Fragwürdige Erziehungsratgeber

Hallo,

Ich habe heute diesen Artikel gelesen

http://www.sueddeutsche.de/kultur/erziehung-mit-der-…

und auch Rezensionen zu dem Buch

http://www.amazon.de/Eltern-Hirten-Biblisch-orientie…

ist es möglich, gegen die Verbreitung solcher Schriften und die entsprechende Tollerierung vorzugehen?

Ich bin schockiert, dass es möglich ist, so einfach so schreckliche Gedanken zu verbreiten.

Lutzie

Hallo!

ist es möglich, gegen die Verbreitung solcher Schriften und
die entsprechende Tollerierung vorzugehen?

Das kann man ganz sicher. Klingt aber so als ob schon andere auf diese Idee gekommen wären:

„Dieses Buch steht gerade auf der roten Liste des Kinderschutzbundes und wohl demnächst auch auf dem Index.“

Was mich aber fast genauso ärgert wie dieses Buch, ist das Christenbashing, das im Süddeutsche-Artikel betrieben wird. Ich habe viele Kontakte zu katholischen und evangelischen Christen. Eine meiner besten Freundinnen ist Mitglied einer solchen Freikirche. Und nirgendwo habe ich bisher erlebt, dass derart schlimme Ansichten auch nur ansatzweise gutgeheißen werden. In diesem Artikel wird es aber so dargestellt als ob eine prügelnde, demütigende und dressierende Erziehung zumindest in den Freikirchen, gefühlt aber generell in allen christlichen Familien, an der Tagesordnung stünde. Und das ist ganz sicher nicht so und widerspricht auch ganz klar dem modernen christlichen Verständnis von (Nächsten)Liebe

Gruß
igel

Hallo,

Du willst die Bibel verbieten??? :o)

Mal ganz ehrlich, wer in christlichen Kreisen seine Kinder prügelt, der hat da was ganz elementares nicht verstanden und hat entweder die falsche Bibelübersetzung zu Hand oder sich noch nie mit dem Wortlaut der angegebenen Passagen und deren Bedeutung auseinander gesetzt.

Daneben hat er sich mit der eigenen Geschichte nicht auseinander gesetzt und der Bedeutung von neuem und alten Testament und die Wandlung die da stattgefunden hat.

Nach meinem christlichen Verständnis wird unser Sohn auf jeden Fall nicht geschlagen - und das ist auch bei niemanden aus unserem freikirchlichen christlichen Umfeld so. Nach wie vor erziehen wir unsere Kinder mit Respekt und Liebe.

und wenn es danach geht Kinder zu quälen und an ihren Grundbedürfnissen vorbei zu erziehen - da gibt es noch ganz viele ganz tolle andere Bücher auf dem Markt die da verschwinden müssten.

Das Problem sind nicht die Bücher - das Problem sind die unreifen Eltern die verunsichert sind und nach jedem noch so dünnen Strohhalm greifen und nicht in der Lage sind das was sie lesen/hören/sehen zu bewerten.

Gruß,
Alexandra

Hallo!

Was mich aber fast genauso ärgert wie dieses Buch, ist das
Christenbashing, das im Süddeutsche-Artikel betrieben wird.
Ich habe viele Kontakte zu katholischen und evangelischen
Christen. Eine meiner besten Freundinnen ist Mitglied einer
solchen Freikirche. Und nirgendwo habe ich bisher erlebt, dass
derart schlimme Ansichten auch nur ansatzweise gutgeheißen
werden. In diesem Artikel wird es aber so dargestellt als ob
eine prügelnde, demütigende und dressierende Erziehung
zumindest in den Freikirchen, gefühlt aber generell in allen
christlichen Familien, an der Tagesordnung stünde. Und das ist
ganz sicher nicht so und widerspricht auch ganz klar dem
modernen christlichen Verständnis von (Nächsten)Liebe

Ja, das ist in der Tat ebenso problematisch. Aber ich bin ja erwachsen, und ich kann differenzieren. Mir ist klar, dass nicht jeder streng gläubige Christ, seine Kinder verprügelt.

Gruß
Lutzie

Hallo,

Du willst die Bibel verbieten??? :o)

Natürlich nicht!!! mir geht es um die zwei angesprochenen Bücher.

Mal ganz ehrlich, wer in christlichen Kreisen seine Kinder
prügelt, der hat da was ganz elementares nicht verstanden und
hat entweder die falsche Bibelübersetzung zu Hand oder sich
noch nie mit dem Wortlaut der angegebenen Passagen und deren
Bedeutung auseinander gesetzt.

EBEN, ich gehe davon aus, dass es nicht im christlichen Sinne ist, die Kinder zu schlagen - das von mir verlinkte Buch, sagt aber halt was anderes.

und wenn es danach geht Kinder zu quälen und an ihren
Grundbedürfnissen vorbei zu erziehen - da gibt es noch ganz
viele ganz tolle andere Bücher auf dem Markt die da
verschwinden müssten.

Mit einem gewaltigen Unterschied:
Bücher á la *Jedes Kind kann schlafen lernen* etc. verteufeln die Liebe, sie sagen, Liebe macht die Kinder zu Tyrannen.
Das Buch *Eltern - Hirten der Herzen* propagiert eine verletzende, demütigende Behandlung durch die Eltern aus Liebe.
Das halte ich für besonders fatal.

Das Problem sind nicht die Bücher - das Problem sind die
unreifen Eltern die verunsichert sind und nach jedem noch so
dünnen Strohhalm greifen und nicht in der Lage sind das was
sie lesen/hören/sehen zu bewerten.

Fakt ist: Viele junge Eltern sind verunsichert. Als Gesellschaft sollte man daran arbeiten und dafür sorgen, dass junge Eltern wirklich sinnstiftende Hilfe bekommen.

Gruß
Lutzie

1 Like

Hallo,

ich habe mich bereits vor ungefähr einem Jahr schriftlich bei mehreren Stellen über diese Schrift beschwert, ohne jede Reaktion.

Ich hatte, in anderem Zusammenhang, bereits einmal massiv Ärger mit Freikirchlern (Pfingstler) und bin ihnen gegenüber seitdem sehr misstrauisch. Ich habe keinerlei Problem mit organisierter Religion und/oder dem Christentum. Aber manche Strömungen innerhalb der Freikirchen halte ich einfach für gefährlich und nicht vereinbar mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Ich kann nur jeden/jede dazu einladen, sich mal etwas näher mit denen zu beschäftigen. Wenn die Visionen der Hardliner unter ihnen sich so durchsetzen würden, dann wäre vermutlich selbst das Leben im Vatikan vergügungssteuerpflichtig (und komplett moralisch verkommen)

Viele Grüße