hallo
eines darfst du nicht vergessen: vor 40 jahren war der kalte krieg gerade intensiv am laufen. für jedes probjekt, das den sowjets eine propaganda-ohrfeige geben konnte, waren sowohl politisch als auch monetär ausreichend ressourcen vorhanden. das apollo-programm wurde ja auf eine art und weise politisch gepushed, wie es seither praktisch nicht mehr erfolgt ist. ausserdem wurde dem projekt hinen und vorne geldmittel reingestopft, dass es nur so rauschte.
heute hat die nasa weder den politischen rückhalt noch die geldmittel umd grosse entwicklungen vorantreiben zu können. ausserdem haben sich die sicherheitsstandards dramatisch verstärkt. heutzutage darf man nicht mehr einfach eine rakete abfeuern und hoffen, dass alles gut geht. da braucht man langwierige und teure tests, gutachten etc. wenn mitte der 60er jahre eine umweltschutzorganisation auf den wahnsinn, der da abgelaufen ist, hingewiesen hätte, wäre sie öffentlich geohrfeigt worden. heute kann man nicht mehr einfach so die umwelt verpessten.
ausserdem hat das sehr kostspielige und grandios sinnlose space shuttle abenteuer das budget der nasa doch nachhaltig beeinträchtigt. (die russischen sojus-module sind um einiges billiger und zuverlässiger, haben aber halt nicht soviel kapazität). damit wurde jede weiterentwicklung lange zeit unterdrückt. von seite der politik gab es ja kein kleingeld mehr zu erwarten - der kalte krieg war vorbei, weltraummissionen inzwischen tagesgeschäft, das space shuttle war so teuer, also warum abschaffen (da haben wir soviele milliarden reingesteckt, jetzt nutzen wir es auch…) etc.etc.
und wie schon erwähnt wurde: die leute vor 40 jahren waren ja keine deppen. alte technik bedeutet manchmal eben bewährt und nicht obsolet. neu heisst nicht automatisch besser sondern oft nur billiger. es ist ja oft so, dass die entwicklung nicht darauf hin abziehlt, das produkt besser zu machen sondern um die proktionskosten zu senken. da wird manchmal durchaus funktionalitätsverlust in kauf genommen.
es ist aber ein generelles problem in der menschheitsgeschichte, dass viele dinge immer wieder neu erfunden werden mussten. die alten römer in der antike hatten z.b. schon ein medizinisches wissen, v.a. was die typischen kriegsverletzungen betraf, das sich durchaus mit modernen methoden messen konnte. dieses wissen ging aber bereits am ende des altertums fast völlig verloren und musste in der neuzeit erst wieder mühsam erarbeitet werden. die römer konnten auch schon qualitativ hochwertigen stahl herstellen - ebenfalls ein wissen, dass wieder verloren ging. warum sollte es in der raumfahrt anders sein?
lg
erwin