Ich verfolge gerade eine geologische Theorie, für die der Mondbahn in der Vergangenheit eine entscheidende Rolle spielt.
Suche daher dringend Antwort auf folgende Fragen:
a) Wenn der Mond sich von der Erde entfernt: wie schnell geht das? Kann man rückwärts ausrechnen, wie groß - unter der Annahme kontinuierlicher Verhältnisse - der Abstand vor ca. 100 Mio sowie vor ca. 1 Mrd. Jahren gewesen ist (unter Berücksichtigung der Tatsache, daß mit sinkendem Tidenhub der Drehmomenttransfer abnehmen dürfte - dh. umgekehrt, daß er früher größer gewesen sein sollte als heute)?
b) Ist es denkbar, daß vor ca. 60 Mio Jahren ein Komet/Asteroid auf dem Mond eingeschlagen ist, der groß genug war, um die Mondbahn zu verändern; dergestalt, daß der Abstand Erde/Mond zugenommen hätte? Wenn ja: könnte man die Spuren eines solchen Einschlages heute noch entdecken - insb: käme einer der großen Mondkrater dafür in Betracht, zB. weil er in seinem Inneren auffallend wenige kleinere Krater(=spätere Einschläge) aufweist?
c) Wie alt wird der Mond eigentlich geschätzt? Sehe ich das richtig, daß man - angesichts seiner Zusammensetzung - heute gemeinhin vermutet, er sei aus irgendeinem Grund von der Erde abgespalten worden?
a) Wenn der Mond sich von der Erde entfernt: wie schnell geht
das?
etwa 4cm pro Jahr
c) Wie alt wird der Mond eigentlich geschätzt? Sehe ich das
richtig, daß man - angesichts seiner Zusammensetzung - heute
gemeinhin vermutet, er sei aus irgendeinem Grund von der Erde
abgespalten worden?
Ja, das ist eine von mehreren Entstehungstheorien (siehe unten).
Weitere Fragen: Mondbahn und Gezeiten
Welche Auswirkung hätte eine Änderung einer Mondbahn auf die Gezeiten, bzw wo finde ich Modelle? Im Einzelnen:
Wir stark würde sich eine Veränderung (insb. Verringerung) des Erde-Mond-Abstandes, um, sagen wir, 50 km, auf den Tidenhub auswirken? Gibt es daür so etwas wie eine Formel?
Verstehe ich richtig, daß in der Vergangenheit
der Abstand Erde-Mond kleiner war als heute; daß
damals die Erdrotation schneller war als heute; daß
dadurch größere und anders (wie anders?) umlaufende Gezeiten erzeugt wurden;
daß wegen kumulativer Wirkung von 1-3 der Impulstransfer Erde --> Mond in der Vergangenheit größer war, wobei
die jährliche Vergrößerung des Erde-Mond-Abstandes, je weiter ich in die Vergangenheit gehe, exponentiell wachsen sollte?
Läßt sich für diese Exponentialfunktion (5), so es sie gibt, eine Formel, zumindest eine Größenordnung abschätzen?
Welche Auswirkung hätte eine Änderung einer Mondbahn auf die
Gezeiten, bzw wo finde ich Modelle? Im Einzelnen:
Wir stark würde sich eine Veränderung (insb. Verringerung)
des Erde-Mond-Abstandes, um, sagen wir, 50 km, auf den
Tidenhub auswirken? Gibt es daür so etwas wie eine Formel?
Die Gezeitenkraft ist im Idealfall proportional zur dritten Potenz der Entfernung. Ob dies aber auch fuer den Tidenhub gilt, kann ich jetzt nicht sagen. Der haengt ja auch noch von geologischen Faktoren ab. Der mittlere Tidenhub wird wohl zumindest bei nicht zu starker Gezeitenkraft (relativ zur Erdanziehung) proportional zu dieser zu/abnehmen. Bei halber Mondentfernung war die Kraft wohl acht mal staerker.
Verstehe ich richtig, daß in der Vergangenheit
der Abstand Erde-Mond kleiner war als heute; daß
korrekt
damals die Erdrotation schneller war als heute; daß
korrekt
dadurch größere und anders (wie anders?) umlaufende
Gezeiten erzeugt wurden;
korrekt, der zeitliche Abstand zwischen Ebbe und Flut war kuerzer, weil die Erde sich schneller drehte und der Mond die Erde auch schneller umrundete.
daß wegen kumulativer Wirkung von 1-3 der Impulstransfer
Erde --> Mond in der Vergangenheit größer war, wobei
Drehimpulstransfer.
die jährliche Vergrößerung des Erde-Mond-Abstandes, je
weiter ich in die Vergangenheit gehe, exponentiell wachsen
sollte?
Exponentiell ist sicher ein guter Ansatz, muss aber nicht so sein
Läßt sich für diese Exponentialfunktion (5), so es sie gibt,
eine Formel, zumindest eine Größenordnung abschätzen?
Man koennte es einfach empirisch versuchen, indem man eine Exponentialfunktion an bekannte Werte anpasst. Solche Werte fuer die Dauer eines Tages und die Verlangsamung der Erddrehung existieren, aus historischen Beobachtungen von Sonnenfinsternissen, und wohl auch aus Fossilien oder Gesteinen.
Der Drehimpuls, den die Erde verliert, wird genau vom Mond aufgenommen, woraus man wieder eine Entfernung berechnen kann.