Fragen zum aktuellen Linux-Kernel

Hallo zusammen,

läuft im aktuellen Linux-Kernel schon die automatische Hardwareerkennung, oder wird das noch immer über die einzelnen Distributionen durchgeführt?

Muss man noch immer Laufwerke mit Befehlen mounten oder wird in der Konsole (nicht in der GUI) mittlerweile automatisch gemountet.

Ist es möglich nur den Kernel auf einen Rechner zu installieren ohne Distribution, ohne Zusatzsoftware? Wenn ja, wie geht das?

Wer kennt von euch ein gutes Buch, in dem nur der Kernel selber behandelt wird (Aufbau, Befehle etc.)?

Ist Kernel-Compilieren noch immer notwendig, um Hardware zum Laufen zu bringen oder geht ist das auch schon unter der GUI möglich?

Ich weiss, dass es viele Fragen sind, aber ich habe mich vor Jahren mit Linux auseinander gesetzt und wollte jetzt wissen, wie sich der Kernel weiterentwickelt hat.

THX im voraus.

Hallo,

läuft im aktuellen Linux-Kernel schon die automatische
Hardwareerkennung, oder wird das noch immer über die einzelnen
Distributionen durchgeführt?

Teils-teils. Natürlich erkennt der Kernel Teile der Hardware, aber auch die Distris leisten ihren Beitrag in den Setup-Tools.

Muss man noch immer Laufwerke mit Befehlen mounten oder wird
in der Konsole (nicht in der GUI) mittlerweile automatisch
gemountet.

Laufwerke muss man immer noch mounten und wird das auch immer müssen. Es gibt allerdings den Automounter (oder so), der z.B. eine CD automatisch mountet wenn man sie einlegt (wenn man sowas will).
Das funktioniert unabhänging davon ob du unter X (GUI) oder auf Konsole arbeitest.

Ist es möglich nur den Kernel auf einen Rechner zu
installieren ohne Distribution, ohne Zusatzsoftware? Wenn ja,
wie geht das?

Ich weiss nicht genau ob es geht, aber es ist in keinem Fall sinnvoll. Was willst du denn anstellen?

Wer kennt von euch ein gutes Buch, in dem nur der Kernel
selber behandelt wird (Aufbau, Befehle etc.)?

Meinst du für Entwickler, wenn du über Aufbau redest? und welche Befehle meinst du? Systemfunktionen?

Ist Kernel-Compilieren noch immer notwendig, um Hardware zum
Laufen zu bringen oder geht ist das auch schon unter der GUI
möglich?

Es gibt bei jeder Distribution schon vorkompilierte Kernel, die einen guten Teil der gängien Hardware abdecken. Wenn du Hardware hast die nicht damit läufst, kann es sein dass du nicht ums kompilieren herum kommst. Und es gibt eine Gui für ‚make config‘, wenn du das meinst…

Wieso bist du eigentlich so Kernel-fixiert? beim täglichen Arbeiten macht der sich bei mir nur dadurch bemerkbar dass das System läuft…

Grüße,
Moritz (der etwas verwirrt ob dieser Fragen den Kopf schüttelt)

läuft im aktuellen Linux-Kernel schon die automatische
Hardwareerkennung, oder wird das noch immer über die einzelnen
Distributionen durchgeführt?

Das macht der Kernel nicht selber, der lädt nur die fest eingebundenen Gerätetreiber. Nachdem der Kernel gestartet ist, läuft ein Skript über diverse Gerätelisten und lädt die entsprechenden Module nach.

Muss man noch immer Laufwerke mit Befehlen mounten oder wird
in der Konsole (nicht in der GUI) mittlerweile automatisch
gemountet.

Kann man von Hand machen, wenn man die entsprechenden Einträge in /etc/fstab hat geht das aber automatisch.

Ist es möglich nur den Kernel auf einen Rechner zu
installieren ohne Distribution, ohne Zusatzsoftware? Wenn ja,
wie geht das?

