Hallo snoopy,
ich habe gerade meinen Roman vom Lektor zurück bekommen und er
hat da ein paar Sachen angestrichen, die mir komisch
vorkommen.
dann kann ich ja hoffentlich meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen, auf die Lieblosigkeit von Fragen hinzuweisen. Oder kannst du es wirklich nicht besser?
Kann mir jemand sagen welche der beiden Varianten jeweils die
richtige ist und mir auch eine grammatikalische Begründung
geben?
Da hast du zwei Kommata vegessen, oder verstehst die Regeln nicht.
Ich mache Vieles nach Gefühl und meistens stimmt das dann auch
aber hier bin ich mir nicht sicher:
Auch hier fehlen zwei Kommata. Die kommen nicht nur zwischen Haupt- und Nebensatz, sondern auch zwischen mehrere Hauptsätze in einem Satz. Du benutzt diese Konstruktion, anscheinend, ohne sie verstanden zu haben. Außerdem bin ich ziemlich sicher, das „vieles“ in diesem Fall klein geschreiben werden muss.
-die gesamte Insel war bedeckt von rot glühende m flüssige n
Gestein
-die gesamte Insel war bedeckt von rot glühende m flüssige m
Gestein
Hier scheint mir die erste Version richtiger. Nicht dass ich es exakt begründen könnte, aber es gibt sowas die die „einmal reicht“ Regel. „Von flüssigem Gestein“ ist richtig, weil der Dativ sein muss. Aber ein Dativ reicht. „Von einem flüssigem Gestein“ ist zuviel des Guten, und genau wie das „ein“ definiert „rotglühend“ den Dativ, jeder weitere ist nicht nur überflüssig, sondern gefühlt falsch.
Wenn du jetzt fragst, welchen Fall denn nun „flüssig“ annnimmt, und warum, da bin ich überfragt. Der Dativ ist es nicht, darf es nicht sein, der Genitiv ist abwegig, der Nominativ ist es schon formal nicht, sonst hieße es ja " von rotglühendem flüssiges".
Bleibt also der Akkusativ. Also setzen wir das Ganze mal in den Plural:
„war bedeckt von rotglühenden flüssigen Gesteinen“. Und der Akkusativ plural von Gestein ist „die Gesteine“. Also eine Sackgasse.
Sicher haben die Experten eine richtige Antwort, ich bin auch nur jemand, der sich ein paar Gedanken mehr macht über die Tatsache, dass man Grammatik durchaus benutzt, ohne sie zu verstehen.
Das liegt ohnedies in der Natur des menschlichen Gehirns. Du stellst pausenlos komplexe Berechnungen an, wenn du per Fahrzeug unterwegs bist, ohne sie zum mindesten zur Kenntnis zu nehmen, geschweige denn zu verstehen.
Also hör im Zweifel auf deinen Lektor, und eigentlich hättest du deinen Text auch mal von Freunden korrekturlesen lassen können.
Hauptsache, dein Roman hat eine gute Handlung und packende Charaktere. Wenn der Lektor DA nachhakt, oder der Drehbuchautor vor der Verfilmung, DANN wird’s spannend.
Viel Erfolg, Zoelomat