Fragen zu Künstler und Alter eines Bildes

Hallo,

ich besitze ein Bild welches mit Öl auf Leinwand gemalt wurde. Der Künstler heißt R.Foltanek. Weder in Google noch sonst irgendwo konnte ich etwas über den Künstler lesen. Das Gemälde zeigt das Schloß Leopoldskron in Salzburg. Auf der Rückseite des Holzrahmens wurde dies (ich vermute in Altdeutscher Schrift)mit Tinte geschrieben.
Wer kann mir etwas über den Künstler sagen? Wie kann man erkennen wie alt ein Gemälde ist?

Danke schon mal für die Antworten.

Hallo Roadrunner,

Wertermittlung eines Kunstwerks – ohne Internet

Will man ein Kunstobjekt bewerten lassen oder verkaufen, begibt man sich auf das Gebiet des Kunsthandels, in dem – oft in irrational erscheinendem Ausmaß – Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen.

Für das Schätzen eines Kunstwerks sollte man es gründlich untersuchen und sich auf folgende Fragen vorbereiten:

Ist der Künstler regional, überregional oder international bekannt? (Signatur, Markenzeichen)

Ist das Objekt ein Original oder eine Reproduktion? Diese Echtheits-Unterscheidung fällt inzwischen immer schwerer, da durch digitale Techniken täuschend ähnliche Nachahmungen möglich sind. Der Händler/Gutachter nimmt Sicht- und Materialprüfungen vor, hat so eine größere Sicherheit als beim Internethandel. Laboruntersuchungen könnten erforderlich werden.

Welche Herkunft und Geschichte hat das Werk? (Entstehungsjahr, Eigentum, Vorbesitzer, Familienerbstück, Kaufpreis, Dokumente dazu)

Welchen Erhaltungszustand hat das Objekt? (Beschädigungen, Abnutzungsspuren, Verschmutzung, Keller- oder Dachbodenfund)

Die Empfindung von „Schönheit“ oder „Hässlichkeit“ für das Werk kann von Person zu Person stark variieren und spielt deshalb bei der Wertermittlung im Handel keine Hauptrolle. Jedoch sind Liebhaber und Sammler oft zur Zahlung von Kaufsummen bereit, die den Marktwert deutlich übersteigen. Diese Personenkreise zu kennen und zu finden, ist das Metier des Kunsthändlers.

Die Berufsbezeichnung „Kunsthändler“, „Antiquitätenhändler“, „Kunstmakler“, „Galerist“ o. ä. erfordert keine festgelegte Qualifikation, Ausbildung oder Studium. Um den freiberuflichen Wildwuchs einzudämmen und Qualität zu sichern, hat sich der „Deutsche Kunsthandelsverband e. V.“, Berlin, zusammengeschlossen und einen strengen Verhaltenskodex für seine Mitglieder aufgestellt; er führt eine Sachverständigenliste.
In öffentlichen Museen arbeiten Wissenschaftler, Kunsthistoriker, Restauratoren an einer Wertermittlung mit.

Es bleibt festzuhalten:
Das Schätzen eines Kunstwerks findet entweder öffentlich-gemeinnützig-amtlich oder privat-gewerblich statt.
Der Wert des Objekts, die Spanne zwischen Angebot und Nachfrage, ergibt sich aus den Ergebnissen bei Kunst-Auktionen und durch den Vergleich mit ähnlichen Werken in umfangreichen Katalogen der Händler/Galerien.

Kontakte ohne Internet, mit Hilfe des Telefonbuchs oder Adressen aus einer Fachzeitschrift:

  1. Museum (öffentlich)

Die großen Museen haben einen öffentlichen Bildungs- und Forschungsauftrag. Deshalb bieten sie an einem oder zwei festen Terminen pro Monat eine (fast immer) kostenlose Beratung an, die eine Orientierung (Massenware oder doch mehr?) erlaubt. Eine telefonische Anmeldung wird erwartet.
Diese kostenlose Leistung gibt es jedoch nicht zwangsläufig auch bei Privat- oder Sammlermuseen.

  1. Leihhaus, Pfandhaus, Leihamt, Pfandleihanstalt (amtlich kontrolliert, teilweise kommunal):

Man erhält bei festgelegten Gebühren und unter Beteiligung staatlich vereidigter Sachverständiger bis zur Hälfte des aktuellen Marktwerts des Objekts sofort ausgezahlt. Nach vier Monaten geht es in eine Auktion, nach der man einen evtl. erzielten Überschuss abzüglich der Kosten erhält. Bleibt die Auktion erfolglos, darf der Pfandleiher das Stück verkaufen (§ 1204 BGB).