Geht schon, bringt aber nix. Prinzipiell kannst du einfach auf eine beliebige Platte einen bootfähigen Kernel setzen, der dann irgendwann meint, dass er init nicht laden kann. Das geht z.B. mit ein wenig Bastelarbeit von einer Knoppix-CD aus, aber wie gesagt: es bringt in den meisten Fällen nichts.

Ist Kernel-Compilieren noch immer notwendig, um Hardware zum
Laufen zu bringen oder geht ist das auch schon unter der GUI
möglich?

Die meisten Distributionen liefern Kernel so aus, dass praktisch alle Module vorhanden sind und einfach so geladen werden können.

Das macht der Kernel nicht selber, der lädt nur die fest
eingebundenen Gerätetreiber. Nachdem der Kernel gestartet ist,
läuft ein Skript über diverse Gerätelisten und lädt die
entsprechenden Module nach.

Und was für ein Script ist das? Ist das Script von Distri zu Distri unterschiedlich?

Laufwerke muss man immer noch mounten und wird das auch immer
müssen. Es gibt allerdings den Automounter (oder so), der z.B.
eine CD automatisch mountet wenn man sie einlegt (wenn man sowas
will).
Das funktioniert unabhänging davon ob du unter X (GUI) oder auf
Konsole arbeitest.

Und wo ist der Automounter? Im Kernel?
Wie kann man den aktivieren und deaktivieren?
Ist es dann auch möglich einen USB-Stick über den Automounter zu mounten?

Wer kennt von euch ein gutes Buch, in dem nur der Kernel
selber behandelt wird (Aufbau, Befehle etc.)?
Meinst du für Entwickler, wenn du über Aufbau redest? und welche
Befehle meinst du? Systemfunktionen?

Wieso bist du eigentlich so Kernel-fixiert? beim täglichen
Arbeiten macht der sich bei mir nur dadurch bemerkbar dass das
System läuft…

Ich rede nicht von einem Buch für Entwickler. Ich wollte mich einfach näher mit Linux wieder beschäftigen. Und da ich immer wieder schlechte Sachen von SUSE gehört habe und es einfach sehr viele unterschiedliche Distris gibt, dachte ich mir einfach, ich fange ganz von vorne an und beschäftige mich erst mal mit dem Kernel selbst.
Deshalb benötige ich ein Buch, dass ein guter Einstieg ist, wenn man sich mit dem Kernel selbst näher beschäftigen will.

THX im voraus.

Hallo,

Und was für ein Script ist das? Ist das Script von Distri zu
Distri unterschiedlich?

Es gibt das Hotplug-System, das afaik von allen Distris eingesetzt wird/werden kann, aber das oben angesprochene Script ist Distriubtionsspezifisch.

Und wo ist der Automounter? Im Kernel?

Soweit ich weiss gibt es inzwischen sowohl einen Userspace- als auch einen Kernelautomounter, ich habe allerdings bisher nur Erfahrung mit dem Kernelautomounter (unter Mandrake) gesammelt.

Wie kann man den aktivieren und deaktivieren?

den Kernelbasierten durch laden bzw. entladen des entsprechenden Moduls.

Ist es dann auch möglich einen USB-Stick über den Automounter
zu mounten?

Ja.

Ich rede nicht von einem Buch für Entwickler. Ich wollte mich
einfach näher mit Linux wieder beschäftigen. Und da ich immer
wieder schlechte Sachen von SUSE gehört habe und es einfach
sehr viele unterschiedliche Distris gibt, dachte ich mir
einfach, ich fange ganz von vorne an und beschäftige mich erst
mal mit dem Kernel selbst.
Deshalb benötige ich ein Buch, dass ein guter Einstieg ist,
wenn man sich mit dem Kernel selbst näher beschäftigen will.

