Fragen zur Energie in Physik!

Hallo, ich hätte zwei-drei Fragen zur Lageenergie in Physik. Bitte nicht wegen der Länge gleich wegklicken, wäre nett :smile:

Also in unserem Buch steht: „Im Erdmittelpunkt wäre die Lageenergie des Körpers null J (Joule). Das Verrichten von Hubarbeit an einem Körper ist demnach gleichbedeutend mit der Zunahme der Lageenergie dieses Körpers: E = E(ende) - E(anfang) E = E(2) - E(1)
E = W(hub) E = Fg * h“
Das in Klammern sollte „tiefgestellt“ sein.
Ich verstehe das ganze nicht so. Soll das heißen, wenn man die „Endenergie“ minus die „Anfangsenergie“ rechnet, kommt dann die Hubarbeit raus?

Die zweite Frage besteht auch aus einem Satz in unserem Buch: „Fällt ein Körper aus einer bestimmten Höhe auf eine Unterlage, dann verrichtet er Verformungsarbeit. Diese ist betragsmäßig genau so groß wie die Änderung seiner LAgeenergie, die sich verringert hat, da er sich dem Erdmittelpunkt um die Fallstrecke genähert hat. Dabei gilt:
E(anfang) > E(ende), also 0 > E(ende) - E(anfang)“

Also die Verformungsarbeit ist (aufgrund der Formel im oberen Absatz?) genauso groß wie die Lageenergie?
Ist bei diesem Beispiel der „Anfang“ (Anfangsenergie), wo der Körper noch nicht herunterfällt? (-> „Endenergie“ = der Körper liegt auf Unterlage?)

Es wäre übrigens ganz nett, wenn mir jemand diese Formeln erklärt! :smile:

Ich hoffe die Länge hat dich/Sie nicht abgeschreckt! Ich bedanke mich jetzt schon für Antworten!

mfg Julia

Also in unserem Buch steht: „Im Erdmittelpunkt wäre die
Lageenergie des Körpers null J (Joule).“

Das stimmt so. Die Gefahr in Kauf nehmend, dass Dich das noch mehr verwirrt: Auf eine Masse wirkt im Erdmittelpunkt keine Erdbeschleunigung mehr. Grund: Die Erdbeschleunigung kommt daher, dass eine Masse auf eine andere Masse eine Massenanziehung ausübt. Wenn Du auf der Erdkugel draufstehst, so zieht effektiv die gesamte Masse Richtung Erdmittelpunkt (so, als ob beim Seilziehen die gesamte Klasse in eine Richtung zöge). Wenn Du im Erdmittelpunkt bist, ist die Masse gleichmäßig um Dich verteilt (so, als ob jeder der Klasse in eine andere Richtung zöge; effektiv wirkt keine Kraft auf Dich, Du hast höchstens das Problem, dass Du fast gevierteilt wirst :wink:

„Das Verrichten von
Hubarbeit an einem Körper ist demnach gleichbedeutend mit der
Zunahme der Lageenergie dieses Körpers: E = E(ende) -
E(anfang) E = E(2) - E(1)
E = W(hub) E = Fg * h“
Das in Klammern sollte „tiefgestellt“ sein.
Ich verstehe das ganze nicht so. Soll das heißen, wenn man die
„Endenergie“ minus die „Anfangsenergie“ rechnet, kommt dann
die Hubarbeit raus?

Ja. z.B. Wasserspeicherwerk: Fg = m*g; h_1= 0 m; h_2=100 m => Im Wasser gespeicherte Lageenergie =Hubenergie: E = E(h_2)-E(h_1) = m*g*h_2 - m*g*h_2 =m*g*(h_2-h_1). Wenn Du das Wasser wieder runterlässt, wird diese Energie wieder in elektrische Energie umgewandelt.

Die zweite Frage besteht auch aus einem Satz in unserem Buch:
„Fällt ein Körper aus einer bestimmten Höhe auf eine
Unterlage, dann verrichtet er Verformungsarbeit. Diese ist
betragsmäßig genau so groß wie die Änderung seiner
LAgeenergie, die sich verringert hat, da er sich dem
Erdmittelpunkt um die Fallstrecke genähert hat. Dabei gilt:
E(anfang) > E(ende), also 0 > E(ende) - E(anfang)“

Also die Verformungsarbeit ist (aufgrund der Formel im oberen
Absatz?) genauso groß wie die Lageenergie?

