Frage zu Übersetzungen

Liebe/-r Experte/-in,

Ich habe Sie jetzt bei wer-weiss-was herausgesucht, da ich
eine Frage in den Bereich der Antriebstechnik habe, bei der
ich mit meinen Überlegungen mit allen denen ich versucht hatte
es zu erklären zu keinem Ergebnis kam. Vielleicht können Sie
mir helfen.

Ich habe für meine Tochter ein Fahrzeug gebaut, welches mit
hydraulischem Antrieb funktionieren soll, jedoch bin ich mit
der Fahrleistung nicht zufrieden und weiß nun nicht auf Anhieb
was ich verändern muss. Das Problem ist weniger die Hydraulik,
als die Mechanik. Ich versuche mal zu erklären.

Ich habe einen 18PS starken Verbrennungsmotor, der über ein
Getriebe im Verhältnis 2:1 seine Kraft an eine Hydraulikpumpe
weitergibt.
All dies ist ausreichend dimensioniert und funktioniert in
sich.
Nun ist es aber so, dass ich beim Fahren oft den Motor
abwürge.

Jetzt mein Gedanke, den bisher keiner nachvollziehen konnte:

Man muss doch eine bestimmte Kraft aufbringen um den Motor an
der Abtriebswelle abzuwürgen. (sagen wir mal 18PS)
Ohne das angebaute Getriebe wäre dies die Kraft X. Durch die
Untersetzung hin an den Verbraucher habe ich zwar halbe
Drehzahl und doppelte Kraft in Richtung Verbraucher, brauche
doch aber theoretisch auch nur 1/2 X (9PS) um den Motor von
Richtung Verbraucher in Richtung Motor abzuwürgen.

Kann man das verstehen?
Ist das grob gesagt richtig gedacht?

Da das Fahrzeug nun eh etwas zu langsam ist überlege ich die
Übersetzung annähernd 1:1 zu machen um einen höheren Ölstrom
zu erzeugen, was die Geschwindigkeit erhöhen würde und meiner
Meinung nach auch das nötige „Abwürgmoment“ zum Motor hin
erhöhen müsste.

Nun, genau da sagen alle das wäre ein Denkfehler, aber alle
die ich gefragt habe sind nicht solche Bastler wie ich und
jemand der es wirklich wissen müsste habe ich nicht im Angebot
;o(

Können sie mir diesbezüglich irgendwie weiterhelfen ob nun ich
oder alle anderen da einen Denkfehler haben?

Das Fahrzeug an sich kann man hier sehen
https://picasaweb.google.com/101062707439516421193/F…

Vielen Dank, Ronny Weiß

Hallo!

brauche doch aber theoretisch auch nur 1/2 X (9PS) um den Motor von
Richtung Verbraucher in Richtung Motor abzuwürgen.

Kann man das verstehen?
Ist das grob gesagt richtig gedacht?

Das Getriebe ist ein Drehmomentwandler, kein Leistungswandler. Abgesehen vom Faktor Wirkungsgrad hast Du an An- und Abtriebswelle die gleiche Leistung.

Das Fahrzeug an sich kann man hier sehen
https://picasaweb.google.com/101062707439516421193/F…

Alle Achtung!

Gruß
Wolfgang

Hallo und Danke für die Antwort. Ich habe mich jetzt mal mit Drehmoment und Leistung und so befasst und viel gelesen- das is nicht sooo einfach.
Zur Erklärung: Ich hatte ganz am Anfang einen 9PS Motor eingebaut, den habe ich dann aber gleich gegen einen 18PS ersetzt. Jetzt hatte ich immer den alten Spruch „Hubraum ist durch nichts zu ersetzen“ in den Ohren und habe mich gestern dazu durchgerungen einen 2 Zylinder Motor zu kaufen.
Da der alte Motor nur so ein Linglong-Dingdong Motor aus Ferost ist, hatte ich mir angemaßt die angegebene Leistung in Frage zu stellen. Der neue 2Zyl ist jetzt ein Briggs & Stratton Vanguard mit ganz anderer Laufkultur und Geräuschpegel. (noch ist der nicht da, aber ich habe solche Motoren hier in Rasenmäher und Hochdruckreinigern)
Ich denke nun, als Laie, der 2 Zyl Motor hat vorteile gegenüber dem mit einem Zylinder, auch wenn er genauso mit 18HP angegeben ist- kann das sein?

