Fragen Vorstellungsgespräch Debitorenbuchhaltung

Hallo,

ich bereite mich grad auf ein Vorstellungsgespräch für kommenden Montag vor für die Debitorenbuchhaltung und möchte mich fachlich so gut es geht vorbereiten.
Ich hab zwar eine Kaufmännische Ausbildung allerdings ist die schon etwas her.

Ich von meiner Seite würde sagen das die Debitorenbuchhaltung eigentlich nur zwei Buchungssätze betrifft
Die Ausgangsrechnung als solches : Forderung aus LL an Umsatzerlöse fertige Erzeugnisse
und Mwsst

dann den Zahlungsfluss Bank an Forderungen

Jetzt noch die Frage wie werden die Belege Organisiert .

  1. Die Ausgangsrechnung wird gestempelt das Sie gebucht wurde und abgehefter
  2. Eine Kopie wird für den Zahlungsfluss in einen weiteren Ordner abgeheftet und erst bei der Zahlung bearbeitet und gestempelt.

Ansonsten fällt mir nicht viel ein außer vielleicht das das Erfolgskonto über die GUV abgeschlossen wird und das Eigenkapital erhöht und die GUV über das Eigenkapitalkonto und das Eigenkapitalkonto wiederum über das Schlussbilanzkonto.

Ich frag nur da man mir beim letzten Vorstellungsgespräch für Debitorenbuchhaltung eine Bilanz vorgelegt hat und ich sollte doch was dazu sagen. leider ist mir nicht viel eingefallen. Ich glaub zwar nicht das man mir wieder eine Bilanz vorlegt allerdings das ich vielleicht die Abläufe bei der Debitorenbuchhaltung erklären soll.

Vielleicht wisst Ihr noch Fragen die kommen könntet oder könnt mir noch wichtige Bestandteile der Debitorenbuchhaltung nennen.

Vielen dank

Servus,

das geht los mit der Fakturierung und Übernahme der Erlösbuchungen in die FiBu. Da sitzt der Debi-Buchhalter an der Schnittstelle zwischen Vertrieb / Bepreisung, WaWi und Rechnungswesen. Außerdem muss er da in der umsatzsteuerlichen Behandlung aller im Unternehmen vorkommenden Erlöse sattelfest sein - ggf. hängen an ihm auch noch Besorgen und Dokumentation der Ausfuhrnachweise und der Gelangensbestätigungen, wo nötig.

Außerdem liefert der Debitorenbuchhalter an das Mahnwesen bzw. besorgt es selber. D.h. die Debitoren-OPOS müssen nicht nur gebucht, sondern täglich vollständig „sauber“ sein. Je nach Unternehmen, Betrieb und Kunden kann die Bearbeitung von Debi-OPOS ein sehr mühseliges und umfangreiches Geschäft sein - beim Vorstellungsgespräch sollte natürlich keine Rolle spielen, was Du in diesem Zusammenhang schon alles für Probleme gesehen hast, aber Du kannst ruhig davon erzählen, was Du da schon alles gelöst hast.

Ziemlich eklig, wenn eine Forderung, mit der sich grade die Reklamation herumschlägt und grade vor einer Einigung steht, ungesehen in die zweite Mahnung hineinläuft.

Und je nachdem, wie groß das Unternehmen ist, kann es gut sein, dass bei notleidenden Forderungen das gesamte Thema Wertberichtigung und zuletzt auch Identifizieren und ggf. Ausbuchen (tatsächlich, und nicht nur vermutlich) uneinbringlicher Forderungen bei der Debitorenbuchhaltung aufgehängt sind.

Schöne Grüße

MM

Das ist der einfachste Buchungssatz, den es gibt und in der Mehrheit der mittleren bis großen Betriebe auch der seltenste. Wenn ich eine Ausgangsrechnung buche, hängen pro Rechnung ca. 12-16 Buchungen dran.
Hast du denn überhaupt schon mal in der Buchhaltung gearbeitet?

