Frage zu Radiosendern

Hallo,
Ich hab da eine kleine Frage und würde mich sehr freuen wenn mir einer von euch weiterhelfen könnte.
Ich muss etwas übers Radio herausfinden und bei ehemaligen Radiosendern in Grossbritannien wurde geworben mit
„1967: The Happy Sound Of Wonderful Radio One on 247 meters medium wave“
Also wurde nur gesagt dass das Radio „Radio one“ heisst und auf 247 Metern Mittelwelle sendet… aber was sagt einem das 247 Meter? Ich dachte man gibt das in Hertz, also man gibt die Frequenz an… und was ist das besondere an Mittelwelle bzw was bedeutet das?
Es wäre echt sehr nett wenn mir jmd helfen könnte.
Viele Grüße
Jan

Wellenlänge und Radiobereich

Also wurde nur gesagt dass das Radio „Radio one“ heisst und
auf 247 Metern Mittelwelle sendet… aber was sagt einem das
247 Meter? Ich dachte man gibt das in Hertz, also man gibt die
Frequenz an…

… oder die WellenLÄNGE. Rechnen wir es doch einfach um:

Ausbreitungsgeschwindigkeit geteilt durch Wellenlänge ergibt Frequenz

300.000.000 m/s geteilt 234 m ergibt ca 1.214.574 1/s entspricht ebensoviel Hertz

Oder verständlicher und auf der Radioskala zu finden: 1214 MHz (Megahertz = Millionen Hertz)

Die physikalische Einheit von Hertz ist 1/s, also „1 pro Sekunde“.

durch und was ist das besondere an Mittelwelle bzw. was bedeutet das?

Dass man den Mittelwellenempfangsbereich des Radaudios einschalten muss um den Sender zu finden. Also die Taste „MW“ drücken.

Meist rechts von der Taste „LW“ für Langwelle. Noch MEHR Wellenlänge und WENIGER Hertz (Schwingungen pro Sekunde).

Gruß

Stefan

Hallo Stefan,
VIELEN Dank für deine Antowrt, genau das hab ich gesucht… ich bin leider in Physik nicht so betucht wie du und bin da deshalb auch nicht von alleine drauf gekommen. Aber es leuchtet mir natürlich ein… nur war der text auf englisch und ich konnte mit den fachbegriffen Mittelwelle und so nix anfangen, wikipedia ist auch nicht wirklich hilfreich, also VIELEN DANK STEFAN :smile:
Viele Grüße
Jan ^^

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Hallo Jan,

Stefan hat dir ja schon den Zusammenhang zwischen Wellenlänge und Frequenz erklärt.

Ich habe jetzt leider keine alten Radios parat.

Aber im Kurzwellenbereich werden die Bänder im Metern angegeben, z.B. 49m-Band, entsprechen 5.75 - 6.3 MHz. Diese Bänder sind ein für bestimmte Zwecke reservierter Frequensbereich.

Für Rundfunk, z.B. 49, 41, 31 und 25m. Für Amateurfunk, z.B. 80, 40, 20 und 10 m Band, sowie im UKW Bereich das 2m Band.

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ich glaube, das im übrigen die Frequenzen angegeben wurden.

Heute werden wohl nur noch die Frequenzen angegeben.

Sollte dein Empfänger „nur“ UKW und MW haben, steht oft statt MW AM für Amplitudenmodulation, und FM für Frquenzmodulation.

Gruß Volker

Korrektur
Hallo Stefan,

300.000.000 m/s geteilt 234 m ergibt ca 1.214.574 1/s
entspricht ebensoviel Hertz

Richtig

Oder verständlicher und auf der Radioskala zu finden: 1214 MHz
(Megahertz = Millionen Hertz)

Hier ist dir ein Fehler unterlaufen:
Entweder sind es
1’214 kHz oder
1,214 MHz
Du liegst um den Faktor 1’000 daneben :wink:

Zudem ist ja bekannt, dass UKW um die 100MHz herum zu finden ist. MW liegt einiges darunter :smile:

MfG Peter(TOO)

Hey Volker,
Vielen Dank auch dir für deine Antwort :smile: . Weisst du ob das mit den Metern etwas mit der Reichweite des Empfangs zu tun hat? Eigentlich doch nicht, oder? das hat doch damit zu tun, mit wieviel Watt der Senr betrieben wird, oder?
Vielen Dank und Gruß,
Jan

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Hi…

Weisst du ob das
mit den Metern etwas mit der Reichweite des Empfangs zu tun
hat? Eigentlich doch nicht, oder?