Ja, Energie verschwindet nicht. Wenn die Energie ausschließlich in Verformungsarbeit umgewandelt wird, muss sie gleich der Änderung der Lageenergie sein. (Sie kann natürlich auch in Wärmeenergie, elektrische Energie,… umgewandelt werden.)

Ist bei diesem Beispiel der „Anfang“ (Anfangsenergie), wo der
Körper noch nicht herunterfällt? (-> „Endenergie“ = der Körper
liegt auf Unterlage?)

Ja. Sonst hätte er noch zusätzlich eine kinetische enrgie („Bewegungsenergie“), die dazukommt.

Es wäre übrigens ganz nett, wenn mir jemand diese Formeln
erklärt! :smile:

Gruß!

Hi Julia,

länge ist vollkommen ok :wink:. Bei Dir hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen, statt E = F*g*h, müsste es E=m*g*h lauten. Oder eben E=F*h.

Vorneweg:

  1. Grundsätzlich gilt (in der Theorie, also in der Schule), dass Energie erhalten bleibt, sprich nichts kommt hinzu nichts verschwindet. In der Praxis stimmt dies natürlich nicht mehr, denn z.B. durch Reibung kann Energie verloren gehen, man sagt auch durch Dissipation.
  2. Die Begriffe Arbeit und Energie werden manchmal fälschlicherweise verwechselt. Von der Einheit her unterscheiden sie sich nicht. Der Unterschied ist eher bildlicher Natur. Energie besitzt ein Körper als Eigenschaft, also wenn ein iPhone z.B. auf einem Tisch liegt (in Ruhe), dann besitzt es Energie, in diesem Fall Lageenergie. Wenn es nun herunterfallen würde, dann wandelt sich diese Lageenergie um in Bewegungsenergie und bei dieser Umwandlung in Bewegungsenergie wird Arbeit verrichtet.

Kommen wir zu Deiner ersten Frage:

W(hub) = E(ende) – E(anfang)
E = m*g*h

In der ersten Gleichungszeile erkennst Du den Unterschied zwischen Energie und Arbeit. Da steht: Die Hubarbeit ist gleich der Differenz der unterschiedlichen Lageenergien.

Antwort: Ja, so ermittelst Du die Hubarbeit.

Deine zweite Frage:

Wie gesagt stelle Dir Energie als eine Eigenschaft eines Körpers vor, etwas was er besitzt. Je nachdem in welcher Höhe er liegt, hat er eine gewisse Lageenergie. Aber er kann auch wenn er sich bewegt, Bewegungsenergie besitzen. Das heißt, Die Gesamtenergie kann aus verschiedenen Energieformen bestehen.

Nehmen wir wieder das oben beschriebene iPhone das vom Tisch fällt. Zu Beginn besitzt es Lageenergie, die während des Fallens in Bewegungsenergie umgewandelt wird (weil dadurch das die Höhe während des Fallens abnimmt, die Lageenergie abnimmt). Denn Energie muss erhalten bleiben!!! Wenn die Lageenergie abnimmt, muss irgendetwas anderes wachsen, hier in unserem Beispiel die Bewegungsenergie.

Wenn das iPhone dann auf den Boden trifft, dann ist zum einen die Höhe niedriger geworden (also weniger Lageenergie als vorher) und die Bewegung hört auf (es besitzt auch keine Bewegungsenergie mehr). Aber wieder gilt die Energieerhaltung! Die Energie wird umgewandelt in Verformungsenergie und diese muss demnach gleich der Differenz zwischen anfänglicher Energie und der zum Schluss sein.

Wo Du den Anfang „hinsetzt“ ist eigentlich egal, die Differenz bleibt gleich. Nur das Vorzeichen kann sich ändern. Da Energien niemals negativ sind, kannst Du in diesen Fällen das Minus einfach verschwinden lassen. Ein Minus bei der Arbeit hingegen kann Dir dann die Bewegungsrichtung angeben.

Aber Du hast das ganz richtig verstanden, die Anfangsenergie ist „oben“ bevor der Körper fällt.

Zu den Formeln:

Letztlich sind es in diesem Beispiel ja nur zwei.

Die Arbeit:
Arbeit ist immer eine Energiedifferenz! Du wirst also immer so was sehen wie W = E(2) – E(1), egal um welche Arbeit oder Energie es sich handelt. Wie oben schon geschrieben.

