Frage zur Deutung der Sprache im Arbeitszeugnis

Liebe/-r Experte/-in,

Ich habe eineinhalb Jahre bei einer Versicherung als Vertriebsassistentin gearbeitet (bin Versicherungskauffrau) und das Arbeitsverhältnis zum 30.03.11 gekündigt um ein Studium zu beginnen.

Mein Arbeitszeugnis ist ungerechtfertigt, man könnte es im Bereich befriedigend bis ausreichend, teilwese sogar mangelhaft einstufen.

Mithilfe des Internets konnte ich die meisten Beurteilungen deuten, nur bei einem Satz habe ich gar kein Gefühl ob gut oder schlecht.

„Die folgerichtige Denkweise kennzeichnet ihre sichere Urteilsfähigkeit in vertrauten Zusammenhängen“

Können Sie mir diesen Satz vielleicht deuten? Ich habe wie schon erwähnt, keinerlei Gefühl!

Vielen Dank vorab!

Mariposa

Sehr geehrte Mariposa0,
aus meiner Sicht will der Zeugnisgeber damit sagen, dass Du immer dann folgerichtig vorgehst, wenn die vorliegenden Gegebenheiten und Zusammenhänge Dir geläufig sind. Im Umkehrschluß aber heißt das für mich, dass Du immer dann, wenn Dir die Zusammenhänge nicht vertraut sind, Du dann nicht mehr sicher urteilen wirst. Das aber läßt für einen anderen Arbeitgeber Rückschlüsse auf Deine gteringe Selbständigkeit bei der Bearbeitung neuer, noch unbekannter Vorgänge erkennen.

Hallo Mariposa0,

ein Zeugnis, dass schlechter als gut bewertet, darf nach neuem Arbeitsrecht nicht mehr ausgestellt werden. Wenn Ihr Arbeitgeber nichts Gutes über Sie zu sagen hat, dann darf er eben nur oberflächliche Sachen hineinschreiben.

Der von Ihnen angefragte Satz bedeutet so viel wie: "Sie arbeitet nach Schema F. Bei Standardsachen arbeitet sie nach Standardverfahren, bei allem anderen („nicht-Standard“) ist sie unsicher und unflexibel.

Sie sollten dringend gegen dieses Zeugnis Einspruch erheben, eventuell sogar vor dem Arbeitsgericht dagegen klagen.

Grüße, salat.schnecke