Frage zu Schalldämmung

Hallo,

ich beschäftige mich schon seit einer Weile mit der nachträglichen Schalldämmung im Haus.
Das Haus:
Reihenhaus, Holzbauweise (auch die Außenwände) mit einer 40cm dicken gemauerten Wand aus Hohlblocksteinen (so graue bröselige) zwischen den Häusern.
Wie man sich vorstellen kann ich bei der Zwischenwand nicht viel mit Schallschutz.
Die Innenwände, Böden und Decken (alles Holz) stoßen direkt an die Steinwand, hier ist mit einer Schallübertragung zu rechnen.

Da ich das Haus sowieso grundrenovieren möchte, könnte ich so einiges ändern.

Ich habe folgendes überlegt.

Schalldämmplatten an die Wand zum Nachbarn (http://www.wolf-bavaria.com/PhoneStar_ander_Wand_mas…)
Die Wände, Böden und Decken von der gemauerten Wand weitestgehends trennen und die Spalten mit PU-Schaum füllen.
Zusätzlich werde ich noch die Fußböden neu aufbauen und komplett mit Mineralwolle füllen (Holzbalkendecke), und die Bodenplatten noch mit Trittschallmatten weiter von den Holzbalken trennen.

Meine Frage ist nun, ob jemand diese PhoneStarplatten kennt und zusätzlich noch, ob mir jemand ein Werkzeug empfehlen kann, mit dem ich die Fugen, wo die Holzwände/böden an die Steinwand treffen, verbreitern kann.
Bei dem Werkzeug habe ich über Handkreissäge, oder so ein Multitool (Vibrationssäge) nachgedacht, aber bei der Kreissäge weis ich nicht, wie die reagiert, wenn ich in der Wand dann auf einen Nagel stoße und mit so einem Multitool brauche ich ewig, abgesehen davon, dass mich die Nachbarn wahrscheinlich irgendwan fragen würden, ob ich sie noch alle habe (wg. der Geräusche)

Ich hoffe, ich habe mein Vorhaben und Probleme verständlich genug beschrieben.

Wenn meine Überlegungen totaler Quatsch sind, dann gebt bescheid.

Grüße

Chris

Hallo !

Das mit den Hohlkammersteinen und 40 cm Dicke als Trennwand zum Nachbarn mag ich nicht so recht glauben. Denn Hohlkammersteine sind dafür eher ungeeignet.
Ein gutes Schalldämmmaß erreicht man mit einer zweischaligen Massivwand aus je 11,5 cm KS plus eine saubere,mörtelfreie Luftschicht von mind. 6 cm mit Mineralwolle ausgefüllt. Das ist lange Standard.

Fast alle einschaligen Konstruktionen sind wesentlich schlechter,die halten nicht mal den Mindestschallschutz ein.
Aber das kann man (ein Fachmann) ja nachprüfen,vielleicht gibt es auch Bauzeichnungen/Statik.
Zuerst muss man den Istzustand ermitteln,das vorh. Schalldämmmaß der Trennwand. Dann weiss man,was man zusätzlich braucht um die fehlende Dämpfung(dB) nachzuholen.
Deine eigene Holzbalkendecke hat damit nichts zu tun,das wäre ja Dein eigener Trittschall,dagegen muss auch bauseits etwas vorhanden sein.

Und ob die Holzrahmen der Innenwände nicht sowieso schon von der Trennwand entkoppelt sind ?
Aber wie sind sie dort befestigt/angeschlossen ? Eingemauert doch sicher nicht.

Einfach den Spalt „aufsägen“ und dabei möglichweise Befestigungen durchtrennen geht nicht.
Multimaster ist zu klein,Kreissäge kann man doch nicht ansetzen!,allenfalls eine „Säbelsäge“(eine Art Stichsäge mit langem,elastischen Sägeblatt).

Ich würde zuerst eine Beratung durch einen Architekten empfehlen,entweder mit Bauzeichnungen in dessen Büro zum Vorgespräch oder direkt vor Ort.

MfG
duck313

Hi,

bevor du dir großen Arbeitsaufwand aufhalst, würde ich entweder einen Fachmann zur Beratung heranziehen oder Standardmaßnahmen zur Verbesserung des Schallschuzes vornehmen.

Im Prinzip ist Lärmschutz nicht schwer. Oberstes Gebot: Sämtliche Anschlüsse von vorgesetzten Bauteilen dürfen Wand, Decke oder Boden nicht direkt berühren. Dass die Innenwände direkt an die Steinwand stoßen, wirst du nicht ändern können, hier besteht auch die Gefahr, dass die Statik des Hauses leidet, da tragende Wände betroffen sein könnten.
Holz- oder Metallprofile, zwischen die du die neue Dämmung klemmst, müssen also von den bestehenden Bauteilen entkoppelt werden. Dafür klebt man Dämmstreifen aus Mineralwolle, Filz oder Gummibänder unter die Profile.

