Fragmentierung unter Windows

Hallo Experte,
ich komme von Macintosh, bin aber schon lange bei Windows. Speziell die Defragmentierung verstehe ich bei Windws überhaut nicht. Bei Apple wurden hierzu die Dateien in ihrer Cluster-Reihenfolge in einen Zwischenspeicher geladen und dann wieder zurück. Ein logisches und sauberes Verfahren, möglicherweise begünstigt durch die verwandten Motorola Prozessoren, deren Befehlsstruktur in Zusammenarbeit mit Program-mierern erarbeitet worden war und Assambler-Program-mierung erlaubten.
Ich habe einmal gelernt, daß beim Programmstart das Programm plus einem programmspezifischen Arbeitspuffer in den Arbeitsspeicher geladen wird. Reicht dieser nicht aus, muß die Auslagerungsdatei herhalten. Der eigentliche Programmspeicher bleibt dabei unberührt, gearbeitet wird mit dem Duplikat.
Ich arbeite mit Windows XP Home, 2 GB Arbeitsspeicher und eine Auslagerungsdatei von ca. 3 GB. Die Arbeits-ergebnisse kommen als Datei auf ‚Eigene Dateien‘ in einer eigenen Partition.
Und nun zu meiner Frage:
Stimmt dieser Programmablauf auch für Windows? Und
können Sie mir erklären, warum dann meine System-partition (Windows, Programme, Doku&Einst.)immer stark fragmeniert ist?
Wie läuft die Defragmentierung unter Windws ab?

Hallo Experte,

Hallo Hans,

ich komme von Macintosh, bin aber schon lange bei Windows.
Speziell die Defragmentierung verstehe ich bei Windws überhaut
nicht.

Ein Teil ist schon mal das Dateisystem, mit welchem Deine Windows - Partition formatiert wurde.
Hier unterscheiden wir mal ganz grob zwischen FAT und NTFS.

FAT - Partitionen sind meistens anfälliger für Fragmentierung, da ab Windows 2000 diese Betriebssysteme in der Datenträgerverwaltung auf Windows - NT basieren, welches u.A. mit dem Dateisystem NTFS optimal funktioniert.

Bei Apple wurden hierzu die Dateien in ihrer
Cluster-Reihenfolge in einen Zwischenspeicher geladen und dann
wieder zurück. Ein logisches und sauberes Verfahren,
möglicherweise begünstigt durch die verwandten Motorola
Prozessoren, deren Befehlsstruktur in Zusammenarbeit mit
Program-mierern erarbeitet worden war und
Assambler-Program-mierung erlaubten.
Ich habe einmal gelernt, daß beim Programmstart das Programm
plus einem programmspezifischen Arbeitspuffer in den
Arbeitsspeicher geladen wird. Reicht dieser nicht aus, muß die
Auslagerungsdatei herhalten. Der eigentliche Programmspeicher
bleibt dabei unberührt, gearbeitet wird mit dem Duplikat.

Windows arbeitet auch soweit als möglich im Hauptspeicher. Die Speicherzuweisung ( Hauptspeicher und Auslagerung ) wird u.a. durch Prioritäten verwaltet.

Auf NTFS - basierten Partitionen bleibt die Fragmentierung relativ gering.

Ich arbeite mit Windows XP Home, 2 GB Arbeitsspeicher und eine
Auslagerungsdatei von ca. 3 GB. Die Arbeits-ergebnisse kommen
als Datei auf ‚Eigene Dateien‘ in einer eigenen Partition.
Und nun zu meiner Frage:
Stimmt dieser Programmablauf auch für Windows? Und
können Sie mir erklären, warum dann meine System-partition
(Windows, Programme, Doku&Einst.)immer stark fragmeniert ist?
Wie läuft die Defragmentierung unter Windws ab?

Das Windows -interne Defragmentierungstool ist leider etwas spartanisch, aber wenn Du Ordner und dateien mit häufig wechselnden Inhalten auf eine bestimmte Partition legst, kannst Du auch unter Windows mit dem Shedular geplante Defragmentierungsintervalle planen, ohne alle Daten ständig derart berücksichtigen zu müssen.

Optimal wären 2 physikalische Platten.
Eine für statische Daten, die lediglich erweitert werden, die Andere für variable Datensätze wie z.B. die Auslagerungsdatei und Daten, die öfters ersetzt / deinstalliert werden.

