Fragen über die deutsche Sprache ( Grammatik )

Guten Tag

Ich habe drei Fragen

Erstens geht es um die folgenden unten aufgelisteten Verben mit und ohne „von“. Wir möchten gerne wissen, was die Unterschiede sind und wann man diese Verben mit und wann ohne „von“ verwendet.
Erfahren
Erfahren von
Verstehen
Verstehen von
Wissen
Wissen von
Ein paar Beispiele habe ich schon gefunden, aber die Unterschiede sind uns nicht klar
viel über ein Thema wissen,
Niemand weiß von unserem Einbruch,
das weiß ich nicht,

Wenn es um die Zeit geht und davor „kurz“ oder „gegen“ steht, haben wir gelernt, es ohne „um“
zu verwenden. In unserem Lehrbuch habe ich jedoch ein Beispiel mit „um“ gefunden. Ist der
Ausdruck falsch oder richtig?
„um kurz vor sieben ist Nummer 10 da.“


  1. „ für zwei Wochen“ und „zwei Wochen“
    Wie lange hast du Rückenschmerzen ?Schon zwei Wochen.”
    Die „zwei Wochen“ ist die Temporalangabe
    Nun habe ich ein anderes Beispiel:
    Einmal fuhr ich für zwei Wochen in ein armes Dorf.
    Warum ist in diesem Satz „für zwei Wochen“ und nicht einfach „zwei Wochen?
    Ist „für zwei Wochen“ auch eine Temporalangabe?

Vielen Dank

(1) Dieses „von“ gehört in keiner bedeutenden Weise zum Verb. Die folgende Präposition ist einfach Lernsache. „Ich weiß etwas von/über diese Sache.“ Ich weiß etwas davon.

Wenn Deutsch nicht Ihre Muttersprache ist, gibt es doch eine kleine Schwierigkeit bei Personen: „Ich weiß etwas von Dir“ Im diesem Satzbeispiel wird nicht klar, ob Sie etwas über die Person wissen, oder von dieser etwas (über eine ganz andere Sache) erfahren haben.

(2) „Um kurz vor sieben komme ich zu Dir“, „Gegen sieben komme ich zu Dir“, „Es ist kurz vor sieben“

(3) Gute Frage! „Ich fahre für zwei Wochen in ein armes Dorf“ Hier wird die Zeitdauer (des Aufenthalts) unterstrichen. Im Unterschied zu „Ich fahre zwei Wochen in ein armes Dorf“, könnte bedeuten, ich brauche zwei Wochen für die Fahrt dorthin. Vom Gefüh her scheint mir das „für“ eine Art gedanklichen Vorrat zu bilden. Das heißt, ich fahre, und dann habe ich zwei wochen vor mir. Dasselbe in der Vergangenheit. „Ich fuhr für zwei Wochen…“: Ich fuhr und dann hatte ich zwei Wochen vor mir. „Ich hatte für zwei Wochen Schmerzen“ heißt: ich hatte Schmerzen, die für zwei Wochen reichten (also logischerweise auch zwei Wochen dauerten). Hilft das?

Grüße, C.

Ich denke, man kann das „für“ durch „für die Dauer von…“ ersetzen. Dann wird es auf jeden Fall klarer.

Hallo,

Erstens geht es um die folgenden unten aufgelisteten Verben
mit und ohne „von“. Wir möchten gerne wissen, was die
Unterschiede sind und wann man diese Verben mit und wann ohne
„von“ verwendet.
Erfahren
Erfahren von
Verstehen
Verstehen von
Wissen
Wissen von

„Ich erfahre neue Dinge“ = Ich lerne neue Dinge. Oder: Mir begegnen neue Dinge.
„Ich erfahre von neuen Dingen“= Mir wird berichtet, dass es neue Dinge gibt.

Im ersten Fall ist der Kontakt direkt, im zweiten indirekt. Im ersten Fall geht es um tatsächliches Erleben, im zweiten um das Wissen über etwas.

„Ich verstehe Platons Theorien.“
„Ich verstehe von Platons Theorien sehr viel.“

Im ersten Fall versteht die Person die Theorien selbst. Es geht also um den direkten Bezug. Die Person hat begriffen, worum es in den Theorien geht.
Im zweiten Fall geht es darum, dass die Person sehr viel über die Theorien weiß. Das heißt aber nicht, dass sie sie auch verstanden hat.
„viel von etwas verstehen“ bedeutet, viel über eine bestimmte Sache zu wissen.

Ich kann allerdings nicht sagen, ob es hier eine generelle Regelung gibt, oder ob es sich hier mehr um eine Floskel handelt. Ich glaube eher letzteres „etwas von etwas verstehen“ „davon verstehst du nichts“ „er versteht sehr viel davon“, hat in meinen Augen mehr mit einer Redensart zu tun.
„Davon verstehst du nichts“ heißt nämlich auch: „Das kannst du nicht begreifen, dafür bist du nicht klug genug.“

1.„Ich weiß von einem Menschen, der sehr reich geworden ist.“
2.„Ich weiß von Hans-Peter, dass er sehr reich geworden ist.“
3."Ich weiß, dass Hans-Peter sehr reich geworden ist.

  1. „Ich weiß von xy“ bedeutet hier, dass man darüber Kenntnis hat, dass diese Person oder dieser Gegenstand existiert oder existiert hat.

  2. Hier gibt es einen direkten Bezug: Hans-Peter hat direkt erzählt, dass er sehr reich wurde. Hier weist das „von“ auf die Quelle hin.
    „Ich habe meine Schuhe von xy“ = Daher habe ich meine Schuhe bezogen.

  3. Hier braucht es kein von, weil keine Quelle angegeben wird.

Wenn es um die Zeit geht und davor „kurz“ oder „gegen“ steht,
haben wir gelernt, es ohne „um“
zu verwenden. In unserem Lehrbuch habe ich jedoch ein
Beispiel mit „um“ gefunden. Ist der
Ausdruck falsch oder richtig?
„um kurz vor sieben ist Nummer 10 da.“

Der Beispielsatz ist umgangssprachlich. Eigentlich deutet „kurz vor sieben“ auf einen sehr schwammig eingegrenzten Zeitpunkt hin. „Um“ bedeutet meistens „konkret zu diesem Zeitpunkt“. Kurz vor sieben ist aber nicht wirklich konkret, es kann alles mögliche zwischen viertel vor Sieben und drei Sekunden vor Sein.
Logisch betrachtet gibt es den Zeitpunkt „genau kurz vor Sieben“ nicht.
Allerdings wird in der Umgangssprache das „um“ gerne verwendet, um eine Uhrzeit als solche zu verdeutlichen.


  1. „ für zwei Wochen“ und „zwei Wochen“
    Wie lange hast du Rückenschmerzen ?Schon zwei Wochen.”
    Die „zwei Wochen“ ist die Temporalangabe
    Nun habe ich ein anderes Beispiel:
    Einmal fuhr ich für zwei Wochen in ein armes Dorf.
    Warum ist in diesem Satz „für zwei Wochen“ und nicht einfach
    „zwei Wochen?
    Ist „für zwei Wochen“ auch eine Temporalangabe?

Das hat mein Vorredner schon bestens beantwortet, aber ich mache einfach mal weiter.
„für zwei Wochen“ ist so ähnlich wie das englische „for two weeks“ und kann übersetzt werden mit „für die Dauer von zwei Wochen“ oder „zwei Wochen lang“.

Beste Grüße