Fragen: CPU-Leistung

Hallo Experten,

aktuell läuft mein PC mit einem AMD Athlon XP 3000+ (2,1 GHz, 400 MHz FSB). Mein Ziel ist es, die Rechenleistung der CPU ungefähr zu verdoppeln. Wie mein „verdoppeln“ gemeint ist, erkläre ich gleich. Okay, dazu brauche ich ein neues Board (engere Auswahl verschiedener Kandidaten ist bereits getroffen), dazu passenden RAM (selbst guter Marken-RAM macht einen heutzutage nicht mehr arm) und eine passende CPU mit Kühler.

Ich ziele nicht auf Spiele und nicht auf andere grafiklastige Anwendungen. Der Leistungszuwachs beim Multitasking (wenn ich das richtig verstanden habe, der eigentliche Gewinn bei Mehrkern-Prozessoren) ist mir auch nicht so wichtig. Freilich nehme ich das als Nebeneffekt gerne hin. :wink: Mir geht es vielmehr darum, mehr Rechenleistung für eine einzelne Anwendung (Benutzt die wirklich nur einen Kern?) zu haben, und genau die sollte etwa doppelt so groß sein.

Aus den im Internet verfügbaren CPU-Vergleichen werde ich leider nicht richtig schlau. Oft ist nicht ersichtlich, wie die Zahlen und Grafiken zustandegekommen und wie sie zu deuten sind. Bei denen, wo was dazu geschrieben steht, verstehe ich aus Mangel an Fachkenntnis nicht wirklich, wovon die Rede ist. Oft sind das auch Mittelwerte aus ganz unterschiedlichen Benchmarks, von denen ich nicht weiß, ob sie überwiegend die gemeinsame Leistung aller Kerne oder auch die der einzelnen Kerne repräsentieren (zwangsläufig bei Einkern-Prozessoren). Ich bin also einfach ich nicht sicher, ob ich die richtige CPU wählen würde.

Kann mir jemand sagen, welche Zweikern-CPUs meine Anforderung gerade so erfüllen? Ich brauche kein High-End-System und möchte wirklich nur so viel dafür ausgeben, wie gerade eben erforderlich ist. Mir schwebt im Augenblick sowas wie der Athlon 64 X2 5200+ vor. Der hat bei einem der CPU-Vergleiche (http://www.cpubenchmark.net/common_cpus.html) den etwa dreifachen Leistungsindex wie mein alter Prozessor, ähnlich auch der Intel Core2 Duo E4500. Kommt das ungefähr hin, oder muss es eine schnellere CPU sein?

LG
Huttatta

Tach,

Der Leistungszuwachs beim Multitasking (wenn ich
das richtig verstanden habe, der eigentliche Gewinn bei
Mehrkern-Prozessoren) ist mir auch nicht so wichtig. Freilich
nehme ich das als Nebeneffekt gerne hin. :wink: Mir geht es
vielmehr darum, mehr Rechenleistung für eine einzelne
Anwendung (Benutzt die wirklich nur einen Kern?) zu haben, und
genau die sollte etwa doppelt so groß sein.

Ohne zu wissen was fuer Anwendung Du meinst ist es kaum moeglich, die Frage zu beantworten. Es kommt immer drauf an, was die Anwendung macht. Gutes Beispiel ist diskrete schnelle Fourier-Transformation, diese skaliert extrem gut mit mit der Anzahl der Prozessoren. Wenn man Signal Processing macht zum Bleistift, ist dieser Algorithmus sicher dabei. Wenn man hingegen stupide Millionen Fliesskommazahlen in einer Schleife addiert, ist da nix parallelisierbar (es sei denn der Programmierer oder der Compiler hat aufgepasst…).

Visualisieren kann man sich das in etwa anhand des Amdahl-Gesetzes http://de.wikipedia.org/wiki/Amdahlsches_Gesetz

Entscheidend ist letzten Endes, wie gross der parallelisierbare Anteil deiner Software ist. Nur vorweg: so ziemlich jede halbwegs aktuelle CPU (also Intel C2D oder A64 X2) wird auch mit nur einem Kern schneller sein, als Deine alte, das wird allein die Taktfrequenz, Speicheranbindung und die Cache-Groesse machen.

