Frage zu 'Hierankl'

Hallo,

gestern abend genoß ich im Ersten den Film „Hierankl“ von Hans Steinbichler. In einer Schlüsselszene habe ich allerdings ein Wort nicht verstanden, welches von Lenes Mutter (Barbara Sukowa) ausgesprochen wurde, als Lene (Johanna Wokalek) sie auf derbe Weise damit konfrontierte, daß sie selbst und Goetz ein sexuelles Verhältnis haben. Sie brüllt sie an „hörst du Mama, wir FICKEN, wir FICKEN, hörst du?“. Lene weiß in jenem Moment noch nicht, daß Goetz ihr Vater ist. Nicht verstanden habe ich, was ihre Mutter in dieser Szene ihr daraufhin sagt, nachdem sie sich zunächst weigert, Lene die Wahrheit zu sagen. Die Eröffnung der ganzen Wahrheit erfolgt ja erst später auf Lukas’ (Josef Bierbichler) Geburtstagsfeier, als die Mutter Lene vor allen Anwesenden eröffnet, daß Goetz und nicht, wie sie bis dato alle Welt glauben ließ, Lukas Lenes Vater ist.

Also meine Frage: was sagt die Mutter (auf einem Stuhl sitzend) zu Lene, als diese sie mit der Wahrheit ihres Verhältnisses zu Goetz bedrängt und die Gefühle ihrer Mutter zu ihr klären will?

Gruß, Uwe

Grandiose Schauspieler im Schwachsinnsfilm
Ich kann dir zwar keine Antwort auf deine Frage geben, aber ich habe den Film auch gesehen. Allerdings musste ich bei der von dir zitierten Schlüsselszene wirklich laut auflachen. Was für eine gespreizte, unrealistische Kacke war das denn bitte? Allein die Inszenierung des Familientreffens im Abendmahl-Ikea-Style. Dann die völlig hirnrissige Idee, dass die Geliebte des Vaters von der betrogenen Mutter an die Tafel geführt wird und von ihr vor der versammelten Gästeschar als langjährige Geliebte des Vaters vorgestellt wird. Die Geliebte grinst dabei debil, der Vater schlägt die Hände vors Gesicht und nachdem alles raus ist, steht Papa auf und drückt seiner betrogenen Frau ein zärtliches Bussi auf die Lippen, dann zieht die weiterhin debil grinsende Geliebte völlig unbeteiligt von dannen. Unmittelbar danach kommt der Inzest-Hammer und das unwissentlich mit ihrem leiblichen Vater fickende Töchterchen rennt weg, um sich sogleich von dem Vater kräftig durchrammeln zu lassen…
Schauspielerisch und stilistisch war der Film eine Glanzleistung. Aber das Drehbuch kann sich doch nur jemand ausgedacht haben, der von Tuten und Blasen (im wahrsten Sinne des Wortes) keine Ahnung hat. Da waren Drogen im Spiel – beim Regisseur und bei der Intendanz, die dieses bescheuerte, unrealistische, pseudoprovokative Drehbuch hat durchgehen lassen.
Grüße
André

Dabei fand ich gerade…
…die Zerrissenheit Lenes zwischen einerseits ihrem Bemühtsein um Klarheit und Offenheit hinsichtlich zwischenmenschlicher Gefühle, andererseits ihrem Verleugnen der Wahrheit nachdem sie erfahren hat, daß Goetz ihr Vater ist, gut herausgespielt. Wer den „Wahnsinn Liebe“ kennt, kann dies vielleicht nachvollziehen.

Andererseits war imho die Zeit des Kennenlernens zwischen Lene und Goetz (ein Wochenende) tatsächlich etwas arg kurz um eine derartige Vernarrtheit (Lenes) glaubhaft zu fundieren.

Gruß, Uwe