Fragen zu eq-3 Systemen

Hallo allerseits,

vielleicht hat ja jemand von euch schon Erfahrung mit den eq-3 Produkten (z.B. Homematic/Homematic IP/Max) gesammelt und kann mir die nachfolgenden Fragen beantworten. Der eq-3 Support verweigert leider die Auskunft an Privatpersonen.

Ich möchte drei Räume heizen, von denen sich in einem Raum zwei Heizkörper befinden, in den anderen beiden Räumen jeweils einer.

  1. Ist es richtig, dass nur Homematic IP und Max die Option zur Messung der Temperatur mithilfe eines externen Thermostaten bieten?

  2. Wie oft übermittelt der Wandthermostat die Temperatur pro Minute? und ist dieses konfigurierbar?

  3. Kann die Uebermittlung für Perioden z.B. in der Nacht deaktiviert und ggf. auf den Fallback „Temperaturmessung in Regler“ gesetzt werden?

  4. Gibt es Thermostatelemente, die keine Bedienelemente beinhalten (sprich solche, die nur die Temperatur übermitteln) ?

  5. Wie geschieht die Zuordnung der (Wand)Thermostate zu den Reglern? Kann ein Thermostat mehreren Reglern zugewiesen werden? Kann einem Regler eine Mischtemperatur nach eigenem Ermessen aus zwei oder mehr Thermostaten zugewiesen werden?

  6. Kann programmatisch auch eine Stufe (z.B. 0-10, wobei 0 zu und 10 voll auf ist) anstatt einer Temperatur gewählt werden. Beispiel: Nachts von 12-6 keine Temperaturmessung, dafuer Regler auf Stufe 1 ?

  7. Ist der Frostschutz bei den Reglern mechanisch gelöst, d.h. ist der Frostschutz selbst dann sichergestellt, wenn die Batterien komplett ausgefallen sind? Alternativ: In welche finale Stellung geht der Regler, sobald er merkt, dass seine Energiereserven in Kürze zur Neige gehen?

Schön wäre auch der Hinweis auf Alternativsysteme, die das vielleicht besser können.

Danke schon mal für die Antworten
BW

Hi!

Deine Anforderung liegt ähnlich meiner, aber ich habe ebenfalls noch keine „smarte“ Lösung, sondern bin auch noch am Suchen, versuche aber, mal zu antworten:

  1. Wenn man eq-3-Produkte nimmt: ja. Allerdings gibt es andere System (z.b. Bosch), die dies genauso können.
  2. Ja (deswegen gibt es ja dann diesen Wandthermostat, der bei dir zwei (bei mir dann drei) Heizkörperelemente regelt (Homeatic IP und MAX! - und natürlich auch bei Konkurrenzprodukten)
  3. Nein (so wie ich das gelesen habe)
  4. Smart-Home-Systeme öffnen bei niedrigem Batteriestand (also wirklich kurz vorm Ende) die Ventile noch leicht und verbleiben dann in dieser Position (lt. dem, was ich so gefunden habe).
    Aber das System sollte hierbei eigentlich auch Warnmeldungen (E-Mail, SMS, etc.) versenden bzw. sollte man durch die Verbindung mit dem Gateway sowieso auf eine schwach werdende Batterie aufmerksam werden.

Als Alternativsystem habe ich noch gefunden (ob sie was besser können oder nicht, kann wohl niemand genau sagen, da wohl keiner mehrere System im „Mischbetrieb“ zuhause hat):

  • Bosch Smart Home (wie Homematic IP eine Gesamtlösung)
  • Tado (nur Heizung)
  • Innogy (RWE-Lösung)
  • Honeywell (nur Heizung, in Verbindung - Schnittstelle - mit TaHoma-Connet Gesamtlösung )
  • Netatmo (Gesamtlösung)

Mein derzeitiger Favorit ist Homematic IP, knapp vor Bosch - aber ich kann mich noch immer nicht entscheiden :wink:

