Hallo Karl,
„Weil die DDR pleite war und die UdSSR den Laden auf diese
Weise günstig loswerden konnte. Dass man den Russen die DDR
abkaufen kann, war allerdings schon Anfang der 80er klar.
So hat eben Kohl die Lorbeeren eingeheimst, Westdeutschland
zahlt nach wie vor Milliarden und die Ossis dürfen glauben,
die WV wäre aufgrund der Montagsdemos passiert.“
deine sarkastische „Richtigstellung der
Wiedervereinigungsgeschichte“ ist sehr schön pointiert und
birgt sicher große Brocken an Wahrheit, ich halte sie aber in
ihrer Zuspitzung dennoch für schief.
Selbstverständlich ist sie das ein Stück weit.
Bei einem derart komplexen Prozess wie dem Zusammenschluß zweier Länder gibt es nicht die eine Wahrheit, die sich in 2 Zeilen darstellen lässt.
Mir reicht es schon, in 6 Zeilen den Kern der Sache zu treffen… 
Finanzielle Gesichtspunkte waren zweifelsohne wichtig, aber
doch nur ein Glied in der Kette. Gorbatschows Ideale,
Honeckers senile Unfähigkeit, die Veränderungen in ganz
Osteuropa (Polen, Ungarn, Tschecheslowakei) und auch der von
dir so gering geschätzte Aufstand der DDR-Bürger haben alle
zusammen zu diesem unblutigen Sturz der DDR-Dikatatur geführt.
Da gehe ich prinzipiell mit.
Die Frage ist, welcher Punkt welchen Anteil am Ergebnis hatte.
Ich glaube nicht, dass 10 Jahre früher die Zeit dafür reif
gewesen wäre.
Strauß als Bundeskanzler der BRD hätte das Problem bis spätestens in den frühen 80ern gelöst, nicht ohne sich und seinen Spezis vorher noch ausreichend Pfründe zu sichern.
illiger fürs westdeutsche Volk wäre das möglicherweise aber geworden…
Gruß,
M.