Frage zur haushaltspolitik

hi,

eine ganz simple frage (hoffe ich), die bestimmt einige von euch beantworten können.

warum wird ein haushalt (vom bund) in deutschland unter konjunkturellen gesichtspunkten gestrikt? warum werden die ausgaben nicht so bemessen, als gebe es ein wachstum von null und eine realistische infl.rate? das würde bedeuten, das der staat bei guter konjunktur rücklagen aufbauen könnte (oder nun schulden abbauen könnte). eine unternehmung plant doch auch eher vorsichtig und kann nicht einfach am ende des jahres zur hausbank gehen und sagen: „ey, dezemberlöhne sind noch offen, reich mal ein darlehen rüber“…

fragend

der showbee

Moin Showbee,

warum wird ein haushalt (vom bund) in deutschland unter
konjunkturellen gesichtspunkten gestrikt? warum werden die
ausgaben nicht so bemessen, als gebe es ein wachstum von null
und eine realistische infl.rate?

Klingt gut, ist aber unrealistisch. Nehmen wir die durchschnittliche Wachstumsrate der 90er Jahre: 1,5%. Nach 10 Jahren wäre der Bundeshaushalt um 16% gefallen. Das kann man wollen, aber langfristig ist dies nicht sinnvoll. Stell dir mal vor, dass Deutschland seit 1950 so gehandelt hätte.

Grundsätzlich soll der Weg aber gegangen werden (wenn auch nicht so extrem). Eichel erklärt, dass er den Haushalt in Zukunft nur noch im durchschnittlichen 90er Jahre Wachstum fahren will. Egal wie die Prognosen der Wirtschaftsweisen ist.

Klingt gut. Ist natürlich in einer Zeit, in der das Wachstum wohl auch im nächsten Jahr unter 1,5% liegen dürfte, allenfalls zukünftig ein sinnvolles Ziel.
das würde bedeuten, das der

staat bei guter konjunktur rücklagen aufbauen könnte (oder nun
schulden abbauen könnte). eine unternehmung plant doch auch
eher vorsichtig und kann nicht einfach am ende des jahres zur
hausbank gehen und sagen: „ey, dezemberlöhne sind noch offen,
reich mal ein darlehen rüber“…

fragend

der showbee

hi,

ja, ich meinte aber auch: inflationäre ausgleich muss sein… dies ist schon klar. ich meine, die haushalte werden unter BIP steigerungen gemacht (also unter mehr steuereinnahmen) aber wohl selten mit ausserplanm. aufwendungen!

es muss doch eine gesetzliche grundlage für die aufstellung geben, oder?

weiterfragend der

showbee

Moin Showbee,

ja, ich meinte aber auch: inflationäre ausgleich muss sein…
dies ist schon klar.

Ja, das habe ich doch nicht bestritten. Stell Dir halt vor, wir hätten seit 1950 nur 0%-Wachstum (plus Inflationsausgleich) im Haushalt gehabt.

ich meine, die haushalte werden unter BIP
steigerungen gemacht (also unter mehr steuereinnahmen) aber
wohl selten mit ausserplanm. aufwendungen!

es muss doch eine gesetzliche grundlage für die aufstellung
geben, oder?

Meines Wissens nicht. Wäre ja auch ein Eingriff in den Souverän. Ausser halt, dass Verschuldung nicht höher als die Investition sein dürfen. Aber auch hierfür gibt es ja Ausnahmen (Störung des aussenwirtschaftlichen Gleichgewichts).

Ciao

Ralf