Hallo,
hoffe, ich kann helfen.
1.) Wie sind Sie auf ihren Beruf gestoßen?
Ich habe mich an meinem Gymnasium bei der Schülerzeitung engagiert - habe sie am Ende geleitet. Ein Lehrer, der Kontakt zur Lokalzeitung hatte, vermittelte mir dort ein Praktikum. Aber dieser Zeit war ich parallel zur Schule auch für die Zeitung tätig als Freier Mitarbeiter.
2.) Was würden Sie jemandem empfehlen der ihren Beruf auch
erlernen möchte?
Sich möglichst früh mit dem Thema zu beschäftigen: Heißt Praktika in den Ferien bei der örtlichen Lokalzeitung zu machen, etliche suchen auch Freie Mitarbeiter, die hin und wieder Artikel schreiben. Auch Radios bieten Praktika an. Vom Fernsehen und von Nachrichtenagenturen weiß ich leider relativ wenig - diese Art von Journalistmus ist gar nicht meine Baustelle.
3.) Was sind typische Aufgaben in Ihrem Beruf?
Da ich Lokaljournalist bin - und derzeit auch Freiberufler - besteht der überwiegende Teil meiner Arbeit aus Terminjournalismus: Es gibt Veranstaltungen wie Gemeinderatssitzungen, Feste, Ausstellungen, Straßeneröffnungen etc., zu der die Veranstalter einladen, ich vor Ort bin, Fragen stelle, Notizen und Fotoaufnahmen mache und das ganze dann in Artikeln und Meldungen für die Redaktionen aufarbeite. Ich bin Ansprechpartner für diverse Gebiete, für die ich zuständig bin. Im Angestelltenverhältnis kommen noch viele technische Dinge hinzu: Man gestaltet Zeitungsseiten bis zur Druckreife selbst am PC etc.
4.) Wie sieht (im groben) Ihr gewöhnlicher Arbeitstag aus?
Wie gesagt - unterschiedlich, ob man angestellt oder Freier Journalist ist. Ein Freiberufler hat nicht DEN geregelten Arbeitstag. Er vereinbart etliche Termine selbstständig, viele werden allerdings wegen des Terminjournalismus (s.o.) vorgegeben. Häufig sind diese Termine abends und am Wochenende. Deshalb befasst man sich tagsüber meist mit Telefon- und E-Mail-Verkehr zur Terminvereinbarung oder Gesprächen - und bringt seine Geschichten aus dem Notizblock ins Reine, macht Verwaltungsarbeiten. Abends und am Wochenende ist man auf den Terminen vor Ort.
Angestellte Journalisten - Redakteure - beginnen zu einer festgelegten Zeit - nicht allzu früh, irgendwann zwischen 9 und 11 Uhr, je nachdem, wann Redaktionsschluss für ihre Zeitung ist. Sie legen sich möglichst ihre freien Termine auf die Arbeitszeit, schreiben in der Zeit, kümmern sich um Seitengestaltung und Technik. Aber auch sie müssen abends auf Termine oder haben Wochenenddienst, die meist durch Freizeit während der „normalen“ Arbeitszeit wieder ausgeglichen wird.
5.) Wird/Wurde man gut unterstützt bezüglich Aufstiegschancen?
Da ist man - wie vielerorts - auf sich selbst gestellt. Wär einen Förderer hat, hat es leichter. Oft ist ein Aufstieg nur über einen Jobwechsel möglich.
Hoffe, geholfen zu haben.
Grüße
Oliver Färber