Die Befestigung vor der Wand erfolgt entweder mit Abstand oder mittels sogenannter Justierschwingbügel. Diese können Schallschwingungen aus der Wand absorbieren, sodass diese nicht in die gedämmte Vorsatzschale übertragen werden. Achte auch darauf, dass die Profile nicht untereinander Lärm weitergeben, zum Beispiel weil ein Metallständerprofil (CW-Profil) stramm oder unter Spannung in die Anschlussprofile (UW-Profile) an Boden und Decke eingestellt wurde. Schneide die CW-Profile immer etwa 10-15 mm kürzer als die Raumhöhe, so haben sie oben im UW-Deckenprofil noch genug Spiel.

Anleitung:
Die Anschlussprofile müssen mit einem Dämmstreifen unterlegt werden.
Dann befestigt man die Latten mit so viel Abstand zur Wand, dass die vorgesehene Dämmung hineinpasst. Mittels Metallwinkeln verschraubst du die Holzständer mit den Boden- und Deckenprofilen. Die Dämmmatten ggf. zuschneiden und die Zwischenräume bis zur Wand dichtgestoßen ausfüllen. Handelt es sich um eine Außenwand, folgt auf die Dämmung noch eine Dampfbremse. Eine Wand zum Nachbarn kann man direkt mit Bauplatten verschließen – mit Abstand zu Boden/Wand/Decke.

Der verwendete Dämmstoff sollte eine möglichst hohe Rohdichte aufweisen (zum Beispiel Zellulose- oder Holzfaserdämmplatten) bzw. vom Hersteller als schallschützender Dämmstoff ausgezeichnet sein. Styropor oder andere leichte Hartschaumplatten sorgen kaum für Schallschutz.

Nicht die Dämmung an sich, sondern die Vorschalenkonstruktion/Beplankung sorgt für den Schallschutz. Am besten ist es also, zwei Lagen Gipskartonplatten oder Holzplatten anzubringen!

Viel Erfolg!

Das Team von http://www.selbst.de - Infos rund ums Heimwerken, Renovieren, Dekorieren, Haus & Garten!

Hallo Duck,

das mit den Steinen ist leider so, ich habe schon ein paar Räume durchrenoviert. Eine Schalldämmung ist nicht vohanden. Beim Bau der Häuser wurde bereits bemängelt, dass keine Trennung - auch als Sicherheit im Brandfall - vorhanden ist. Es wurden dann kosmetisch noch Trennplatten verbaut, diese sind allerdings nur im Treppenhaus zu finden. In allen anderen Räumen ist nur eine Spanplatte mit ca. 5cm Abstand an der Wand. (Die Firma ist während des Baus Pleite gegangen)
Die Häuser sind von 1965 und wurden von einer schwedischen Firma errichtet.
Dafür, dass es nur ein Stein, ohne Zwischentrennung ist spricht auch, dass nach einem Wasserschaden beim Nachbarn, dass Wasser innerhalb von 3 Monaten durch das Mauerwerk zu mir durchgezogen ist und mir dann der Keller verschimmelt ist (Der Nachbar hatte direkt nach dem Schaden die Wand komplett fliesen lassen, somit kam das Wasser nur noch bei mir durch).

Es besteht eine gewisse Verbindung zwischen den Holzwänden und der Hohlblocksteinwand, hier und da wurden lange Nägel durch die Holzbalken in die Hohlblocksteine geschlagen. Die Seltenheit der Nägel läßt mich allerdings eher vermuten, dass es reine Sicherungsmaßnahmen waren, damit während des Aufbaus keiner die Wand festhalten muss.

In den Bauplänen (ich habe alle inc. Statik) sind keine Pläne, die auf eine besondere Verbindung zwischen Holwand und Steinwand hindeuten, wahrend ich detaillierte Nagelbilder und Statikberechnungen von der Dachkonstruktion besitze.

Na, wie auch immer, meine Hauptfrage nach dem Werkzeug ist soweit beantwortet, an eine Säbelsäge hatte ich nicht gedacht.
Und keine Sorge, ich werde nicht einfach rumsägen ohne abzuklären ob ggf. doch irgendwo eine notwendige Verbindung dazwischen ist.

Danke und Grüße

Chris

Hi,

vielen Dank für die Hinweise und Anleitung !

Grüße

Chris