Allerdings sind die meisten Leihhäuser inzwischen privatisiert, die Tätigkeit des Pfandleihers steht jedoch weiterhin unter Aufsicht und bedarf einer behördlichen Erlaubnis, da sie zum Kreditgewerbe gehört.

  1. Kunsthandlung, Antiquitätenhandlung, Galerie, Kunstmakler (gewerblich):

Hier muss jeder Händler direkt befragt werden, ob er sich für das Werk bzw. dessen Ankauf interessiert. Kunsthändler oder Galerien konzentrieren sich auf eingeschränkte Sachgebiete wie „Malerei des 19. Jahrhunderts“ oder „Chinesisches Porzellan“. Eine kostenlose Beratung gibt es nur zu Beginn, wenn man die Bereitschaft zum Verkaufen signalisiert. Für sehr hochwertige Objekte empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit dem Deutschen Kunsthandelsverband. Die Gebühren und Provisionen sollte man vorher klären!

  1. An- und Verkauf, Flohmarkt, Wohnungs-/Haushaltsauflöser, Secondhand-Laden:

Auch hier kann sich eine Anfrage lohnen (Branchentelefonbuch, Anzeigenblätter, Tageszeitung), falls es nicht zu hochwertige Objekte sind. So manches Erbstück findet hier noch seinen Liebhaber oder Schnäppchenjäger.

Weitere Möglichkeiten ergeben sich im Internet, dazu gibt es die FAQ:2671.

Freundliche Grüße
rotmarder

ich besitze ein Bild welches mit Öl auf Leinwand gemalt wurde.
Der Künstler heißt R.Foltanek. Weder in Google noch sonst
irgendwo konnte ich etwas über den Künstler lesen. Das Gemälde
zeigt das Schloß Leopoldskron in Salzburg. Auf der Rückseite
des Holzrahmens wurde dies (ich vermute in Altdeutscher
Schrift)mit Tinte geschrieben.
Wer kann mir etwas über den Künstler sagen? Wie kann man
erkennen wie alt ein Gemälde ist?

Danke schon mal für die Antworten.

http://www.bilder-speicher.de/08012815934161.gratis-…

Hier noch der Link zu dem Bild. Ich hoffe man kann es erkennen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Roadrunner,

http://www.bilder-speicher.de/08012815934161.gratis-…

Hier noch der Link zu dem Bild. Ich hoffe man kann es
erkennen.

nach eingehender Betrachtung meine ich, dass das Bild von einem Laienmaler, der nicht akademisch geschult war, stammt. Dafür spricht:

  1. Ein selbstbewusster, zumindest regional bekannter Künstler signiert auf der Vorderseite mit Namenszug/Signatur oder einem eigenen Zeichen, eher nicht auf der Rückseite, falls der Namenszug überhaupt von ihm selbst stammt.
  2. Das Bild zeigt keine farbliche Spannung, wirkt eher trist.
  3. Mehrere deutliche Mängel in der perspektivischen Beherrschung des Bildraums fallen auf.

Zu 3.)
Das Schloss ist zu hoch, die Fassaden links schief, und insgesamt wurde es sehr grob und vereinfacht gemalt. Die Wasserfläche liegt nicht tief genug und scheint „nach hinten“ anzusteigen. Das Boot mit den überproportionierten Personen wurde im Vergleich zum Steg und Bootshaus links zu groß angelegt. Dadurch wirkt der See zu klein.

Zum Vergleichen:
http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Bild:Schloss_…
http://www.salzburg.gv.at/themen/ks/kultur/burgen/le…

Freundliche Grüße
rotmarder

1 Like

Hallo Roadrunner,

http://www.bilder-speicher.de/08012815934161.gratis-…

Hier noch der Link zu dem Bild. Ich hoffe man kann es
erkennen.

nach eingehender Betrachtung meine ich, dass das Bild von
einem Laienmaler, der nicht akademisch geschult war, stammt.
Dafür spricht:

  1. Ein selbstbewusster, zumindest regional bekannter Künstler
    signiert auf der Vorderseite mit Namenszug/Signatur oder einem
    eigenen Zeichen, eher nicht auf der Rückseite, falls der
    Namenszug überhaupt von ihm selbst stammt.

Der Namenszug R.Foltanek ist auf der Vorderseite links unten signiert. Auf dem Foto schlecht erkennbar. Ist Ihnen denn der Maler bekannt?

Hallo Roadrunner,

leider ist mir der Maler nicht bekannt. Der Name kommt im Tschechischen öfter vor.

Freundliche Grüße
rotmarder

Der Namenszug R.Foltanek ist auf der Vorderseite links unten
signiert. Auf dem Foto schlecht erkennbar. Ist Ihnen denn der
Maler bekannt?