Ich kann dir leider kein Buch empfehlen, aber ich denke dass zum Einstieg v.a. das Installieren und benutzen einer Distribution gut geeignet ist. Beim lesen kommt es immer mal wieder vor, dass man von einigen Dingen falsche oder sehr unvollständige Vorstellungen hat.
Wenn du kein SUSE installieren willst (was meiner Meinung nach gut geeignet ist wenn man viel Wert auf eine Gui legt und relativ wenig selbst basteln will), kannst du z.B. Fedora (Nachfolger von Red Hat) nhemen.

Grüße,
Moritz

Deshalb benötige ich ein Buch, dass ein guter Einstieg ist,
wenn man sich mit dem Kernel selbst näher beschäftigen will.

Für den Einstieg brauchst Du kein Buch über den Kernel. Als normaler Anwender kannst Du eigentlich auf die Frage, wie der Kernel denn funktioniere genauso antworten wie Patrick Steward („Cpt.Picard“) auf die Frage eines Fans, wie denn der „Warpantrieb“ funktioniere - nämlich mit „gut!“.
Wenn Du ein Buch willst, lieber eines das sich mit der Shell, der Konfiguration etc beschäftigt - zB „Linux in a nutshell“, „Kofler“,…
Oder Du suchst Dir eine Distribution mit guter (Online-)Dokumentation…

Eine Möglichkeit wäre es, zB Ubuntu (http://www.ubuntulinux.com/) zu verwenden - das ist angeblich sehr leicht zu installieren, ist aber dennoch ein vollwertiges Debian mit allen seinen Stärken (apt-get…).
Wenn Du es lieber auf die hart Tour machst, nimm halt gleich Debian oder Gentoo - beide haben eine sehr gute Dokumentation und eine breite Benutzerbasis, sind aber eher keine „Anfängerdistributionen“.

LG
Stuffi

Danke für die Antwort,

Wenn du kein SUSE installieren willst (was meiner Meinung nach
gut geeignet ist wenn man viel Wert auf eine Gui legt und
relativ wenig selbst basteln will), kannst du z.B. Fedora
(Nachfolger von Red Hat) nhemen.

Naja, von SUSE hört man einige schlechte Sachen. Dass es buggy ist, eine schlechte Hardwareerkennung hat etc.

Wie ist da eure Meinung?

Hallo,

Naja, von SUSE hört man einige schlechte Sachen. Dass es buggy
ist, eine schlechte Hardwareerkennung hat etc.

Wie ist da eure Meinung?

Meine Meinung? zu bunt. Zu viel überflüssige Grafik (wer braucht schon einen splashscreen beim booten?), zu viel Eye-Candy, zu sehr windows-like. Anfängerdistribution.
Wie gesagt, meine ganz persönliche Meinung. Ich weiss, dass auch viele Linux-Gurus gerne solche klicki-bunti-System benutzen (Linus Torvalds zum Beispiel), und ich denke es ist ein recht guter Einstieg. Aber für mich wäre es nichts…

Die Hardwareerkennung soll übrigens recht gut sein (Berichte aus dem Freundeskreis…), wo hast du denn deine Informationen her?

Grüße,
Moritz

Die Hardwareerkennung soll übrigens recht gut sein (Berichte
aus dem Freundeskreis…), wo hast du denn deine Informationen
her?

Hab’ das im Internet gelesen. Die Seite weiß ich jetzt aber nicht mehr.

Welches Linux verwendet Linus Torvalds denn selbst?

Hallo,

Die Hardwareerkennung soll übrigens recht gut sein (Berichte
aus dem Freundeskreis…), wo hast du denn deine Informationen
her?

Hab’ das im Internet gelesen. Die Seite weiß ich jetzt aber
nicht mehr.

Es gilt bei manchen als cool, SuSE als Luser-Linux zu bezeichnen. SuSE-Bshing ist ein Sport, um bei wenig kompetenten Leuten etwas Eindruck zu schinden.

(Ja, mir gefällt an SuSE manches auch nicht so und ich nutze auch etwas anderes, aber das ist geschmackssahe. SuSE hat auch seine Stärken).