Dann kannst Du im Shedular festlegen, welche Dateien regelmäßig im Hintergrund defragmentiert werden sollen.
Deine Auslagerungsdatei kannst Du in den Leistungseinstellungen in ihrer Größe auf 2 - 3 X der Größe des physikalischem RAM festlegen.
( also min & max = 2-3 X Ram )

Wie gesagt, mit NTFS haben Windows NTx / 2K…XP…Vista…7…das ganz gut selber mit der Fragmentierung im Griff. Brauchst lediglich ausreichend große Partitionen. ( ~ 30 - 50 % frei )

mfg

nutzlos

Hallo nutzlos,
vielen Dank für Ihre Antwort, die Ihrem Namen keine Ehre macht, ganz im Gegenteil! Sie nützt meinem Verständnis für Windows weiter.
Was darf ich unter schedularer Planung verstehen?
Ich arbeite seit meinen ersten Windowstagen mit NTFS. Habe mit 235 GB einen, für meine Bedürfnisse, Riesenspeichervorrat, organisiert in fünf Partitionen:
C) System incl. Programme und Doku&Einst plus. z.Zt. noch der Auslagerungsdatei;
D) Eigene Dateien;
F) Musik und Filme;
G) Diverses, nur ab-und-zu gebrauchte Eigenauslagerungen und Doppel-sicherung aufzuhebender Eigenprodukte. etwa u.ä.;
H) Versuch, Erproben und Zwischenspeichern.
Partition C ist so angelegt, daß sie so um 50% belegt wird. Durch die vielen Winsows-Updates wächst sie je ständig. alle anderen Partitionen sind kaum zu 10-20% belegt.
Auf eine zweite Festplatte habe ich bisher verzichtet. Die wöchentliche Sicherung findet mit Acronis auf eine externe Festplatte statt.
Ich hatte neulich einmal versucht die Auslagerungsdatei auf D) zu lege, hatte dabei aber den Eindruck, daß die Arbeitsgeschwindigkeit nachließ.
Ist das wirklich so oder eine Täuschung? Sollte ich die Auslagerungsdatei wieder auf D) Eigene Dateien legen? Mit dieser Partition arbeite ich täglich.
Welchen Einfluß übt eigentlich auf die Fragmentierung aus?
mfg
Hans

Hallo nutzlos,

Hallo Hans,

vielen Dank für Ihre Antwort, die Ihrem Namen keine Ehre
macht, ganz im Gegenteil! Sie nützt meinem Verständnis für
Windows weiter.

Vielen Dank für die Blumen :wink:)

Was darf ich unter schedularer Planung verstehen?

Das bedeutet, dass Du bestimmte Wartungsdienste ( Defragmentieren , Fehlerprüfung , Virenscan, Datensicherung etc. ) zu festgelegten Zeiten automatisch ausführen lassen kannst.

Ich arbeite seit meinen ersten Windowstagen mit NTFS. Habe mit
235 GB einen, für meine Bedürfnisse, Riesenspeichervorrat,
organisiert in fünf Partitionen:
C) System incl. Programme und Doku&Einst plus. z.Zt. noch der
Auslagerungsdatei;
D) Eigene Dateien;
F) Musik und Filme;
G) Diverses, nur ab-und-zu gebrauchte Eigenauslagerungen und
Doppel-sicherung aufzuhebender Eigenprodukte. etwa u.ä.;
H) Versuch, Erproben und Zwischenspeichern.
Partition C ist so angelegt, daß sie so um 50% belegt wird.

Ist so weit gut organisiert, dann kannst Du noch besser einstellen, dass nur bestimmte Partitionen mit hoher Anzahl an Datenänderungen regelmäßig überprüft werden.
Beim Start des Defragmentierers prüft dieser zuvor den Fragmentierungsgrad der Partition. Unter 2 % wird die Meldung kommen
" …Laufwerk … braucht nicht defragmentiert werden "

Durch die vielen Winsows-Updates wächst sie je ständig.

Das ist normal. Alleine die Windows - Updates seit Erscheinen von 7 bis heute dürften einige GiB zusätzlich ausmachen.
Mit der Funktion " Datenträgerbereinigung " kannst Du einige unnötige Dateireste, Temporärdateien etc. entfernen.

alle
anderen Partitionen sind kaum zu 10-20% belegt.

Dann wird es auch in Zukunft nicht eng mit Speicherplatz.

Auf eine zweite Festplatte habe ich bisher verzichtet. Die
wöchentliche Sicherung findet mit Acronis auf eine externe
Festplatte statt.

Das ist sehr gut für die Datensicherung. Eine 2. HDD intern ist auch nicht zwingend notwendig.

