Fragen zu Bibelstellen im 5 Buch Mose

Hallo liebe wwwler
ich lese zur Zeit das alte Testament und habe 3 Fragen:

  1. im 5 Mose 27,11-13 steht
    Und Mose gebot dem Volk an diesem Tage und sprach: 12 Diese sollen stehen auf dem Berge Garizim, um das Volk zu segnen, wenn ihr über den Jordan gegangen seid: Simeon, Levi, Juda, Issachar, Josef und Benjamin. 13 Und diese sollen stehen auf dem Berge Ebal, um zu verfluchen: Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan und Naftali.

Warum werden die israelische Stämme Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan und Naftali verflucht. Ich sehe keinen Grund dafür.

  1. Im 5 Mose 22 stehen
    Aussagen wie Eine Frau soll nicht Männersachen tragen und ein Mann soll nicht Frauenkleider anziehen; denn wer das tut, der ist dem HERRN, deinem Gott, ein Gräuel
    Du sollst nicht anziehen ein Kleid, das aus Wolle und Leinen zugleich gemacht ist. 12 Du sollst dir Quasten machen an den vier Zipfeln deines Mantels, mit dem du dich bedeckst.

Haben die Vorschriften einen Sinn? zum Bespiel Quasten am Mantel und nur Textilien aus eine Stoff.

  1. 5 Mose 25,13-15 steht
    Du sollst nicht zweierlei Gewicht, groß und klein, in deinem Beutel haben, 14 und in deinem Hause soll nicht zweierlei Maß, groß und klein, sein. 15 Du sollst ein volles und rechtes Gewicht und ein volles und rechtes Maß haben, auf dass dein Leben lange währe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird

Ich brauche doch um mit einer alten Waage etwas abzumessen verschiedene Gewicht. Oder bezieht sich das auf bevormunten und benachteiligen?

Danke für die Antworten
Liebe Grüße Danny

Hallo Danny.

  1. im 5 Mose 27,11-13 steht
    Warum werden die israelische Stämme Ruben, Gad, Asser,
    Sebulon, Dan und Naftali verflucht. Ich sehe keinen Grund
    dafür.

Nein, es geht hier nicht darum, welcher Stamm verflucht bzw. gesegnet wird, sondern nur um die Position des Stammes bei beidem. So ist ganz Israel vor die Wahl gestellt, zwischen dem Fluch und dem Segen zu wählen, aber nicht nur in ihrer Gesamtheit sondern jeder Einzelne auch für sich, welches dann wieder für die Gesamtheit steht, darum diese Aufteilung.

  1. Im 5 Mose 22 stehen
    Haben die Vorschriften einen Sinn? zum Bespiel Quasten am
    Mantel und nur Textilien aus eine Stoff.

Es geht bei diesen Vorschriften darum, zu lernen, dass die g"ttliche Ordnung in der Trennung von Planzen und Arten besteht und darum der Mensch als Hüter dieser Ordnung diese nicht wieder aufheben soll, bzw. vermischen soll.
Nachmanides führt dieses weiter aus, dass diese Verbote weitere Vermischung verhindern sollen, wobei Raschi dafür keinen inneren, verständlichen Sinn sieht. Nach ihm müssen diese Gebote einfach eingehalten werden.
Andere jüdische Weise geben dann für die einzelnen Gebote noch Begründungen an.

  1. 5 Mose 25,13-15 steht
    Ich brauche doch um mit einer alten Waage etwas abzumessen
    verschiedene Gewicht. Oder bezieht sich das auf bevormunten
    und benachteiligen?

Hier geht es nicht um verschieden grosse korrekte Gewichte, sondern um sich unterscheidende Masse.

Gruss,
Eli

  1. 5 Mose 25,13-15 steht
    Du sollst nicht zweierlei Gewicht, groß und klein, in deinem
    Beutel haben, 14 und in deinem Hause soll nicht zweierlei Maß,
    groß und klein, sein. 15 Du sollst ein volles und rechtes
    Gewicht und ein volles und rechtes Maß haben, auf dass dein
    Leben lange währe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott,
    geben wird

Ich brauche doch um mit einer alten Waage etwas abzumessen
verschiedene Gewicht. Oder bezieht sich das auf bevormunten
und benachteiligen?

Das mit den Gewichten bezieht sich am ehesten darauf, dass viele Leute unterschiedliche Gewichte im Beutel hatten, um vorsätzlich beim Wiegen (=Handel) zu betrügen.

Das mit dem Scheffel hat auch Jesus ausgegraben, bezieht sich auf den Lohn von Hausangestellten in Form von Naturalien (speziell Korn): Hier geht es um Übervorteilen und Ausnutzen.

Sinn ist nicht, dass man nicht in der Lage sein soll, Maße zu unterscheiden - sondern daß man nicht willkürlich einen Unterschied machen soll je nach dem mit wem man gerade zu tun hat.

Heutzutage hat man Normen und ein Rechtswesen gegen solche Willkür. Damals war das etwas anders, da war es schon ein Fortschritt, daß mein persönliches Kilo immer gleich viel Gramm hat: unabhängig von meinem Gegenüber (unabhängig davon, ob das Kilo jetzt auch 1000g und der Liter 1000ml hatte).

Gruss,
Michael

Nachfrage
Hallo,

gibt es da auch was zu Kleidung aus Stoff und Leder und der Sache mit den Quasten? Die Quasten sehen mir aus wie ein Unterscheidungsmerkmal, aber ich komme nicht drauf, von wem konkret. Und Leder war ja damals überall eher als „Rüstung“ gebräuchlich. Der Lederpanzer war ja der Panzer des armen Mannes. Aber vielleicht liege ich da auch völlig daneben. Gibt es da irgendwelche Erklärungen?

Gruß
Peter B.

BS"D

Hallo Peter.

gibt es da auch was zu Kleidung aus Stoff und Leder

Nein, bei Kleidung gibt es alleine Schadnez, dass Verbot Wollen und Leinen zu mischen, was auch heute zu beachten ist und bei Kleidung von der Stange nicht immer leicht zu beantworten, weswegen es hier Experten gibt, welche selbige prüfen.

und der Sache mit den Quasten?

Die Quasten (Zizis, Schaufäden) sind das Gebot an jedes viereckige Kleidungsstück selbige anzubringen. Hier geht es dann aber nicht um eine Trennung, sondern durch deren Anblick bzw. Tragen sich an die Gebote zu erinnern.

Und Leder war ja damals überall eher als „Rüstung“
gebräuchlich.

Zu Leder gibt es keine Gebote oder Verbote, ausser dass man am Versöhnungstage keine Lederschuhe trägt (ist aber kein Verbot aus der Tora), da man nicht vor G’tt um Vergebung beten kann, während man gleichzeitig auf dem Leid eines Tieres „steht“.

Gibt es da irgendwelche Erklärungen?

Da ich nicht weiss, worauf du dich beim Leder beziehst, kann ich dir hier auch nicht weiterhelfen.

Gruss,
Eli