Grüße,
Tomh

Was 1. angeht, so kommt es natürlich darauf an, ob man Homematic nur in der Form direkt miteinander gekoppelter Sensoren/Aktoren oder über eine CCU2 und/oder eine andere dahinter stehende Zentrale betreibt. Denn über eine solche Zentrale kann man mittels entsprechender Programmierung jeden Aktor in vollkommen beliebiger Abhängigkeit von jedem Sensor und weiteren Parametern steuern. D.h. auch wenn Geräte eine Kombination aus Sensor(en) und Aktoren sind, heißt dies dann nicht, dass der entsprechende Aktor dann nur in Abhängigkeit von den im selben Gerät verbauten Sensoren betrieben werden könnte. Z.B. könnte man dann durchaus die Temperatursensoren zweier Heizkörperregler über Kreuz die jeweiligen Ventilmotoren steuern lassen, oder die Sensoren von drei solcher Geräte vollkommen ignorieren, und vier Heizkörper ausschließlich über den Sensor im 4. Gerät steuern lassen.

Heizungssteuerung betreibe ich bei mir aktuell noch nicht über meine Hauautomatisation, weil ich mit diesen ganzen Heizkörperreglern (autonome Geräte ohne Anbindung an eine Hausautomatisation) bislang nicht so wirklich glücklich geworden bin, obwohl ich einige ausprobiert habe.

Ansonsten setze ich bei mir openHAB auf einem Raspberry ein, und nach wenig erfolgreichen Versuchen Homematic daran über das LAN-Gateway zu betreiben, habe ich mir dann doch noch eine CCU2 gegönnt, mit der das jetzt alles wunderbar funktioniert. Diese - leider etwas aufwändigere - Lösung hat den Vorteil, dass man einerseits diverse Protokolle und Geräte diverser Hersteller fahren kann, diese aber unter einer einheitlichen Oberfläche und standardisiert so angesteuert werden, dass es vollkommen egal ist, ob man z.B. einen Homematic Heizkörperregler über einen Z-Wave Temperatursensor oder in Abhängigkeit vom Einschalten einer HUE-Lampe oder eines Samsung Fernsehers steuern will.

Hi Wiz,

beziehst du dich damit auf die Option, „Skriptprogramme“ ausführen zu können (Seite 102 WebUI Handbuch)? Was für eine Skriptsprache wird dort denn verwendet? Und gehe ich recht in der Annahme, dass der Max Cube (die dortige Zentrale) diese Option nicht bietet?

Gruß
BW

Die CCU2 bietet eine grafische Programmier-Oberfläche, über die mit boolschen Operatoren „Wenn-Dann“-Aussagen kombiniert werden können. Dahinter steckt dann JAVA-Script. Damit kann man wohl auch direkt mit ein paar Tricks auf dem Gerät arbeiten. Da ich die CCU2 nur als Gateway für die Homematic-Geräte Richtung openHAB verwende, habe ich mich allerdings damit nicht beschäftigt/muss ich mich hiermit nicht beschäftigen. Sobald bei mir ein neues Homematic-Gerät an der CCU2 angelernt ist, erscheint es als „Thing“ in openHAB, bekommt da pro Sensor/Aktor seine „Items“ verpasst, und die werden dann dort in entsprechenden Rules verwendet.

Mit dem MAX-Cube habe ich mich noch nie beschäftigt. Da der aber nur eine reine Heizungssteuerung ist, gehe ich mal davon aus, das der von den Funktionen her deutlich reduziert sein dürfte.

BTW: Bitte daran denken, dass solche Systeme teilweise nur cloudbasiert funktionieren: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Serverausfall-bei-Homematic-IP-3903589.html

Das ist für mich ein Ausschlussgrund für den Einsatz solcher Systeme! Damit meine ich weniger den kurzzeitigen Ausfall (der kann bei einer autark im eigenen Haus betriebenen Lösung auch passieren), sondern eher die Gefahr, dass nicht ausreichend potente Anbieter vom Markt verschwinden könnten, und die schönen Komponenten dann nur noch Dekoartikel sind. Oder wie es Logitech jetzt bringen wollte, sich einfach die Kosten für ein Update einer für die bisherigen Plattform benötigten Komponente zu sparen, und damit dann alle Harmony Hub unbrauchbar zu machen (nach Protesten tauschen sie die Geräte jetzt um).