Frage zum Klimawandel

Hallo Experten,

es wird doch immer gesagt, dass der Klimawandel garnicht soooo schlimm sei und das es in der Erdgeschichte schon immer Klimawechsel gegeben hätte. Nun habe ich gelesen, das uns eine Erwärmung um bis zu 5 C° mit all den katastrophalen Folgen bevor steht. Dazu meine Frage: ist es eigentlich nicht auch möglich, dass wir sowohl eine „menschengemachte“ Erwärmung + (zusätzl.) einen „natürliche“ Erwärmung (wodurch auch immer so ein natürlicher Klimawechsel stattfinden mag) bekommen, sodass sich die durchschnittliche Temperatur auf der Erde also genauso gut auf 10 C° erhöhen könnte ??

Freue mich über jeden (auch für mich als Nicht-Wissenschaftler verständlichen) Hinweis und sage schon jetzt: Vielen Dank !!

Hallo,

alle Modelle laufen meist auf unter 5 ° hinaus, darüber kann aber durchaus möglich sein. Alles ist möglich, denn es sind zuviele Faktoren, einer ist der Rückkopplungseffekt.

LG
Michael

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Dazu meine Frage: ist es eigentlich nicht auch
möglich, dass wir sowohl eine „menschengemachte“ Erwärmung +
(zusätzl.) einen „natürliche“ Erwärmung bekommen?

Das ist auch heute schon der Fall, denn die heutige Erwärmung ist zu einem gewissen Teil auch auf die hohe Sonnenaktivität der letzten hundert Jahre zurück zu führen.
Wenn wir mal annehmen, dass unser CO2 wirklich zur Erwärmung führt, dann ist die derzeitig beobachtete Erwärmung bereits eine Mischung aus CO2 und Sonnenaktivtät, und daher sowohl natürlich als auch menschengemacht. In welchem Verhältnis die verschiedenen Faktoren daran beteiligt sind, ist allerdings nicht klar.

Hi friwi,

also das Problem ist mannigfaltig und nicht in wenigen Worten zu
erklären.

Aber man kann mit Sicherheit sagen, dass eine einfache Addition der
Temperaturen zu kurz greift. Die Hauptsorge ist, dass durch eine
Erhöhung der Temperatur gewisse Rückkopplungen zu Stande kommen, die
für eine weitere Erwärmung der Atmosphäre sorgen (eine Art
Lawineneffekt).

Beispiele dafür ist z.B.

  • die Erwärmung der Sibirischen Steppe, wo große Mengen CO2 im
    Permafrost-Boden gespeichert sind, die dann freigesetzt würden.
  • die Freisetzung von Methanhydrat, dass derzeitig noch in Eis-Form
    auf dem Meeresboden „gefangen“ ist. (Methan ist ein 23mal stärkeres
    Treibhausgas als CO2)
    usw.

Allerdings gibt es auch „Gegentheorien“, so dass z.B. das viele
Schmelz-Süßwasser von Grönland den Golfstrom zum Erliegen bringen
würde und sich Teile von Europa dadurch eher abkühlen werden.

Ich will jetzt gar nicht auf die Wahrscheinlichkeit dieser Theorien
eingehen, sondern erwähne sie nur um Dir zu zeigen, dass es schwierig
ist das Verhalten eines komplexen Systems (bei dem man nicht einmal
alle Variablen kennt) vorherzusagen.

Uns gelingt kaum eine gute Wetterprognose für die nächste Woche, umso
schwieriger sind Klimavorhersagen in den nächsten Jahrzehnten und
Jahrhunderten.

Hier ist vieles recht gut zusammengefasst:
http://de.wikipedia.org/wiki/Globale_Erwärmung

Gruß

Moien

es wird doch immer gesagt, dass der Klimawandel garnicht soooo
schlimm sei und das es in der Erdgeschichte schon immer
Klimawechsel gegeben hätte.

Ja, es hat immer wieder Wechsel gegeben. Bei einem sind die Dinos ausgestorben, während einem anderen kommte man zu Fuss von Asien nach Amerika laufen… Also ganz normale Vorgänge, nur ob sie uns gut bekommen ?

Nun habe ich gelesen, das uns eine
Erwärmung um bis zu 5 C° mit all den katastrophalen Folgen
bevor steht. Dazu meine Frage: ist es eigentlich nicht auch
möglich, dass wir sowohl eine „menschengemachte“ Erwärmung +
(zusätzl.) einen „natürliche“ Erwärmung (wodurch auch immer so
ein natürlicher Klimawechsel stattfinden mag) bekommen, sodass
sich die durchschnittliche Temperatur auf der Erde also
genauso gut auf 10 C° erhöhen könnte ??

Klar.

Das grösste Problem sind die vielen Unbekannten und verzörgert eintrettenden Effekte. Beispiel: derzeit tauen Teile der Permafrost in Alaskas und Sibirien auf. Der Boden wird nach dem Auftauen anfangen CO2 freizusetzen (der Boden besteht zum guten Teil aus faulender Botanik die nur durch den Frost geschützt wird). Wieviel weiss keiner. Oder wird der Boden schnell neue Botanik hervorbringen die dann wieder CO2 bindet ?

Oder: durch Aufwärmen dehnt sich Wasser aus. Mehr Wasservolumen => höhere Meeresspiegel. Staudämmen produzieren beim Fluten CO2, weil die Botanik unter Wasser wegfault. Wird das Überfluten durch höhere Meeresspiegel auch CO2 freisetzen ? Wieviel ? Oder wird das neue Plankton und die Umbauzeit der Hafen (und damit Ausfall des Fischfangs und Wiederbelebung des Meers) das ganze aufheben ?

Solange keiner alle Rückkoppelungen kennt ist alles Spekulation. Und selbst die Temperaturen 3°, 5° oder 10° haben derzeit nur relativ wenig Aussagekraft.

cu