Frage zum Auflager: 2 oder 3 wertig?

hallo an alle

das 2. Bauingieneuer Semester der HS Bremen diskutirt gerade über ein Auflager und kann sich nicht entscheiden, ob es ein 2 oder 3 Wertiges Auflager ist. (gemeint ist NICHT die Fläche mit dem Kontakt zum Beton, sondern die Verjüngung)

Link zum Bild: http://s7.directupload.net/file/d/2976/uurf6tlg_jpg.htm

Das Auflager ist an der dünsten Stellen zusammengeschweißt. Ist diese Verjüngung dazu da, um „keine“ / „weniger“ Momente aufzunehmen?
Wir würden uns sehr über eine Stellungnahme freuen!

Mit freundlichen Grüßen
Andreas

Hallo,

die Verjüngung soll eine Verdrehung ermöglichen. Ist zwar kein Gelenk, kommt in der Wirkung dem aber sehr nahe.
Geringe Steifigkeiten führen zu geringen Momenten.
(Habe sowas aber noch nicht berechnet, es besteht grundsätzlich die Gefahr der Überlastung).

mfG
Stephan Uhrig

hallo Andreas,
das Auflager ähnelt einem Walzenlager (Brückenbau oder Hallenbau). Das Walzenlager kann ausschließlich Normalkräfte übertragen.
Dieses Auflager hier kann auch Querkräfte übertragen, zieht aber aufgrund der Steifigkeiten der benachbarten Bauteile nur wenige Momente auf sich. Das hat zur Folge, dass die Lagerfläche ziemlich gleichmäßig gepresst wird.
Ich finde das Lager elegant.
Grüße
Otto-v.Eicken

Hallo woyzecka,

Sorry, hab keine Ahnung

MfG
fh120314

Hallo Ihr Legasteniker :smile:

das 2. Bauingieneuer Semester der HS Bremen diskutirt gerade
über ein Auflager und kann sich nicht entscheiden, ob es ein 2
oder 3 Wertiges Auflager ist. (gemeint ist NICHT die Fläche
mit dem Kontakt zum Beton, sondern die Verjüngung)

Ist diese Verjüngung dazu da, um „keine“ / „weniger“ Momente
aufzunehmen?

Ja, richtig!
D.h. erst wenn die Stelle plastiziert, ist das Gelenk voll da.

Es ist also kein „echtes“ Gelenk, sondern erst, wenn dort ein Fließgelenk entsteht.

Ein echtes Gelenk zu bauen wäre wohl zu teuer, da zu aufwendig. Es geht also auch so.

Übrigens ist das Gelenk an dieser Stelle dazu da, um keine Biegemomente in die Stahlbeton-Unterkonstruktion zu bekommen. (Obwohl ganz streng genommen bei H-Kräften doch ein bisschen Biegung entsteht durch den leichten Höhenversatz.)

sorry, kann leider nicht weiter helfen

jh.

Hallo,

hier wird ganz eindeutig ein gelenkiges Lager zelebriert. Das ist natürlich ‚nur‘ die praktische Umsetzung der Theorie. Die übertragenen Momente werden hier vernachlässigt.

Gruß Jochen

Der Anschluss überträgt offensichtlich keine Momente.

Hallo Andreas,
nach dem Foto vermute ich einmal, dass es sich hier um ein Gelenk handelt. So können zwar Normalkräfte, aber keine Momente übertragen werden.

Gruß aus Hagen in Westfalen
Dipl.-Ing. Werner Kahlki
Beratender Bauingenieur IK-BauNRW

Hi,

mit Sicherheit kann diese Stelle weniger Momente übertragen als der angeschlossene Trägerquerschnitt.
(Ihr könnt ja mal einen Querschnittsvergleich machen.)
Ein klassisches Gelenklager sieht so aus

http://ndtponton.files.wordpress.com/2009/09/ponton-…

Eventuell hat man aus Kostengründen sich entschieden ein „Fließgelenk“ auszubilden, wenn der Stahl an der Gelenkstelle in`s plastische übergeht.
Nicht vergessen das Auflager muß mind. das Moment aufnehmen könne bis das Fließgelenk sich ausbildet.

Unter der Annahme , das H-Kräfte vom Auflager aufgenommen werden können, denn das ergibt sich nicht aus dem Bild, ist es ein 3-wertiges Auflager bis zur Ausbildung des Fließgelenkes.
Da das gesamte System und die Lagerung auf dem Beton nicht erkennbar sind, ist auch eine andere Interpretation möglich.

MfG stth

Moin Andreas,

auf dem Foto ist das Auflager nicht zu sehen. Aus Deiner Frage schließe ich, dass die Verjüngung unmittelbar oberhalb einer Fußplatte vorhanden ist, die die Auflagerkräfte auf eine Betonkonstruktion abträgt.

Durch die Verjüngung wird die Biegesteifigkeit reduziert mit dem Ergebnis, dass am Auflager geringere Momente ankommen. Momente liefert die Berechnung jedoch nur, wenn man das Auflager als eingespannt - oder zutreffender als elastisch eingespannt - behandelt.

An Eurer Stelle würde ich den Statiker, der diese Konstruktion berechnet / erfunden hat, bitten, Euch zu verraten, was er mit dieser Verjüngung bezweckt hat.

Freundliche Grüße, Horst.

Moin

grundsätzlich werden und können, wie sicher bekannt, die zu den sechs Freiheitsgraden gehörigen Schnittgrößen Nx, Ny, Nz, Mx (Torsion), My, und Mz an diesem Punkt übertragen.
Vermutlich treten aufgrund des statischen Gesamtsystem an dem besagten Punkt im wesentlichen die Schnittgrößen in der Ebene des Rahmens auf (Nx, Ny, My).Nz, Mx und Mz sind somit klein. Gleichwohl treten auch diese Schnittgrößen auf und sind nachzuweisen. Durch die Einschnürung wird das übertragbare Moment My klein gehalten. In der statischen Berechnung ist für diese Schnittgröße sicher ein Gelenk angesetzt worden. In der Ebene des Rahmens handelt es sich somit um eine 2 fertiges Gelenk.

MfG

Hallo zurück,
es ist der Versuch, ein klassisches Gelenk zu zeigen. Wie ich finde, auch durchaus gelungen.
Für mich ist das ein Auflager was

  • Normakräfte N
  • Querkräfte Q2 (Qz)
  • Querkräfte Q3 (Qy)
  • Momente Mt (durchaus eingeschränkt)
  • Momente M3 aufnehmen kann
    Moment M2 als My oder Moment um die Starke Achse geht nicht.
    Viele Erfolg,
    Erich.