Welches Linux verwendet Linus Torvalds denn selbst?

Naja, er ziht sich halt einen Kernel von http://www.kernel.org/ :wink:

Irgendwo habe ich mal „SuSE“ gehört, aber das ist eher unerheblich.

Gruß,

Sebastian

Hallo,

Das macht der Kernel nicht selber, der lädt nur die fest
eingebundenen Gerätetreiber. Nachdem der Kernel gestartet ist,
läuft ein Skript über diverse Gerätelisten und lädt die
entsprechenden Module nach.

Und was für ein Script ist das? Ist das Script von Distri zu
Distri unterschiedlich?

Kommt drauf an[tm], ist aber eigentlich auch egal.

Oft genug sind kleine distributionsspezifische Anpassungen gemacht, die sich aber verstehen lassen.

Jede Distribution hat im Datail unterschiedliche Lösungen (wie vird die Konfigurationsdatei für das Laden der Module erstellt zum Beispiel …), man muß das halt lesen und verstehen.

Ich habe wenig Probleme gehabt, mich auf anderen Distributionen zu „orientieren“.

Ich wollte mich
einfach näher mit Linux wieder beschäftigen.

Dann mach es. Und installiere Dir eine Distribution. Am besten die, die ein Bekannter schon hat, dann könnt ihr Euch gegenseitig bei eventeulle Problemen unterstützen.

Und da ich immer
wieder schlechte Sachen von SUSE gehört habe

Das gehört bei manchen Leuten einfach dazu. In der Pauschalität kannst Du das glattweg ignorieren. PUNKT.

und es einfach
sehr viele unterschiedliche Distris gibt, dachte ich mir
einfach, ich fange ganz von vorne an und beschäftige mich erst
mal mit dem Kernel selbst.

„Kernel Pur“ ist sicher kein glücklicher Einstieg. Installiere Dir eine Distribution uns beschäftiege Dich mit dem System.

Gruß und viel Erfolg,

Sebastian

Hallo,

Welches Linux verwendet Linus Torvalds denn selbst?

früher angeblich RedHat.

Grüße,
Moritz

Hallo,

Es gilt bei manchen als cool, SuSE als Luser-Linux zu
bezeichnen. SuSE-Bshing ist ein Sport, um bei wenig
kompetenten Leuten etwas Eindruck zu schinden.

Es wird über jedes Betriebssystem und jede Distribution gelästert: gentoo -Benutzer sind Spielkinder, Debian ist veraltet und unfähig eine neue Version herauszubringen, OpenBSD-Entwickler sind paranoid und arrogant etc, die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Was im einzelnen die Beweggründe sind kann ich nicht sagen, ich persönlich lästere ab und zu weil es mir Spass macht…

Grüße,
Moritz

Meine Meinung? zu bunt. Zu viel überflüssige Grafik (wer
braucht schon einen splashscreen beim booten?), zu viel
Eye-Candy, zu sehr windows-like. Anfängerdistribution.

Aber geile Handbücher. Gut geeignet für Anfänger.

Stefan

Hallo,

Es wird über jedes Betriebssystem und jede Distribution
gelästert:

ACK.

gentoo -Benutzer sind Spielkinder,

http://funroll-loops.org/

Debian ist
veraltet und unfähig eine neue Version herauszubringen,

http://groups.google.de/groups?selm=b0lsul%24m6g%241…

Was im einzelnen die Beweggründe sind kann ich nicht sagen,
ich persönlich lästere ab und zu weil es mir Spass macht…

Okay, Lästern ist klasse. Wenn man es zu sehr als Faktum darstellt, nervt es mich.

Das ist mir bei dem gängigen SuSE-Bashing leider zu oft genug der Fall. Debian-Bashing wird dahingegen oft mit deutlich mehr Kompetenz begangen :smile:

YMMV.

Gruß,

Sebastian