Lageenergie:
E = m*g*h

m = Masse, g = Erdbeschleunigung, h = Höhe

In dieser Formel steckt zum einen die Kraft F, die sich ergibt aus Masse (m) * Beschleunigung (g), sprich F=m*g
Und zum Anderen der Höhe (also einer Strecke/Weg).

Somit hast Du den Satz, Arbeit/Energie ist gleich Kraft * Weg.

Ich hoffe ich konnte Dir damit helfen. Es ist immer schwierig Physik in Textform zu erklären.

Viel Erfolg,
Kris

Vielen Dank für die Antwort!
Eine kleine Frage hätte ich dann doch noch und zwar bei der Formel mit dem 0 > E(ende) - E(anfang).
0 ist ja hier die Energie in der „Erdmitte“ bzw. im „Erdkern“ und wenn ich das richtig verstanden habe ist die 0 Joule.
Wie kann es dann sein, das 0 größer ist als diese Differenz von E(ende) und E(anfang)?
(Vorher steht ja noch E(anfang) > E(ende), aber das verstehe ich, denn wenn ein Körper weiter vom Erdmittelpunkt entfernt ist, hat er mehr Lageenergie).

Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass wir das mit den Formeln noch nicht gemacht haben bzw. nur im Buch durchgelesen haben. Ich weiß nicht, ob wir das noch machen werden, aber in der heutigen Physikstunde haben wir das Umwandeln von den verschiedenen Energien in innere Energie bei der „schwingenden auf-und-ab-Bewegung“ einer Feder mit Körper daran durchgenommen. (8. Klasse)

Mfg, Julia :smile:

Danke für die Antwort, sie war sehr hilfreich!
Eine kleine Frage hätte ich allerdings noch und zwar zu dieser „Formel“:

E(anfang) > E(ende), also 0 > E(ende) - E(anfang)

Das bei diesem herunterfallenden Körper „weiter oben“ die Lageenergie größer ist habe ich verstanden. Allerdings kapiere ich nicht, warum 0 J (also die Lageenergie in der Erdmitte?) größer sein soll als die Differenz von E(ende) und E(anfang). Eine Energie kann doch nicht negativ sein?

Vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, dass wir diese „formeln“ oder so noch nicht durchgenommen haben oder ob wir sie überhaupt durchnehmen. Wir „untersuchen“ gerade das Umwandeln von den Energien in innere Energie bei der „schwingenden-auf-und-ab-Bewegung“ einer Feder mit Körper daran! (8. Klasse)

Freundliche Grüße, Julia :smile:

Eine kleine Frage hätte ich dann doch noch und zwar bei der
Formel mit dem 0 > E(ende) - E(anfang).
0 ist ja hier die Energie in der „Erdmitte“ bzw. im „Erdkern“
und wenn ich das richtig verstanden habe ist die 0 Joule.
Wie kann es dann sein, das 0 größer ist als diese Differenz
von E(ende) und E(anfang)?
(Vorher steht ja noch E(anfang) > E(ende), aber das verstehe
ich, denn wenn ein Körper weiter vom Erdmittelpunkt entfernt
ist, hat er mehr Lageenergie).

Du kannst in einem gewissen Rahmen mit Ungleichungen rechnen wie mit Gleichungen, sprich es ist egal, ob Du bei x=y auf beiden Seiten x abziehst ( => 0=y-x) oder bei x>y ( => 0>y-x).
Ich habe das Gefühl, dass Du die 0 als ein Formelzeichen wie z.B. x oder y oder eben h ansiehst, was aber nicht der Fall ist. 0 ist identisch mit 0 Joule. Wenn etwas 0 ist, lässt man gerne einmal die Einheit weg, da es letztlich keinen Unterschied macht, ob etwas 0 Joule oder 0 km oder,oder,oder beträgt. (Es ist trotzdem nicht schlecht, die Einheit mitzuschleifen.)
Die Formel sagt eigentlich nur aus, dass die Differenz Lageenergie (kleine Höhe) - Lageenergie (große Höhe) kleiner Null (=negativ) ist, was wiederum gleichbedeutend mit der von Dir bereits verstandenen Gleichung Lageenergie (kleine Höhe)