Wie gross der Gewinn sein wird, speziell durch mehrere Kerne, haengt von Deiner Software ab. Als angehender (?) Molekularbiologe wird Dir z.B. DNA-Sequenzanalyse ein Begriff sein, diese Anwendung ist, wenn schlau implementiert, sehr gut parallelisierbar und profitiert stark von 2 und mehr Kernen.

Mir schwebt im Augenblick sowas wie der
Athlon 64 X2 5200+ vor. Der hat bei einem der CPU-Vergleiche
(http://www.cpubenchmark.net/common_cpus.html) den etwa
dreifachen Leistungsindex wie mein alter Prozessor, ähnlich
auch der Intel Core2 Duo E4500. Kommt das ungefähr hin, oder
muss es eine schnellere CPU sein?

Generell wuerde ich momentan (auch als alter AMD-Fanboy) eher zu Intel raten. Der E4500 ist allerdings schon ne Ecke aelter, ich wuerd eher zu einer CPU aus der E8x00-Reihe raten, die haben Notfalls auch gute Uebertaktungsreserven.

Gruss
Paul

Hallo Paul,

Ohne zu wissen was fuer Anwendung Du meinst ist es kaum
moeglich, die Frage zu beantworten.

Ich weiß nicht, was und wie das Programm rechnet, aber es handelt sich um ein Sequenzer-Programm (virtuelles Musikstudio). Wenn ich gleichzeitig auf verschiedene Audiospuren unterschiedliche Sets von Echtzeiteffekten (VST-Plugins) anwende, geht die CPU irgendwann so in die Knie, dass es zu Droputs kommt. Der Datenstrom von der Festplatte hat noch ausreichend freie Ressourcen. Beides wird von der Software überwacht und in Form kleiner Balkengrafiken in der Statusleiste angezeigt.

Da ich die Grenzen mittlerweile abschätzen kann, habe ich festgestellt, dass eine Verdopplung der Rechenleistung mir bereits absolut genügen würde. Nun weiß ich freilich überhaupt nicht, ob die Software im Betrieb mit Dual-Core-Prozessoren beide Kerne nutzen kann. Deshalb habe ich mir in den Kopf gesetzt, eine Zweikern-CPU haben zu wollen, deren einer Kern etwa doppelt so schnell sein soll wie meine alte CPU. Ob diese Milchmädchenrechnung richtig ist, kann ich nicht wirklich beurteilen.

Nur vorweg: so
ziemlich jede halbwegs aktuelle CPU (also Intel C2D oder A64
X2) wird auch mit nur einem Kern schneller sein, als Deine
alte, das wird allein die Taktfrequenz, Speicheranbindung und
die Cache-Groesse machen.

Das klingt beruhigend, und weil ich dies bereits vermutete, sollte es eine der von mir genannten CPUs sein (auch weil sie so günstig sind), aber darüber werde ich mir dann nochmal Gedanken machen müssen.

Als angehender (?)
Molekularbiologe wird Dir z.B. DNA-Sequenzanalyse ein Begriff
sein, diese Anwendung ist, wenn schlau implementiert, sehr gut
parallelisierbar und profitiert stark von 2 und mehr Kernen.

Klar kenne ich das, aber da bin ich reiner Benutzer. Von der Informatik, die dahintersteckt, habe ich überhaupt keine Ahnung.

LG
Huttatta

Moin Huttatta!
Ich arbeite auch mit einem Audiosequenzer und kenne das Problem. Um einmal die Konfiguration eines Audiorechners zu sehen schau mal hier:
http://www.justmusic.de/category_manufacturer/7-69-1…
Die Firma AudiaZapp hat sich auf den Aufbau von PC´s spezialisiert die im Bereich Recording, Production und Mixing benutzt werden.
Gruß
Martin

Moin,

ich habe selbige Erfahrungen.
Ich würd dir unbedingt zu nem QuadCore Raten, denn gerade Musik und Video Programme, wie Cubase etc, können sehr gut mit mehreren Kernen umgehen.
Zusätzlich würd ich ne ordentliche Soundkarte kaufen, denn die VST „Leistung“ meldet oft eine Überlastung obwohl die CPU nicht am Ende ist. Das liegt daran, dass die VST Leistung aus der Signallaufzeit berechnet wird, die das Audio Signal durch die VST Geräte und zurück braucht. Ist die Laufzeit zu hoch, kommt also der Ton nicht rechtzeitig zum Abspielen zurück, dann ist die VST Leistung am Ende.
ASIO2 fähige Karten bringen hier ebenfalls nochmal Leistungssteigerung.

LG