Ich würde für die Schule gerne ein Vortrag über die Landtagswahl in Bayern halten. Aber da ich in Hamburg wohne, wäre es irgendwie blöd ein Vortrag über die Wahlen in Bayern zu halten. Nun wäre meine Frage: Würde es Folgen haben, die uns alle betreffen, wenn die CSU nicht die absoulte Mehrheit kriegen sollte? Die Frage ist blöd formuliert, aber ich hoffe ihr wisst, was ich meine. Denn ich will nicht ein Vortrag über die Landtagswahlen in Bayern halten, wenn es nichts mit uns zu tun hätte.
Nehmen wir mal an, die CSU verliert die absolute Mehrheit…
Zwei Möglichkeiten, eine Regenbogenkoalition gegen die CSU oder die CSU koaliert (am ehesten entweder mit der FDP oder den Freien Wählern, so diese reinkommen)
In beiden Fällen hätte dies Auswirkungen im Bundesrat (Die CSU ist nicht mehr frei in ihren Entscheidungen bzw. die 6 Stimmen fallen an eine (vermutlich ziemlich instabile) Regenbogenkoalition…
In beiden Fällen würde das Bundespolitische Gewicht der CSU sinken.
Eine zweite Auswirkung wäre etwas subtiler: derzeit hat die CSU ein recht hohes bundespolitisches Gewicht (Bis dato eine stabile absolute Unionsmehrheit) Diese Einflussmöglichkeit wird bei einem Verlust der absoluten mehrheit oder (noch extremer) dem Verlust der Regierung stark abgeschwächt. Nachdem die CSU ja gerne „Aussenpostionen“ einnimmt und popularisiert, könnte die Union eher in Richtung „Mitte“ Rutschen und der „Rechte Rand“ abbröckeln. Insbesondere unter dem Eindruck der technischen Wahlniederlage Kochs in Hessen, der ja auch mit recht „rechtslastigen“ Parolen Wahlkampf geführt hat.
Die Innenpolitische Lage ist ja derzeit nicht uninteressant:
Das linke Lager scheint effektiv gespalten in SPD und Linke, Die Grünen haben sich in das linksliberale Spektrum mit hineingefressen, wo die FDP steht, weiss kein Mensch (vermutlich nicht mal die FDP selber) und in der Union geht die Angst um, wie man deutlich anhand der Reaktion auf das Tolerierungsgerede in Hessen sehen kann. Eine Wahlniederlage der CSU könnte die Union in eine Bundesweite Krise stürzen und offene Flügelkämpfe auslösen.
Schaun mer mal…
Gruß
Mike
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CSU rechts oder links?
Nachdem die CSU ja gerne „Aussenpostionen“ einnimmt und
popularisiert, könnte die Union eher in Richtung „Mitte“
Rutschen und der „Rechte Rand“ abbröckeln. Insbesondere unter
dem Eindruck der technischen Wahlniederlage Kochs in Hessen,
der ja auch mit recht „rechtslastigen“ Parolen Wahlkampf
geführt hat.
Hallo Michael,
außerhalb Bayerns wird die CSU in der Tat als rechter als die CDU wahrgenommen. Das würde ich so aber nicht unterschreiben. Das S im Namen deutet bereits die Richtung an. Bisher haben mehr als 50% der bayerischen Arbeiter CSU gewählt.
Gruß,
Andreas
Hallo Andreas,
außerhalb Bayerns wird die CSU in der Tat als rechter als die
CDU wahrgenommen. Das würde ich so aber nicht unterschreiben.
Das S im Namen deutet bereits die Richtung an. Bisher haben
mehr als 50% der bayerischen Arbeiter CSU gewählt.
da sehe ich keinen Widerspruch. Es kommt darauf an, was man mit rechts und links meint.
Wenn ich an den Arbeitnehmerflügel der Union denke, an Arbeitnehmerrechte, soziale Gerechtigkeit, ist die CSU aktuell sicher viel weiter links, als die SPD.
Denke ich an Ausländer und Deutsche mit Migrationshintergrund und an Äußerungen verschiedenen CSU Politiker, bekomme ich den Eindruck, daß die CSU kaum noch weiter nach rechts rücken könnte.
Das Eine schließt das andere nicht aus, das sind unterschiedliche Bereiche der Politik, die sich nicht berühren.
Gruß Rainer
Hallo,
außerhalb Bayerns wird die CSU in der Tat als rechter als die
CDU wahrgenommen. Das würde ich so aber nicht unterschreiben.
Das S im Namen deutet bereits die Richtung an.
Wo das „S“ herkommt weiss der Himmel. Aber die CSU ist eine christlich-konservative Partei umgangssprachlich auch „die Schwarzen“ genannt.
So rechts aussen wie manch eine Rede im Bierzelt, kurz vor Wahl, anmuten mag ist die Partei natürlich nicht.
Aber das die CSU sich ganz fest rechts der Mitte etabliert hat, da gibt’s finde ich keinerlei Zweifel und kaum ein CSU-Politiker würde da widersprechen.
Bisher haben mehr als 50% der bayerischen Arbeiter CSU gewählt.
CSU zu wählen ist in Bayern mehr eine Sache von Tradition und Herkunft als von Inhalten.
Das läuft nach dem Motto: „da Vohda hod dee gwäiht, da Großvohda hod dee gwäiht oiso wäihma mia dee aah!“
Selbst bei Wahlen vor denen die CSU rein Arbeitgeber /Industriefreundliche Politik angekündigt hat wählen selbst strukturschwächere Gebiete in Bayern nicht deutlich abweichend von den vorherigen Wahlen.
In Gebieten in denen die CSU sehr stark ist (das bedeutet dann in Bayern 70%aufwärts) haben auch die diversen wechselnden Rechts-Aussen (Republikaner, etc.) meist starke Ergebnisse eingefahren.
Gruß,
Nick
hallo nick,
CSU zu wählen ist in Bayern mehr eine Sache von Tradition und
Herkunft als von Inhalten.
Das läuft nach dem Motto: „da Vohda hod dee gwäiht, da
Großvohda hod dee gwäiht oiso wäihma mia dee aah!“
du sprichst hier aber nur die landtagswahlen an, denn sonst ist bayern gar nicht soo schwarz, wie immer kolportiert wird. besonders im kommunalen bereich dominiert die csu überhaupt nicht. vor gar nicht langer zeit waren z.B. alle sieben bayrischen großstädte in spd-hand. in fürth bekam der spd-kandidat 82% der stimmen, während die csu-kandidatin mit 15% heimging.
in ländlichen gebieten bayern wählen die leute auch nicht anders als im sauerland oder im münsterland.
auf landesebene fehlt der spd schlicht das passende personal, um mehr stimmen zu bekommen. das hat nichts mit einer speziellen bayrischen mentalität zu tun.
servus
ecco