Nein, bzw. nur indirekt. Bestimmte Frequenzbereiche und damit bestimmte Wellenlängen eignen sich besonders für Weitverbindungen. Man kann aber zB nicht pauschal sagen, daß eine größere Wellenlänge auch eine höhere Reichweite ergibt.

das hat doch damit zu tun, mit wieviel Watt der Senr betrieben wird,
oder?

Auch. Wiederum gibt es keine pauschale Aussage.
Radiowellen unterschiedlicher Wellenlänge/Frequenz breiten sich unterschiedlich aus. Lang- und Kurzwelle haben eine hohe Reichweite auf der Erde, Mikrowellen eignen sich besonders für Verbindungen in den Weltraum. Wenn man den passenden Frequenzbereich gewählt hat, kann man die Reichweite durch Erhöhen der Sendeleistung vergrößern. Mit ungeeigneter Frequenz braucht man wesentlich mehr Leistung oder es geht überhaupt nicht.

genumi

Frequenzen und deren Nutzung
Hallo, StoneCold,
dass die Meter-Angabe mit der Wellenlänge zusammenhängt, wurde ja bereits erklärt.
Als die drahtlose Telegrafie erfunden wurde, (Hertz, Marconi etc) verwendete man zunächst nur Wellen mit mehreren Metern Wellenlänge, d.h. Frequenzen im heutigen Langwellenbereich (1.000 und 10.000 Meter, entsprechend Frequenzen zwischen 30 und 300kHz). Diese Wellen breiten sich vornehmlich entlang der Erdoberfläche aus und man brauchte nur geringe Sendeenergie, um einigermaßen brauchbare Reichweiten zu schaffen.

Als die Entwicklung leistungsfähigerer Sender möglich wurde, wurden die heutigen „Mittelwellen“ erobert (100 m bis 1000 m bzw. 300-3000kHz). Die Reichweiten dieser Frequenzen jedoch schwanken sehr stark zwischen Tag und Nacht, jedoch reicht die Bodenreichweite dieses Frequenzbereiches für europaweite Übertragung aus. Um die niederfrequenten Informationen (Musik, Sprache) mit diesen Sendern zu übertragen, wird die Sendestärke, also die Amplitude moduliert. Daher die in angelsächsischen Ländern noch heute übliche Bezeichnung AM für diesen Sendebereich.

Verbesserungen in der Sende und Empfangstechnik machten dann eine Nutzung des Kurzwellenbereiches (100 bis 10m bzw. 3 - 30Mhz) möglich.
Die Bodenreichweite dieses Frequenzbereiches ist jedoch nur gering, dafür aber werden diese Frequenzen in höheren Luftschichten (Ionosphäre) reflektiert und gelangen so in großen Entfernungen wieder zur Erdoberfläche zurück. Diese Eigenschaft, mit relativ geringer Sendeleistung weltweite Distanzen zu überbrücken machten, sich dann vor allem Seefunk-, Wetterfunk- und Nachrichtenfunkdienste zunutze, aber auch Rundfunksender (Deutsche Welle, BBC worldwide z.B.).

Der nächste Wellenbereich, der erobert wurde, war der Bereich der Ultrakurzen Wellen (10 bis 1 m bzw. 30 - 300 MHz. Diese Frequenzen breiten sich nur noch über die Raumwelle aus, aber sind bereits zu energiereich um in der Ionosphäre reflektiert zu werden. die Ausbreitung ist quasi-optisch. Gleichzeitig wurde in diesem Wellenbereich nicht mehr die Amplitude, sondern die Frequenz mit dem Nachrichteninhalt moduliert (Frequenzmodulation - FM). Dies ließ auch eine höhere Bandbreite zu, sodass die Übertragungsqualität wesentlich gesteigert wurde. Stereophonie und Bildübertragung (TV) wurde möglich.

Frequenzen sind natürlicherweise eine endliche Ressource, sodass man weiter „nach oben“ wanderte und sich die Bereiche VHF (Very High Frequency) und UHF (Ultra High Frequency) und schließlch den noch kurzwelligeren Bereich SHF (Super High Frequency) und EHF (Extreme High Frequency) eroberte. Hier sind dann Dienste wie Fernsehen, Datenübertragung, Funktelefon, Radar etc angesiedelt. Wir sind jetzt bereits bei Frequenzen von 30GHz bis 300GHz entsprechend 10mm bis 1mm Wellenlänge angelangt.

