Hallo Doney,
zunächst zum Börsenplatz und dem Handeslsvolumen:
Ich kaufe OS eigentlich nur außerbörsilich - nicht nur wegen des Spreads, sondern weil man da quasi in Echtzeit handelt und daher direkt einen Kurs gestellt kriegt, zu dem kaufen / verkaufen kann. An der Börse ist das manchmal schwierig, weil erstens die Handelsvolumen der einzelnen Scheine sehr unterschiedlich sind. Wenn sie nur in wenigen Stückzahlen gehandelt werden, kriegt man sie oft nicht zu den kaufkursen , die man sich vorgestellt hat. Außerdem kann es hin und wieder pasieren, dass man die Scheine nicht wieder los wird, und zwar auch nicht zu den stopp-loss-Kursen, die man gesetzt hat. Ich mache es meist so, dass ich täglich die Kurse verfolge und sie dann ggf. auch außerbörslich wieder abstoße. Gleichzeitig setze ich natürlich auch Stopps, damit sie ggf. auch dann verkauft werden, wenn ich mal nicht rechtzeitig auf die Kursentwicklung geachtet habe. Damit das funktioniert, kaufe ich auch keine Scheine, die nur in sehr geringen Stückzahlen gehandelt werden.
Dass man dabei Scheine für insgesamt mindesteens 2.500 EUR kaufen bzw. verkaufen muss, habe ich noch nie gehört - außerbörslich habe ich immer Transaktionen mit 50 oder 100 Scheinen machen können, wenn ich keine höheren Stückzahlen haben wollte.
Kommt aber evtl. auf den Emittenten an, ich kenne allerdings keinen, bei dem es derartige Einschränkungen gibt.
Zum Thema „Spread“: Ob Du 10 Scheine kaufst oder 10.000 - an der Höhe des Spreads selbst ändert sich dadurch zunächst einmal gar nix. Wichtiger ist hier, darauf zu achten, mit welchem Spread die Scheine tatsächlich angeboten werden. Auf Webseiten wie Onvista o.ä. werden die Spreads natürlich auch angezeigt; i.d.R. sowohl als absoluter wie auch als homogenisierter Spread. Letzterer ist in diesem Zusammenhang der entscheidende.
Wenn z.B. ein Schein bei einem Kurs von 1,- EUR und einem Spread von 1% hat, sind Geld- und Briefkurs eben genau einen Cent auseinander. Beträgt der Spread 2%, sind es entsprechend 2 Cent. Wenn der Schein 10,- EUR kostet ist´s rechnerisch genauso: der Kurs liegt dann 10 bzw. 20 cent auseinander. Ich persönlich achte immer auf einen möglichst geringen Spread; vor allem dann, wenn ich kleine Stückzahlen kaufe (der spread muss ja auch erstmal wieder verdient werden).
Ein Wort noch zu den Formeln, die Du angesprochen hast:
In der Theorie mag das alles richtig sein; bei der tatsächlichen Kursermittlung kannst Du mit diesen Berechnungen m.M. oft nicht allzuviel anfangen. Mir persönlich sind hier neben Spread und Handelsvolumen die Aufgelder wichtiger.
Es kommt oft genug vor, dass Scheine mit Aufgeldern von z.B. 20 % p.a. gehandelt werden, deren implizite Vola wesentlich geringer ist, als bei Scheinen, deren Agio bei 5 % oder vielleicht sogar negativ ist. In solchen Fällen ist mir Volatilität ziemlich egal; ich nehme dann den, der das geringere Agio hat (sofern alle anderen Daten wie Basispreis Laufzeit etc. etwa gleich sind). Ist natürlich Ansichtssache, wem welche Kennzahlen wichtiger sind.
Was den Handel an der EUWAX angeht: Inwieweit da andere Gebühren verlangt werden, als z.B. in Frankfurt, weiß ich nicht. Wenn ich nicht außerbörslich handle, nehme ich fast immer Stuttgart als Börsenplatz, ich habe aber bislang nicht festgestellt, dass die Spesensätze dort wesentlich anders sind als z.B. in Frankfurt. Hier bin ich aber auch vielleicht der falsche Ansprechpartner, eben weil ich Optionsscheine fast nur außerbörslich handle. Dort sind auch die gesamten anfallenden Spesen nach meiner Erfahrung fast immer deutlich niedriger als im börslichen Handel.
Hoffentlich habe ich Dir ein wenig weiter geholfen.
Viel Erfolg und ein glückliches Händchen
Lorry