Fragebogen erstellen - Formulierung der Frage

Hallo Community,

wenn ich in einem Fragebogen klären will, wie die Arbeit durch den Vorgesetzten gesehen wird, brauche ich dann 1 oder 2 Fragen?

Kreuzen Sie auf einer Skala von Nein, stimmt gar nicht bis Ja, stimmt absolut an

Reicht das Item „Mein Vorgesetzter unterstützt mich bei meiner Arbeit (A)“ oder muss auch noch ein weiteres Item „Mein Vorgesetzter unterstützt mich nicht bei meiner Arbeit. (B)“ ???

Antwort die Person auf A mit „Nein, stimmt gar nicht“, könnte es doch auch sein, dass er nicht unterstützt, aber auch nicht behindert…

Oder habe ich gerade einen Denkfehler und stehe auf dem Schlauch?!?

Vielen Dank.

Servus,

hängt davon ab, was das

bedeutet. In dieser sehr allgemeinen, vagen Formulierung bräuchtest Du für die Aufklärung des „wie“ sehr viele Fragen - mit der Dir vermutlich bekannten Folge, dass Dir dann wegen deren Zahl so dermaßen viele Freiheitsgrade verloren gehen, dass die Auswertbarkeit der Antworten sehr schnell ins Beliebige zerrinnt.

D.h. um die ganze Unternehmung überhaupt verwertbar zu machen, wäre der erste Schritt, die Fragestellung so zu formulieren, dass sie sich überhaupt mit dem von Dir eingesetzten Mittel bearbeiten lässt, z.B.

  • ob das Verhalten des Vorgesetzten im Bezug auf die eigene Arbeit eher förderlich oder eher hinderlich gesehen wird (zwei Ausprägungen > zwei Fragen)
  • ob das Verhalten des Vorgesetzten im Bezug auf die eigene Arbeit als unterstützend wahrgenommen wird (eine Ausprägung > eine Frage)

usw. usw.

Schöne Grüße

MM

Vielen Dank für die sehr schnelle Antwort.

Möchte ich also klären, in welche Richtung sich das Verhalten des Vorgesetzten geändert hat, brauche ich zwei Fragen.

  1. Der Chef ist zu mir netter geworden. [Stimmt sehr … Stimmt gar nicht]
  2. Der Chef ist zur mir böser geworden. [Stimmt sehr … Stimmt gar nicht]

Will ich nur klären, ob sich das Verhalten geändert hat, reicht eine Frage:

A) Der Chef verhält sich anders. [Stimmt sehr … Stimmt gar nicht]

Habe ich das jetzt richtig verstanden?

Meine Hypothese ist, dass sich das Verhalten des Chefs geändert hat.

Freiheitsgrade muss ich glücklicherweise nicht berechnen. Es geht um den Weg von der Hypothese zum Fragebogen.

Servus,

nein - dafür ist die von Dir ins Auge gefasste Methode nicht geeignet. Du kannst mit ihr nur klären, ob sich das Verhalten des Vorgesetzten im Sinn einer durch Dich bei der Fragestellung vorgegebenen Dimension geändert hat:

Ist der Chef freundlicher geworden?
Unterstützt der Chef mehr bei der Arbeit? (das ist was anderes)
Gibt der Chef besseres Feed-Back?

oder auch im Sinn von zwei konkreten Ausprägungen, dann für jede eine Frage:

  • sind die cholerischen Anfälle des Chefs seltener geworden?
  • hat der Chef seine flegelhafte Ausdrucksweise verbessert?

usw.

Ja, korrekt. Aber, wie Du sicher selber siehst, kein verwertbares Ergebnis, weil „anders“ alles und nichts bedeuten kann.

Schöne Grüße

MM

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