Frage zur Formulierung im Arbeitszeugnis

Hallo zusammen,

ich arbeite im HR Bereich und erstelle regelmäßig Arbeitszeugnisse. Ich war (bisher) immer der Meinung, dass die Formulierung lautet: „Sein/Ihr Verhalten gegenüber Kunden, Vorgesetzten und Kollegen war jederzeit einwandfrei.“
Nun haben aber mittlerweile schon 2 verschiedene Fachanwälte für Arbeitsrecht die Zeugnisse ihrer Mandanten bei uns reklamiert und darauf hingewiesen, dass die Reihenfolge richtig lautet: „gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden…“
Zum Verständnis: der satz soll Note 1 ausdrücken, also dass das Verhalten tatsächlich immer einwandfrei war :smile:
Welche Reihenfolge ist nun richtig?
VG

Hallo,

die übliche Formulierung für ein „sehr gut“ bei der Beurteilung der persönlichen Formulierung lautet:

„Das persönliche Verhalten war stets vorbildlich. Bei Vorgesetzten, Kollegen und Geschäftspartnern/Kunden ist er/sie sehr geschätzt.“

Manche Anwälte meinen in der Tat, die Kunden müssten vor den Vorgesetzten genannt werden, weil sie noch wichtiger seien als die Vorgesetzten, andere wiederum sehen das dann wieder als Hinweis für ein Problem mit Vorgesetzten an. Königsweg: Das persönliche Verhalten gegenüber Kunden an anderer Stelle des Zeugnisses abhandeln (bei Arbeitsplätzen mit Publikumsverkehr wird ja zur Beratung, Servicebereitschaft, Verkaufserfolgen etc. gegenüber Kunden eine Passage im Zeugnis vorhanden sein, zu der dann auch etwas zur Freundlichkeit, Fachkunde, Höflichkeit und sonstigen Tugenden des AN etwas gesagt werden kann).

VG
EK

Hi!

Welche Reihenfolge ist nun richtig?

Böse Antwort: Bei Anwälten die zweite, im Business die erste :-b

EK hat schon die ideale Lösung beschrieben…

VG
Guido

Hallo,

jeder Jeck is anders, und es gibt Kollegen, da bleibt mir immer wieder die Spucke weg. Die wollen einfach ihren Mandanten zeigen, was sie doch für knallharte Typen sind, und was ihnen doch alles sofort an wahnsinnig gewaltigen Dingen auffällt. In Wahrheit sind das aber recht regelmäßig eher unterdurchschnittliche arme Würstchen, die ihr Wissen nicht aus der Praxis haben, und denen das Verständnis und der Blick „fürs Ganze fehlt“. Insoweit mangelt es an ausreichender Kompetenz ein Zeugnis in seiner Gesamtheit richtig einordnen zu können. Sie hangeln sichdann an Checklisten aus mehr oder weniger schlauen Büchern entlang, und finden in jedem 1+ Zeugnis noch mindestens 10 vollkommen belanglose Minimalabweichungen vom Muster ihres Buches, in die sie dann große Verschwörungstheorien hineingeheimnissen, worauf hin dann ihre Mandanten auch tatsächlich noch meinen, hier kompetenten und wichtigen Rat erhalten zu haben, weil sie selbst vollkommen irrig doch tatsächlich bis dato davon ausgegangen waren, dass sie ein fairer Arbeitgeber wohlwollend positiv bewertet hätte.

Aber mal zur Ehrenrettung dieser Kollegen: Die Grenze dessen, was man korriegieren lassen sollte, ist natürlich vollkommen fließend, und es gibt neben solchen Anwaltskollegen natürlich auch solche HR-Spezis, die ebenfalls nicht in der Lage sind Zeugnisse in ihrer Gesamtheit richtig einzuordnen, daher ebenfalls nach Schema F irgendwelche Checklisten zu Einzelpunkten abhaken, und dann tatsächlich mal an solchen Dingen aus eigener Unfähigkeit zum Nachteil des Bewerbers hängen bleiben könnten.

Gruß vom Wiz

Hallo,

mal eine Anekdote von mir dazu:

Da bemängelte eine Anwältin „Geheimzeichen“ im Zeugnis, wir sollten diese entfernen. Auch nach angestrengtem Anschauen des Zeugnisses verstand ich nicht, was gemeint war. Mir wurde dann erläutert, dass das Zeugnis am linken Seitenrand einen kleinen Kreis und im ersten Drittel am linken Rand einen waagerechten Strich enthalte.

In der Tat enthielt der Briefbogen eine Markierung zum Ansetzen des Lochers und eine Falzmarkierung für die Drittelfaltung. Die Übersendung eines Blankobogens konnte den drohenden Rechtsstreit in letzter Sekunde verhindern…

VG
EK

2 Like

off-topic: was ich sehr schade finde…
… denn dann hättest du noch berichten können was diese Geheimzeichen laut Meinung der Anwältin zu bedeuten haben :wink:

Ganz eindeutig:
Vorgesetzten, Mitarbeitern/Kollegen, und xxxx (z.B. Kunden oder sonstigen Externen).
Alles andere ist Schitte :wink: