitz und dann quer abgeschnitten)?

Abgeflachte Spitzen sind charakteristisch für jagdliche Munition, aber es gibt auch einige Militärpatronen damit. Die längste dieser Patronen ist die US Carbine .30 (7,62 x 33) aus dem zweiten Weltkrieg. Wenn also abgeflachtes Geschoß und Länge über alles von mehr als 43mm - dann ist es eine Jagdpatrone. Wenn nicht, werde ich weiter nachforschen.

  • Django -

Hallo !

Das könnte Munition für den Karabiner K98k sein.
Dessen Kaliber ist 8 x 57 IS.

Das K98k wurde von 1908 bis weit in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts in Deutschland benutzt. Heute teilweise noch für Ehrenkompanien.

Das System des K98k wird heute noch für Jagdgewehre verwendet.

Die Munition, die Du gefunden hast kann von Scharfschützen benutzt worden sein oder eben von einem Jäger, der die Patrone verloren hat. Darüber muß man sich nicht wundern. Wenn bei uns die Grünröcke durchs Gebüsch ziehen, werden die kleinen Kinder erstmal eingesperrt und dann überall nach scharfen Schrotpatronen gesucht. Es kommt immer wieder vor, daß sie Schrotpatronen oder andere verlieren. Letztes jahr spielten Kinder damit.
Das Geräusch zeigt an, dass das Pulver zu trocken ist und damit die Patrone nicht mehr sehr gut geeignet. Bei der Bundeswehr würde sie jetzt zum Üben verschossen oder vernichtet werden.

Gruß Max

Hallo !
Maße werde ich morgen mal nachliefern hab die Patrone in der Firma liegen, das Geschoß ist spitz zulaufend und wie bereits gesagt wie es ausschaut aus Messing. Ein Kollege meinte das könnte ein Vollmantelgeschoß sein, die werden doch aber für die Jagd nicht verwendet, oder !?
Wie gesagt Maße liefer ich morgen nach.
Bis dann und danke schon mal

Maik

Maße der Patrone
Hallo Django !
Also Gesamtläne ist 75 mm, das Geschoß selbst ist 24,5 mm lang und spitz zulaufend. Die Hülse ist am Geschoßansatz 8,9 mm stark und am Boden 13,8 mm darunter ist aber noch ein Rezeß von 15,9 mm und 1,9 mm Stärke Im Patronenboden sind im Uhrzeigersinn TS 36 BS 3 eingeprägt. Das Zünhütchen und der untere Rand des Geschosses sind lila markiert (kaum noch erkennbar) das deutet wohl auf Leuchtspurmunition hin. Die wird doch aber auch nicht bei der Jagd verwendet,oder ? Auf Wusch schick ich dir ein Foto per e-Mail.

Gruß Maik

Ergänzung
Hallinallo,

grad gefunden: http://www.waffeninfo.net/mun_8x57.php

Ist sie das?

bye
Rolf

Es ist eine Infanteriepatrone M 1908/30 7,62x54 R

Gesamtläne ist 75 mm, das Geschoß selbst ist 24,5 mm lang und spitz zulaufend. Die Hülse ist am Geschoßansatz 8,9 mm stark und am Boden 13,8 mm darunter ist aber noch ein Rezeß von 15,9 mm und 1,9 mm Stärke Im Patronenboden sind im Uhrzeigersinn TS 36 BS 3 eingeprägt. Das Zünhütchen und der untere Rand des Geschosses sind lila markiert (kaum noch erkennbar) das deutet wohl auf Leuchtspurmunition hin.

Die lila „Markierung“ ist ein Dichtungsmittel. Leuchtspur wurde und wird durch eine grüne Färbung der Geschoßspitze gekennzeichnet.
Die Beschreibung der Patrone paßt am besten auf die russische Patrone Mosin M 1908/30, besonders der „Rezeß“ (du meinst vermutlich einen hervorstehenden Rand der Patrone). Die Mosin-Patrone ist 76,5mm lang, das Geschoß ragt 23,2mm aus der Hülse heraus, genau wie hier. Die Beschriftung mit lateinischen Buchstaben deutet auf DDR-Produktion hin. Die NVA führte das Universal-MG PK, welches die Mosin-Patrone verschießt. Einziges Gegenargument ist das Kaliber, denn dieses beträgt bei der M 1908/30 7,62x54 R eben 7,62mm und nicht über 8mm … Könnte ein Meßfehler vorliegen?

Deutsche Munition (also für Gewehr 98 und Ableitungen, Patrone 7,92mm Mauser M03/05 7,92x57) ist es definitiv nicht. Die Mauserpatrone ist 80,3mm lang.

  • Django -

Hallo !
Ich hab sie heute noch mal nachgemessen. Das Geschoß hat definitiv Kaliber 8,3 mm. Ich hab sogar mit ein bißchen Politur nachgeholfen und es in den Urzustand versetzt damit irgendwelche Rostschichten etc. nicht das Meßergebenis verfälschen.

Maik