Nun, wenn der Motor ankommt, werde ich versuchen mir mal Zeit zu nehmen, und ihn gleich einzubauen, kann aber sein, dass ich da erst den Überrollbügel umbauen muss.

Was sagt Ihr? Kann´s sein, dass es dann besser durchzieht?

Achja, Zu Deinem Kommentar „Das Getriebe ist ein Drehmomentwandler, kein Leistungswandler.“

Da ich ja einen größeren Ölstrom für höhere Geschwindigkeit haben müsste, könnte ich also auch die Übersetzung ändern ohne Kraftverluste zu haben?

Danke, Ronny

Moin,

erstmal meinen vollen Respekt und Bewunderung!

Trotz deiner Beschreibung verstehe ich noch nicht alles.
Was genau meinst du mit „Abwürgen“ - geht der Motor beim Anfahren aus oder gibt es auch bei Geschwindigkeit Probleme?

Wie hoch dreht der Motor im Betrieb? Die 18 PS erreicht er nur bei Nenndrehzahl. Wenn die Kombination Motor-Hydraulikpumpe-Hydraulikmotor unglücklich gewählt ist wäre es möglich, daß beim Anfahren der Motor wegen zu niedriger Drehzahl einfach noch nicht die Kraft hat, das Fahrzeug anzutreiben. Ähnlich als wenn du einen PKW im 2. oder 3. Gang anfahren würdest.

Erlaubt die Hydraulik, daß du probeweise z.B. zum Anfahren den Antriebsmotor mit hoher / voller Drehzahl betreibst und die Hydraulikmotoren langsam mit Öl beaufschlagst? Damit sollte man das Abwürgen verhindern können.

Oder hast du vielleicht in irgendeiner Ecke einen hydraulischen Drehmomentwandler liegen, den du zwischen Antriebsmotor und der Hydraulikpumpe schalten kannst? Damit sollte Abwürgen kein Thema mehr sein: http://www.uni-forst.gwdg.de/forst/iwf/bachelorarbei…

Zur mangelnden Geschwindigkeit: Auch hier wieder die Frage: Wie hoch dreht denn der Motor, erreicht er seine Nenndrehzahl?

Aus dem Bauch raus würde ich sagen mit 18 PS sollte auf alle Fälle genug Leistung vorhanden sein um das Teil zu bewegen, selbst wenn der Kettenantrieb vermutlich einiges an Leistung benötigt.

Also füttere uns mit weiteren Infos bzw. Zahlen über deine Fahrversuche :smile:

Zu der Frage nach der Zylinderzahl: Ohne Kennwerte kann man die Frage nicht konkret beantworten. Für die Anwendung ist der Drehmomentverlauf entscheidend, der hängt aber von der Motorkonstruktion ab.

Weiterhin viel Erfolg

heavyfuel

Hallo zurück.

Also, wenn ich unsanft die beiden Fahrhebel einrücke, also ohne Gefühl für Drehzahl und Geschwindigkeit, dann geht der Motor komplett aus.
Mein Motor läuft eigentlich immer auf Volldrehzahl, sonst strirbt er noch schneller ab.
Ich hatte noch nie was von solch einem Drehmomentwandler gehört, habe jetzt mal schnell gelesen und bei 3.2.1 eingegeben- sowas is garnicht so teuer. Muss ich später mal gucken- klingt auf alle Fälle schwer interessant.
Ich hab das Fahrzeug Ende letzten Winter soweit gebaut. Meine Tochter hat den Vati in der Pistenraupe oder auf seinem Ski-doo gesehen und sagte …will auch sowas haben… Naja, sie ist 4 Jahre alt gewesen.

Das Grundgestell war schnell gebaut, zu der Zeit hatte ich nicht viel anderes zu tun und mit Beschaffung und Konstruktion bis zum Lackieren waren es garade mal 6Tage. Das zeitaufwändigste waren die Drehteile wie Bolzen, Muttern und Wellen.