Ich hatte neulich einmal versucht die Auslagerungsdatei auf D)
zu lege, hatte dabei aber den Eindruck, daß die
Arbeitsgeschwindigkeit nachließ.
Ist das wirklich so oder eine Täuschung? Sollte ich die
Auslagerungsdatei wieder auf D) Eigene Dateien legen? Mit
dieser Partition arbeite ich täglich.

Ich würde die Auslagerungsdatei auf der Systempartition ( Windows ) belassen.
Es kann 2 Gründe haben, warum die Lage der Auslagerungsdatei auf der HDD die Systemleistung beeinträchtigen kann:

  • Liegt sie auf den äußeren Bereichen der Plattern, dann ist mit höheren Transferraten zu rechnen, als auf den inneren Bereichen.
  • Der Nachteil mehrerer Partitionen auf einer HDD ist der Lese - / Schreibzugriff. Liegt Windows auf C:, die Auslagerungsdadei auf F:, dann muß der Lesekopf weite Wege zurücklegen um ständig zwischen Windows und Auslagerung zu wechseln. Jede Bewegung des Lesekopfes kostet leider etwas Zeit, da hier nur eine Partition zur gleichen Zeit ausgelesen / beschrieben werden kann.

Das wäre der Vorteil einer 2. HDD, denn dann können über den den Datenbus beide Festplatten synchron miteinander kommunizieren.
Bei Dir kann es sinnvoll ( ein Versuch ) sein, auf häufig genutzten Partitionen eine Auslagerungsdatei mit jeweils festgelegter Größe anzulegen.

( Auf C:\Windows 2-3 mal Ramgröße, auf den anderen Partitionen 1-2 mal Ramgröße )

Welchen Einfluß übt eigentlich auf die
Fragmentierung aus?

Da hier wahrscheinlich auch viele Änderungen erfolgen, wäre theoretisch in diesem Dateiblock mit Fragmentierung zu rechnen. Neuere Windows-Versionen verwalten diese Datensatzänderungen aber relativ gut.
Du kannst diesen Ordner ja mal auf einer der selten gebrauchten Partitionen einrichten und dort die Fragmentierung beobachten.

Wie gesagt, die Windows - Tools arbeiten leider nur partitionsgebunden.
( Also keine einzeln wählbaren Datenbereiche innerhalb einer Partition )

mfg
Hans

mfg

nutzlos

Hallo nutzlos,
vielen Dank für die prompte Antwort. Es macht wirklich Spaß wenn man einen Gesprächspartner hat, der die Fragen versteht und kompetent beantwortet. Ich werde Ihre Ratschläge befolgen.
Doku&Einst. kann kpl. m.E. nur mit einer ‚unattended installation‘ auf eine andere Partition gelegt werden. Der Bereich ‚User‘, bei mir also Hans, kann aber wahrscheinlich auch nach erfolgter Installation verschoben werden. Ich werde mich hier kundig machen und es probieren.
Nochmals vielen Dank und eine gute Zeit.
mfg Hans_Opa

Hallo nutzlos,

Hallo Hans,

vielen Dank für die prompte Antwort. Es macht wirklich Spaß
wenn man einen Gesprächspartner hat, der die Fragen versteht
und kompetent beantwortet. Ich werde Ihre Ratschläge befolgen.
Doku&Einst. kann kpl. m.E. nur mit einer ‚unattended
installation‘ auf eine andere Partition gelegt werden.

Ich habe mir mal einige Meinungen dazu im Netz gesucht. Risiko und Aufwand werden dem Nutzen dabei allerdings kaum gerecht werden. Ich würde diesen Ordner dann eher in der Windows - Partition belassen.

Der Bereich ‚User‘, bei mir also Hans, kann aber wahrscheinlich
auch nach erfolgter Installation verschoben werden. Ich werde
mich hier kundig machen und es probieren.

Hole Dir dazu aber auf jeden Fall mehrere Lösungsvorschläge ein. Am besten zunächst aus erster Hand auf den Seiten von Microsoft.
Im Zweifel aber lieber etwas weniger Risiko beim Umkonfigurieren, wenn keine absolut zuverlässige ( erprobte ) Systemwiederherstellung vohanden ist. :wink:

Diese muss dann im Zweifel aber auch funktionieren, wenn das installierte OS unstartbar „zerschossen“ ist.

Nochmals vielen Dank

und eine gute Zeit.

Dito

mfg Hans_Opa

mfg

nutzlos