Hallo, ich hätte zwei-drei Fragen zur Lageenergie in Physik.
Bitte nicht wegen der Länge gleich wegklicken, wäre nett :smile:

Also in unserem Buch steht: „Im Erdmittelpunkt wäre die
Lageenergie des Körpers null J (Joule). Das Verrichten von
Hubarbeit an einem Körper ist demnach gleichbedeutend mit der
Zunahme der Lageenergie dieses Körpers: E = E(ende) -
E(anfang) E = E(2) - E(1)
E = W(hub) E = Fg * h“
Das in Klammern sollte „tiefgestellt“ sein.
Ich verstehe das ganze nicht so. Soll das heißen, wenn man die
„Endenergie“ minus die „Anfangsenergie“ rechnet, kommt dann
die Hubarbeit raus?

Ja,
oder man kann auch sagen

E(oben mit viel Lageenergie) =
E(unten ohne Lageenergie) + Arbeit, die man aufbringen muss, um den Körper von unten nach oben zu bringen

umformen bringt einen dann zu E(o) - E(u) = A(u -> o)

Die zweite Frage besteht auch aus einem Satz in unserem Buch:
„Fällt ein Körper aus einer bestimmten Höhe auf eine
Unterlage, dann verrichtet er Verformungsarbeit. Diese ist
betragsmäßig genau so groß wie die Änderung seiner
LAgeenergie, die sich verringert hat, da er sich dem
Erdmittelpunkt um die Fallstrecke genähert hat. Dabei gilt:
E(anfang) > E(ende), also 0 > E(ende) - E(anfang)“

Also die Verformungsarbeit ist (aufgrund der Formel im oberen
Absatz?) genauso groß wie die Lageenergie?
Ist bei diesem Beispiel der „Anfang“ (Anfangsenergie), wo der
Körper noch nicht herunterfällt? (-> „Endenergie“ = der Körper
liegt auf Unterlage?)

Ja, stimmt auch ist aber etwas verkürzt.

Wichtig: Energie ist eine Erhaltungsgröße (d.h. nix kommt weg)

Situation 1:

(harter) Körper oben (in Ruhe), (weiche) Unterlage unten (in Ruhe)

Situation 2: K wird losgelassen -> er wandelt Lageenergie in Bewegungsenergie um (je weiter unten, desto schneller)

Situation 3: K ist direkt über der U (kurz vor Aufprall)

K hat nun ebenfalls keine Lageenergie mehr, diese ist nun komplett zu Bewegungsenergie umgewandelt
E_K(oben) = E_K(Lage_oben) + E_K(Beweg_oben) =
E_K(unten) = E_K(Lage_unten) + E_K(Beweg_unten) =

wobei
E_K(Beweg_oben) = 0 und
E_K(Lage_unten) = 0

Diese Energie steckt nun in dem Körper und auch wenn er auftrifft und anschließend ruht, kommt die Energie nicht weg.

Wo geht Sie dann hin?

Sie wandelt sich wieder um in Lageenergie
z.B. 1) indem der Körper als ganzes (ein Gummiball) wieder nach oben bewegt wird.

oder

  1. die Energie auf einen anderen Körper übertragen wird (Zirkusakrobaten mit Wippe)

oder

  1. die Energie auf viele Einzelkörper übertragen wird (Explosion des Balls) der Umgebung = Hitzebewegung der einzelnen Atome

oder

  1. (dein Fall): die Energie wird auf viele Einzelkörper übertragen, die sich dann selbst aber nicht mehr groß weiterbewegen, sondern in einem Kraftfeld selbst Lageenergie aufbrauchen (= Aufbrechen der molekularen Bindungen = Verformung!)

Die Verformung nimmt die komplette ursprüngliche Lageenergie auf, da Energie ja erhalten bleibt (alte Leier)

Ich hoffe, Dir hiermit etwas geholfen zu haben. Sonst kannst Du ja nochmal nachfragen :smile: Jörg

Es wäre übrigens ganz nett, wenn mir jemand diese Formeln
erklärt! :smile:

Ich hoffe die Länge hat dich/Sie nicht abgeschreckt! Ich
bedanke mich jetzt schon für Antworten!

mfg Julia

Danke für die Antwort :smile:

Alle Fragen sind jetzt beantwortet :wink:

mfg Julia

Ist die Frage noch aktuell?

Nein, nicht mehr. Grüße, Julia :wink: