Hallo,
Soweit ich bisher richtig verstanden habe, kann man wegen ggf.
entstehenden Feuchtigkeitsschäden keine einfache Gipswand vor
die Wände / Decken setzen.
Durch den Temperaturunterschied innen/aussen kann es zu Schwitzwasser in der Aussenwand kommen. Sollte da zuwiel zusammenkommen oder zu lange feucht bleiben ist das Holz der Tragkonstruktion gefährdet.
Wir überlegen momentan, ob wir das Innenfachwerk freilegen, so
dass nur noch die Balken stehen, sowohl bei den Wänden, als
auch bei den Decken. Besteht im Anschluss daran dann die
Möglichkeit, dass man z. B. die Decken oder Innenwände einfach
mit Rigips verkleidet, ohne dass später dadurch
Feuchtigkeitsschäden auftreten? Oder ändert das Entfernen des
Lehmputzes in den Zwischenräumen nichts an diesem Problem?
Das würde das Problem vermutlich eher verschärfen. Holz & Lehm ist eine sehr gute Kombination, da sich die Materialien gut vertragen. Lehm ist auch einfach zu verarbeiten. Mit der richtigen Technik kann man ohne Probleme auf den Lehm mit Kalkputz gehen und eine dauerhafte Oberfläche schaffen. Kalk verhindert auch die Schimmelbildung bei kritischem Raumklima und die komplette Konstruktion ist atmungsaktiv -> ein super Raumklima.
Bei den Außenwänden besteht sicherlich keine andere
Möglichkeit, als diese von innen neu mit Lehmputz zu versehen
um späteren Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen, oder?
Die Aussenwände sollten von aussen schlagregendicht sein bzw. muss eingedrungene sWasser wieder ablaufen und abtrocknen können.
Das ganze Projekt soll von den Kosten nicht zu sehr ausufern
und möglichst auch nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen
Mein Haus ist von 1704 und wir haben die Gefache der Aussenwände mit Lehmgeflecht bzw. lehmziegeln ausgemauert wie vor 300 Jahren. Von aussen kam dann ein trocken gelöschter Kalkputz darauf mit Kalkschlemme. Von innen ist der größte Teil ebenfalls mit Kalkputz verputzt. Im EG habe ich eine Proton-Innenschale übernommen (aus Zeit- und Kostengründen). Soweit ich bei dan Fassadenarbeiten konnte, habe ich den Zwischenraum mit Korklehm ausgestopft. Luftzwischenräume sind meistens schwitzwasserförderlich. Das kann en Bauphysiker mit Denkmalerfahrung prüfen.
Lehm und unsere Kalkmischung sind sehr einfach zu verarbeiten, das meiste haben meine Frau und ich selbst gemacht. Wir haben versucht, den seit 300 Jahren bewährten Aufbau der Wände so zu erhalten, wie es früher war. Unsere Fassade erhielt 2009 dann auch den deutschen Fachwerkpreis.
Die Kombination mit modernen Baustoffen halte ich für sehr kritisch, da die meisten mir bekannten Verusche zu Schäden geführt haben.
Ich bin für jeden Tipp dankbar!
Guckstdu hier:
http://www.konrad-fischer-info.de/
http://www.stuck-kalk.de/
http://www.kern-holzbau.de/
http://www.sanierungs-treffinger.de/
http://www.dengel-bau.de/
http://www.propstei-johannesberg.de/Beratung/beratun…
http://www.denkmalpflegeberatung.de/
Im Prinzip nicht aufwendiger und teurer als „modernes“ bauen - aber mit der Erfahrung von 300 Jahren im Rücken. Allerdings beherrschen viele Handwerker heute die alten Techniken nicht mehr. Und die Industrie verdient an lehm und selbst eingesumpften Kalkputz nichts…
viel Erfolg bei der Recherche 
Haider