Seit de ersten Fahrversuchen hatte ich keine Zeit mehr für sowas, aber jetzt muss ich endlich das Gerät zum sportlichen Fahren bewegen, schließlich steht es hier im Hoteleigenen Carport und sämtliche Gäste schleichen drumherum und wollen es mal fahren sehen ;o)

Ich werde morgen mal die Drehzahlen Motor-Pumpe messen, damit ich wenigstens da mal eine Zahl sagen kann. Auch werde ich mal versuchen ein erstes Fahrvideo zu machen, damit Ihr mal was sehen könnt.

Vorerst Danke für den Tip mit dem Wandler- das behalte ich im Auge.

Gruß Ronny www.figurenholz.de und www.pension-kurpark.de

Hallo. Ich habe gerade ein Mail bekommen, dass ich solch einen Wandler ersteigert habe…

Hallo erstmal und die größte Respektsbezeugung vor Deinem Bauwerk!
Geniales Teil!!!

Bei Deinen theoretischen Ausführungen hat sich tatsächlich ein Denkfehler eingeschlichen. Nur geht daraus nicht eindeutig hervor, ob die Übersetzung 1:2 in Richtung Motor oder Antrieb geht.
Es gibt also die 2 Möglichkeiten:

Grundsätzlich:
Die Übersetzung 1:2 bezieht sich direkt auf die Drehzahl und umgekehrt auf die Kraft.
D.h. entweder: Drehzahl Motor 1 : Drehzahl Antrieb 2
Kraftaufwand Motor 2 : Kraftaufwand Ántrieb 1

oder: Drehzahl Motor 2 : Drehzahl Antrieb 1
Kraftaufwand Motor 1 : Kraftaufwand Antrieb 2

Die erste Möglichkeit stimmt damit überein, dass Du zum Abwürgen von der Antriebsseite her nur 1/2X (9PS) brauchst. Wäre die Übersetzung 1:1, würdest Du 1X (18PS) brauchen und er wäre schwerer zu stoppen; die Geschwindigkeit (bzw Drehzahl) des Antriebs würde aber nurnoch die Hälfte betragen.

Du hast geschrieben, die 1:1-Übersetzung solle die Geschwindigkeit aber erhöhen, was allerdings die 2. Möglichkeit voraussetzt.

Ich hoffe das ist halbwegs verständlich… falls nicht, fallen mir sicher noch ein paar Beispiele ein

Liebe Grüße

Hallo Chelati.

Danke für Dein Lob und auch allen von euch erstmal großen Dank für die Bereitschaft zu helfen. (habe auch schon enderes hier erlebt)

Nun, es ist so wie in Möglichkeit 2 geschrieben. Der Motor hat seine Nennleistung bei 3600U/Min und ich habe das 13 Zähne:26 Zähne untersetzt, da ich erstmal mit geringer Drehzahl in die Pumpe wollte.
(hierraus ergibt sich Menge im Ölstrom und meine Fahrgeschwindigkeit -zu lahm)

Jetzt aber nochmal zur Problematik: Ich habe ja von Abtrieb zum Motor dann demzufolge eine 26:13 Umsetzung, welche dann doch eigentlich genau das HALBE „Anhaltemoment“ zum Motor hin brauchen müsste?! Hier kommt doch rechnerisch dann sicher das Drehmoment (Haltekraft am Hebel zum Rotationspunkt) ins Spiel???

Nun, Ich habe gestern erstmal bei 3,2,1 einen Hydraulischen Drehmomentwandler geschossen, da mir das was ich zu solchen Geräten in google fand, erstmal gefallen hatte. Diesen werde ich anstatt des Untersetzungsgetriebes versuchen einzubauen, was sicher erstmal auch nicht so einfach gehen wird.
Wenn ich das richtig verstanden habe, macht dieses Wunderwerk der Technik bei niedrigeren Eingangsdrehzahlen irgendwie ein höheres Ausgangsdrehmoment. ???!!!

Der neue Motor, den ich auch irgendwann kommende Woche bekommen müsste, ist wie gesagt ein 2Zyl und ich denke schon, dass sich 2 Zylinder schlechter zum stehen bringen lassen als einer.

So, bis später. Ich freue mich auf Antworten

Ciao, der Ronny und sein Mädchenfahrzeug.

https://picasaweb.google.com/101062707439516421193/F…