Du findest eine gute Übersicht über die einzelnen Wellenbereiche und ihre vorzugsweise Nutzung hier: http://www.mpy.de/physik/frequenzen.html

Gruß
Eckard

Boar, ich bin beeindruckt!!! Vielen Vielen Dank Eckard, besser hätte es garnicht kommen können. Ich behandle nämlich gerade das Thema BBC und da BBC von Marconi gegründet wurde ist das was du mir hier erzählst natürlich optimal. Meine Facharbeit ist damit um eniges bereichert !!! NOCHMALS, herzlichsten DANK!!!
Viele Liebe Grüße,
Jan

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Hallo Jan,

Genumi hat Dir die Frage ja schon beantwortet.

Aber man kann aus der Angabe der Wellenlänge auf die optimale Antennenlänge schließen.

Ein Dipol hat die Länge lambda/2 (lambda = Wellenlänge, griechischer Buchstabe).

Im UKW und hochfrequenten KW-Bereich realisierbar, bei längeren Wellen muss man elektrisch durch Spulen Verlängern. Es gibt auch Anpassschaltungen „mit denen man einen nassen Schnürsenkel“ zum Strahlen bringt (stammt glaube ich aus dem Rothammel, die Bibel für Antennenbauer).

Die Marconi-Antenne hat eine Länge von lambda/4, steht senkrecht und das fehlende Viertel wird durch Spiegelung an der Erde (bei hoher Leitfähigkeit) „hergestellt“.

Ich hoffe, dass ich das alles noch richtig zusammenbringe.

Gruß Volker

Immer diese …

Entweder sind es
1’214 kHz oder

Zehnerpotenzen. Datt mitt den vielen Kilo Hertz ist natürlich richtig.

Gruß

Stefan

Hallo Stefan,

Entweder sind es
1’214 kHz oder

Zehnerpotenzen. Datt mitt den vielen Kilo Hertz ist natürlich
richtig.

Man sollte immer mal kurz eine Plausibilitätsprüfung machen. Deshalb schrieb ich das mit dem UKW-Bereich hinzu. :wink:

Ganz im Ernst. Ich habe das vor allem geschrieben, damit später im Archiv und bei Google nicht was falsches zu finden ist.

MfG Peter(TOO)

…- 300 MHz. Diese
Frequenzen breiten sich nur noch über die Raumwelle aus, aber
sind bereits zu energiereich um in der Ionosphäre reflektiert
zu werden. die Ausbreitung ist quasi-optisch. Gleichzeitig
wurde in diesem Wellenbereich nicht mehr die Amplitude,
sondern die Frequenz mit dem Nachrichteninhalt moduliert
(Frequenzmodulation - FM). Dies ließ auch eine höhere
Bandbreite zu, sodass die Übertragungsqualität wesentlich
gesteigert wurde. Stereophonie und Bildübertragung (TV) wurde
möglich.

Stichwort Stereophonie: Das stimmt. Eine aufmodulierte Quasi- Dreieck- und Quasi- Rechteck- Mischungswellen- Information nur mit reiner Amplitudenmodulation zu übertragen, wäre höchstens dann möglich, wenn die Freguenz so etwa 1250 Hz nicht übersteigt. Somit geht Stereo- AM nicht.
Aber Vorsicht: Die Bildinformation beim Fernsehen ist in 94 % aller Westeuropäischen und aller Asiatischen Staaten und in 98 % aller Afrikanischen Länder AM- moduliert! (Ausnahme z. B.: Der Osten Chinas, glaube ich.) Außerdem: die Farbinformation betreffend; NTSC und SECAM haben beide in gewisser Weise etwas mit Amplitudenmodulation zu tun, SECAM moduliert aber auch die Frequenz.

Aber Vorsicht: Die Bildinformation beim Fernsehen ist in 94 %
aller Westeuropäischen und aller Asiatischen Staaten und in 98
% aller Afrikanischen Länder AM- moduliert! (Ausnahme z. B.:
Der Osten Chinas, glaube ich.) Außerdem: die Farbinformation
betreffend; NTSC und SECAM haben beide in gewisser Weise etwas
mit Amplitudenmodulation zu tun, SECAM moduliert aber auch die
Frequenz.

Noch eine Anmerkung; Man kann folgende Vergleiche ziehen:

PAL arbeitet nach dem Prinzip „Sägewerk“.

SECAM arbeitet nach dem Prinzip „Dudelsack“.

NTSC arbeitet nach dem Prinzip „Holzhacker“.

(PAL ist eine Weiterentwicklung des NTSC- Systems.)

Diese (etwas komischen) Analogien stammen aus meinem persönlichen Nähkästchen…