Fragen zur Freilaufdiode

Hallo zusammen

für ein Netzteil, dass nach dem Gleichrichter etwa 50V hat und ca. 50mA liefert suche ich eine Freilaufdiode. Wie dimensioniert man die denn? Der Trafo ist ein Printtrafo mit 2x18V sekundär. In der folgenden Schaltung regelt ein Darlington (bis 100V) einen Strom. Brauche ich gegen die möglichen Spannungsspitzen überhaupt eine Freilaufdiode? Und was für eine? Im Katalog wimmelt es von Schutz- und Suppressordioden. Bei manchen sind Schaltzeiten angegeben, bei manchen nicht.

Nun habe ich mir gedacht, dass ich eine Diode nehme, deren U zum Schalten knapp über meiner maximal benötigten Spannung für den Darlington liegt. Dann noch eine Diode rückwärts, weil da die Kennlinie steiler ist. Folgende hab’ ich gefunden (für 58V):

http://www.distrelec.com/ishopWebFront/search/lucene…

Stimmt der Ansatz?

Grüsse
nIKo

Hallo,

Stimmt der Ansatz?

Nein. Du solltest Dir erstmal klarmachen, was eine Freilaufdiode macht.
Hier steht schonmal was: http://de.wikipedia.org/wiki/Freilaufdiode#Freilaufd…

Gruß
loderunner

Hallo Loderunner

hatte ich vorher schon gelesen … hmmmh … für mich ist der Trafo die induktive Last, der sich über den Brückengleichrichter „entlädt“, oder nicht?

Grüsse
nIKo

Hallo,

für mich ist der
Trafo die induktive Last, der sich über den
Brückengleichrichter „entlädt“, oder nicht?

Nein. Der Trafo ist die Quelle, nicht die Last.
Das Problem sind die Spannungsspitzen, wenn man eine Induktivität schlagartig abschaltet. Der Strom, der das Magnetfeld in der Induktivität aufgebaut hat ‚möchte weiterfließen‘ - und gemäß U=I/R entsteht bei hinreichend großem R (der Widerstand des jetzt geöffneten Schalters nach dem Schalten) eine heftig hohe Spannung. Und die sucht sich dann einen Weg…
In Deinem Fall wird der Trafo auf der Netzseite geschaltet. Und da muss dann eben der Schalter den Abschaltfunken vertragen.
Gruß
loderunner

Hallo Loderunner
hmmmh … ich blick’ immer noch nicht, was die Energie in der Sekundärspule macht …
Gruss
Niko

Hallo,

hmmmh … ich blick’ immer noch nicht, was die Energie in der
Sekundärspule macht …

Wann? Beim Abschalten? Dann lädt sie den Kondensator oder betreibt den Verbraucher. Und gleichzeitig erzeugt sie ggf. einen Funken beim Schalter.
Die Energie befindet sich im Magnetfeld, nicht in der Spule. Beim Trafo also nicht in der Sekundärspule, sondern im Eisenkern und im Streufeld.
Gruß
loderunner

Sorry, mein letzter Post war schlecht formuliert. Ich meinte, ich blick’ nicht, warum nur das zusammenbrechende Magnetfeld der Primärspule bedenkenswert ist (Schalterfunken). Sind denn die Spitzen durch das zusammenbrechende Sekundärfeld hier vernachlässigbar?

Grüsse
Niko

Hallo Niko,

Sorry, mein letzter Post war schlecht formuliert. Ich meinte,
ich blick’ nicht, warum nur das zusammenbrechende Magnetfeld
der Primärspule bedenkenswert ist (Schalterfunken). Sind denn
die Spitzen durch das zusammenbrechende Sekundärfeld hier
vernachlässigbar?

Es gibt nur ein Feld !!

Bei einem unbelasteten Trafo teilt sich die Spannungsspitze entsprechend dem Windungsverhältnis auf. Bei einem 230/23V Trafo ist also die Spannungsspitze auf der Primärseite 10x grösser.

Wenn man eine Freilaufdiode verwendet, ist der maximale Strom welcher durch sie fliesst, so gross wie derjenige welcher normalerweise durch die Spule fliesst.

Der Stromstoss durch den Gleichrichter, beim Abschalten, ist also etwas gleich gross wie die Stromstösse im normalen Betrieb. Faktisch erhält also der Ladeelko noch eine Halbwelle zusätzlich …

MfG Peter(TOO)
P.S. Ich konstruiere seit über 30 Jahren konventionelle Netzteile und kenne so ziemlich alle Tricks, auch bei der Dimensionierung von Trafos (Das geht soweit, dass wenn du mein Netzteil mit einem Handelsüblichen Trafo nachbaust, dir der Gleichrichter beim Einschalten durchbrennt). Aber eine sekundärseite Freilaufdiode war da noch nie dabei.

Hallo zusammen
Danke Euch für die ausführlichen Antworten und ein Schönes Wochenende!
Gruss
Niko