Es gibt übrigens nicht nur Bank an Debitor, auch EC, Kasse, Paypal, Kreditkarte, Scheck…

Soon

nö einmal ist immer das erste mal . hab aber eine kaufmännische Ausbildung :smile:

Servus,

für

sollte umpedink der Fokus auf StB-Kanzleien gesetzt werden, in denen extern FiBu vom Beleg bis zur Bilanz und GuV einschließlich USt-VA und allen Steuererklärungen erledigt wird. Die zahlen zwar elend schlecht (und können auch gar nicht anders, weil da halt noch eine Marge mehr bedient werden muss), insbesondere wenn ein Buchhalter kein Fachangestellter ist (in diesem Fall muss er sich ziemlich auf die Hinterfüße stellen, dass es für ihn nicht beim sturen Belegeklopfen bleibt), aber man kriegt damit immerhin einen gscheiten Zugang zur Materie.

Schöne Grüße

MM

okay werd ich bei der nächsten Bewerbungsphase beachten. Jetzt gehts erstmal darum irgendwie so gut es geht zu überzeugen im Vorstellungsgespräch.

Du meinst den 911er vom Chef, der ja auch irgendwie bezahlt werden muss?

Nö, eher das Wasser für seine Suppe ;-)!

Dass ein Dienstleister gemeinnützig arbeitet, ist ein schöner Wunsch, aber halt doch nicht so ganz weit verbreitet.

Glück Auf!

MM

à propos 911er - das ist ja wohl eher ein Fahrzeug für jugendlichen Übermut, und der Wagen enthält auch ein Übermaß an Polymeren. Der StB von z.B. Klaus Tschira dürfte eher klassisch unterwegs sein, ungefähr so:

https://www.classic-trader.com/de/automobile/inserat/mercedes-benz/600/600/1970/123337

– Ach ja, noch was zum „Stempeln der Ausgangsrechnungen“:

Mit solchen Geschichten aus dem 20. Jahrhundert kann man sich bei einem Vorstellungsgespräch ziemlich leicht selbst aussortieren.

Stelle zuerst fest, ob in dem fraglichen Betrieb überhaupt noch Papier abgelegt wird: Das ist in Betrieben, die groß genug dafür sind, dass sie spezialisierte Debi-Buchhalter beschäftigen, recht selten geworden. Hat damit zu tun, dass man bei Ausgangsrechnungen selbst das Format definiert und von daher sehr viel leichter den ganzen Schweppel papierlos (in KMU normalerweise mit ELO) archivieren kann als auf der Kreditorenseite, wo man es sich eher zweimal überlegt, ob man den Preis für ein gutes, in der Praxis einsatzfähiges OCR-System zahlen und mit einem zusätzlichen Arbeitsgang Handscannen will oder eben doch lieber bei der Zettelwirtschaft bleibt.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

ich befürchte, dass du am Montag eher so Fragen wie „Mit welcher Software sind sie vertraut?“ beantworten musst, als Fragen wie „Wissen Sie, wie man eine Rechnungskopie korrekt abstempelt und abheftet?“

Das „papierlose Büro“ ist zwar eher ein utopischer Wunsch (und wird sich NIE durchsetzen! Zumindest nicht im Bereich der Büroräume,die sanitären Grundbedürfnissen gewidmet sind.), aber dass größere Betriebe mehrere Rechnungskopien anfertigen, abstempeln und in verschiedenen Aktenschränken deponieren, dürfte doch schon etwas antiquiert sein.

Noja, im öffentlichen Dienst ist es doch schon rasend innovativ, dass man sich überhaupt mit der „Doppik“ beschäftigt. Die wurde doch erst seit 1380 von Humpis, Möttlin & Co. praktiziert - wenn man da noch schneller alle möglichen Neuerungen einführt, wird es den Leuten am Ende noch schwindlich!

Schöne Grüße

MM

Nabend.
Der öffentliche Dienst gehört nicht umsonst zur teuersten Art, etwas zu verwalten.
Unsere lokale Freiwillige Feuerwehr bekommt ein neues Gerätehaus.
Ich habe mir die Ausschreibung der Elektroanlage angeschaut und es hat mir die Zornesröte ins Gesicht getrieben.
Für die Doppelgarage mit Lagerraum, Sanitär-/Umkleideraum und Schulungsraum sind 5.000.000€ im Haushalt angesetzt.

Völlig off Topic, aber hier mal ein paar Schmankerl:
Elektrische Sektionaltore (vollkommen unsinnig, da bei zum Glück nur ca. einem Einsatz pro Monat durchaus der Ersteintreffende das Tor von Hand hochziehen kann, das verzögert nicht, weil die Kameraden ja nach und nach eintrudeln)
Abgasabsaugung (vermutlich irgendeine dusselige Vorgabe. Wenn das Tor offen ist, wird der Motor gestartet und das HLF fährt vor, das jetzige Gerätehaus hat auch eine solche Anlage teuer nachgerüstet bekommen, der Saugschlauch ist aber nie eingesteckt.)
Komplett eingezäuntes Gelände mit zwei elektrischen Schiebetoren (eins für Einfahrt PKW Parkplatz, eins für die Feuerwehrfahrzeuge.)
Hochaufwändige Be- und Entlüftungsanlage für alle Räume.
Beheizung mit Wärmepumpe mit mehreren Bohrungen, vermutlich für 24/7 Nutzung sehr effizient, aber für einen Einsatz im Monat und zwei Besprechungen/Schulungen muss ich doch das Gebäude nicht kontinuierlich beheizen!)
Digitale Zutrittskontrolle an mehren Türen.
Notbeleuchtung mit Zentralbatteriesystem. (Aber keine Option, das Gebäude bei Stromausfall mit einem Generator einspeisen zu können)
Alles teure Marken-LED Leuchten. (Amortisierung nach ca. 10000h Betriebsstunden. Bei ca. 5h Nutzung im Monat - ach, rechnet doch mal selber…)
Außenbeleuchtung aber als Dauerlicht konzipiert, also immer an, wenn es dunkel ist. Um ein umzäuntes, unbenutztes Grundstück taghell zu beleuchten.
Elektrisch angetriebene Leinwand und ausfahrbarer Beamer.
Netzwerkschrank, Netzwerkverkabelung mit USV. Für EINEN Schulungsraum! Und natürlich wegen der Zutrittskontrolle.
Und weil das Gerätehaus an ein Wohngebiet grenzt (wie das jetzige auch - wobei, das liegt ja sogar IM Wohngebiet - keine 100m von meinem Haus weg) musste ein Lärmschutzgutachten beauftragt werden (???), welches als Ergebnis lieferte, dass ein Lärmschutzwall oder eine Lärmschutzwand errichtet werden muss.
Weil?
Ich hoffe, diese Wand wird fahrbar ausgeführt, denn das einzige, was die Kameraden mal so an Lärm verursachen ist ein recht eintöniges Geräusch, etwa so „taa-tüü-taa-tüü“, und das bewegt sich mit dem großen, roten Auto…

Danke für eure Antworten… Ich hoffe schwer das das was wird mit der Stelle ansonsten bin ich langsam mit meinem Latain am Ende . Das es wirklich so schwer sein kann in die Debitorenbuchhaltung reinzukomen glaub ich gar nicht hinsichtlich des Fachkräftemangels im Buchhaltungssektor. Was erwarten die Firmen noch von einem Einsteiger ???

Servus,

wenn ein Job tatsächlich für Einsteiger ausgeschrieben ist, wird da nur erwartet werden, dass Dir jeder Begriff, der bei der Einarbeitung fällt, ohne Nachdenken bekannt ist, und dass Du grundsätzlich mit der Übernahme von Erlösbuchungen und mit der Buchung von Zahlungseingängen einschließlich Behandlung von Rücklastschriften und berechtigtem/geduldetem/unberechtigtem Skontoabzug und der Abstimmung von Debitorenkonten was anfangen kannst.

Wenn Du als (vermutlich) Umschüler zum Industriekaufmann überhaupt eingeladen wirst, brauchst Du vor den Anforderungen überhaupt keine Angst zu haben. Das ist jetzt nichts gegen Dich und Deine Kenntnisse, aber es sind eben in diesem Bereich auch ganz schöne Pappnasen unterwegs, und das fällt dann auf alle anderen zurück - ‚Industriekaufmann vom Jobcenter‘ hat einen sehr schlechten Ruf, obwohl es dort sicherlich auch viele recht ordentlichen Leute gibt. Kurz: Wenn dieses Stichwort einen Arbeitgeber nicht abschreckt, wird dich die Stelle auf keinen Fall überfordern.

Schöne Grüße

MM