Hallo,
Erstens geht es um die folgenden unten aufgelisteten Verben
mit und ohne „von“. Wir möchten gerne wissen, was die
Unterschiede sind und wann man diese Verben mit und wann ohne
„von“ verwendet.
Erfahren
Erfahren von
Verstehen
Verstehen von
Wissen
Wissen von
„Ich erfahre neue Dinge“ = Ich lerne neue Dinge. Oder: Mir begegnen neue Dinge.
„Ich erfahre von neuen Dingen“= Mir wird berichtet, dass es neue Dinge gibt.
Im ersten Fall ist der Kontakt direkt, im zweiten indirekt. Im ersten Fall geht es um tatsächliches Erleben, im zweiten um das Wissen über etwas.
„Ich verstehe Platons Theorien.“
„Ich verstehe von Platons Theorien sehr viel.“
Im ersten Fall versteht die Person die Theorien selbst. Es geht also um den direkten Bezug. Die Person hat begriffen, worum es in den Theorien geht.
Im zweiten Fall geht es darum, dass die Person sehr viel über die Theorien weiß. Das heißt aber nicht, dass sie sie auch verstanden hat.
„viel von etwas verstehen“ bedeutet, viel über eine bestimmte Sache zu wissen.
Ich kann allerdings nicht sagen, ob es hier eine generelle Regelung gibt, oder ob es sich hier mehr um eine Floskel handelt. Ich glaube eher letzteres „etwas von etwas verstehen“ „davon verstehst du nichts“ „er versteht sehr viel davon“, hat in meinen Augen mehr mit einer Redensart zu tun.
„Davon verstehst du nichts“ heißt nämlich auch: „Das kannst du nicht begreifen, dafür bist du nicht klug genug.“
1.„Ich weiß von einem Menschen, der sehr reich geworden ist.“
2.„Ich weiß von Hans-Peter, dass er sehr reich geworden ist.“
3."Ich weiß, dass Hans-Peter sehr reich geworden ist.
-
„Ich weiß von xy“ bedeutet hier, dass man darüber Kenntnis hat, dass diese Person oder dieser Gegenstand existiert oder existiert hat.
-
Hier gibt es einen direkten Bezug: Hans-Peter hat direkt erzählt, dass er sehr reich wurde. Hier weist das „von“ auf die Quelle hin.
„Ich habe meine Schuhe von xy“ = Daher habe ich meine Schuhe bezogen.
-
Hier braucht es kein von, weil keine Quelle angegeben wird.
Wenn es um die Zeit geht und davor „kurz“ oder „gegen“ steht,
haben wir gelernt, es ohne „um“
zu verwenden. In unserem Lehrbuch habe ich jedoch ein
Beispiel mit „um“ gefunden. Ist der
Ausdruck falsch oder richtig?
„um kurz vor sieben ist Nummer 10 da.“
Der Beispielsatz ist umgangssprachlich. Eigentlich deutet „kurz vor sieben“ auf einen sehr schwammig eingegrenzten Zeitpunkt hin. „Um“ bedeutet meistens „konkret zu diesem Zeitpunkt“. Kurz vor sieben ist aber nicht wirklich konkret, es kann alles mögliche zwischen viertel vor Sieben und drei Sekunden vor Sein.
Logisch betrachtet gibt es den Zeitpunkt „genau kurz vor Sieben“ nicht.
Allerdings wird in der Umgangssprache das „um“ gerne verwendet, um eine Uhrzeit als solche zu verdeutlichen.
- „ für zwei Wochen“ und „zwei Wochen“
Wie lange hast du Rückenschmerzen ?Schon zwei Wochen.”
Die „zwei Wochen“ ist die Temporalangabe
Nun habe ich ein anderes Beispiel:
Einmal fuhr ich für zwei Wochen in ein armes Dorf.
Warum ist in diesem Satz „für zwei Wochen“ und nicht einfach
„zwei Wochen?
Ist „für zwei Wochen“ auch eine Temporalangabe?
Das hat mein Vorredner schon bestens beantwortet, aber ich mache einfach mal weiter.
„für zwei Wochen“ ist so ähnlich wie das englische „for two weeks“ und kann übersetzt werden mit „für die Dauer von zwei Wochen“ oder „zwei Wochen lang“.
Beste Grüße