Frage zur Tinte

Halli, hallo.
Ich habe gelesen, dass man in einem Skriptorium meist drei Tintenarten benutzt hat - wobei ich nicht zwangsweise das Skriptorium eines Klosters meine.
Meine Frage ist nun, woher haben sie die Tinte genommen, ebenso die Federn?
Haben sie diese selbst hergestellt, oder gab es extra Geschäfte, die widerum für die Anfertigungen von Tinten, federn, und Pergamenten zuständig waren?
Weiß jemand, wo ich etwas dazu nachlesen kann?

Liebe Grüße,

die Joé =)

Schau mal hier, Joé,
http://de.wikipedia.org/wiki/Tinte#Geschichte
und was die Federn angeht
http://u0028844496.user.hosting-agency.de/malexwiki/…

Wenn dann noch Fragen sind, wiederkommen.
Gruß
Eckard

Vielen Dank für die Antworten. =)
Die Tinte bei Wikipedia gefunden habe ich bereits. Ich würde nur gerne wissen, ob man diese im Skriptorium gemacht hat, oder ob es früher so eine Art „Tintenläden“ gab.

Liebe Grüße

Joé

Hallo, Joé.
Na, eine Firma wie z.B. Pelikan oder GeHa gab es natürlich weder im alten Ägypten, noch im Fernen Osten oder auch im Mittelalter.
Die Rezepte zur Anfertigung von Tinten unterschiedlicher Art waren aber bekannt, und auch nicht schwer nachzuvollziehen, sodass jeder Schreiber sich seine eigene Tinte herstellen konnte (und nach eigenen Bedürfnissen veränderte). Bei Tusche ist das ja noch heute so, dass man sich (z.B. für chinesische Kalligraphie) seine Tusche selbst herstellt.
Ich denke, dass erst mit der Verbreitung der Kunst des Schreibens in der Renaissance ein erhöhter Bedarf für Tinte entstand, der dann eine „fabrikmäßige“ Produktion lohnte.

Gruß
Eckard

Da wir hier über einen unbestimmten Zeitraum reden(schreiben) folgend nur ein Abriß.
Tinte:
Tinten wurden üblicherweise vom Schreiber selbsthergestellt. Erkennbar unter anderem an den speziellen Tintenrezepten auf ungenutzten (Codex)Buchseiten. Später (Übergang Mittel/Spätmittelalter)werden Tinten bzw. ihre Bestandteile wohl auch in Apotheken hergestellt und verkauft. Ersichtlich an entsprechenden Rechnungsbelegen.

Federn:
Federn im Sinne von echten Federn (Gänse, Schwänen, Pelikanen, Pfauen, Raben…) Abgesehen von der Herstellung der Federn (Also das Federkleid des Tieres) dürften sich die Schreiber Ihre Federn selbst angespitzt haben.
Eine Federspitze verbraucht sich recht schnell und so gehört zur Austattung eines Schreibers neben der Feder auch ein Federmesser (scalpellum). Sprich das „muss“ er sozusagen selber machen.

Pergament:
Dürfte soweit klar sein. (Pergamenter)
Ab dem 7-8 Jh. verbreitete sich das „Papier“ über den arabischen Raum, später über Sizilien in Europa. Ursprünglich in Kleinstproduktion hergestellt wird es ca. ab dem 13 Jh. in grossen Papiermühlen hergestellt und damit auch erschwinglich.
Pergament blieb zwar trotzdem der Beschreibstoff der Wahl in Kanzleien und in der Kurie. Wurde aber im privaten Schriftwesen ab dem 13Jh. mehr und mehr vom Papier verdrängt.

Literatur:
Katja Rother und Jan H. Sachers: Schreibwerkstatt. Schrift und Schreiben im Mittelalter.
Vera Trost: Skriptorium.
Wilhelm Wattenbach: Das Schriftwesen im Mittelalter.

Vielen Dank das hat mir sehr geholfen !