Fragwuerdige Symbiose

Hallo,

ich bin zwar eher fuer meine Katzenliebe bekannt, hier gehts aber um Zierfisch:

http://www.blumenland.com/default.html

wenn ihr protestieren wollt, schreibt den Leuten eine Mail:

[email protected]

oder ein Fax:
ISDN
043-5574 77770-0

FAX
043-05574 78069

Ein paar weitere Infos koennt ihr hier finden:
http://www.aquaristik-forum.de/

Es handelt sich hier nicht wie bei den Bonsaikitten um ein schlechten Scherz von kranken Leuten sondern um ein reeles Verkaufsangebot (vermutlich als schnuckeliges Mitbringsel zum Valentinstag).

Gruss, Niels

Der Server scheint offline zu sein. vielleicht haben die Protesten funktioniert? Wollen wir es hoffen. Ich habe die Seite nicht gesehen und… bin auch froh darüber. Perversitäten mit Tieren machen mich krank.
Gruss
Camilla

Naja…
Die Sache ist imho nicht verwerflicher als der berühmte Goldfisch im ebenso berühmten Glas auf dem Schreibtisch.

Diese Kampffische wurden eigentlich schon immer in relativ kleinen Behältnissen gehalten. Die Tierchen können nämlich kaum (im normalen Becken) vergesellschaftet werden. Neu ist an dieser Sache eigentlich nur die Pflanze im Gefäß - aber auch das ist in der Aquaristik nicht Neues: Viele Aquarianer leiten z.B. die Luftwurzeln von Monstera o.ä. in ihr Aquarium. Sinn dieser Sache ist es, das (giftige) Nitrat aus dem Wasser zu ziehen.

Wenn man also schon unbedingt Kampffische halten will - warum nicht mir einer Pflanze zusammen? Auf die Art hat der Fisch wenigstens den Tag über was zum „spielen“ und knabbern. Das ist mehr als mancher Goldfisch hat. Solange man darauf achtet, dass die Wurzeln dem Fisch noch genügend Raum lassen…

Nebenbei: Diese speziellen Fische werden sowieso meist nur von Anfängern (die es nicht besser wissen…) oder absoluten Liebhabern (die meist selber züchten) gehalten.

Ich persönlich würde es nicht tun, weil ich den Ehrgeiz habe, meinen geschuppten Mitbewohnern eine möglichst naturnahe Umgebung zu bieten. Aber eine „Perversität“…? Dann müsste man die Moral jedweder Haustierhaltung hinterfragen.

Gruß
Stefan

Hallo,

Die Sache ist imho nicht verwerflicher als der berühmte
Goldfisch im ebenso berühmten Glas auf dem Schreibtisch.

Ein Uebel rechtfertigt also ein anderes Uebel?

Diese Kampffische wurden eigentlich schon immer in relativ
kleinen Behältnissen gehalten.

Ach ja, ich vergass! Was schon immer so gemacht wurde, muss ja richtig sein!

Die Tierchen können nämlich
kaum (im normalen Becken) vergesellschaftet werden.

Ausser eben mit zwei weiteren weiblichen Tieren in einer Vase.

Neu ist an
dieser Sache eigentlich nur die Pflanze im Gefäß - aber auch
das ist in der Aquaristik nicht Neues: Viele Aquarianer leiten
z.B. die Luftwurzeln von Monstera o.ä. in ihr Aquarium.

Ein Aquarium ohne Pflanzen ist kein rechtes Aquarium, klar. Eine Vase ohne Blumen macht auch nicht viel her. Eine Vase braucht aber gewiss keine Fische!

Wenn man also schon unbedingt Kampffische halten will - warum
nicht mir einer Pflanze zusammen? Auf die Art hat der Fisch
wenigstens den Tag über was zum „spielen“ und knabbern. Das
ist mehr als mancher Goldfisch hat. Solange man darauf achtet,
dass die Wurzeln dem Fisch noch genügend Raum lassen…

Und was ist genuegend Raum? Und wie laesst sich das angepriesene oeklologische Gleichgewicht erreichen? in einem Gefaess mit so wenig Wasser?
Das Problem an der Sache ist ja nicht nur die Haltung unter diesen Bedingungen. Das Ding wird zum Valentinstag angeschaft. Ach wie originell. Und wer pflegt es dann angemessen? und wie wird der Fisch ueberleben, nachdem er das Klo runtergespuelt wurde. Es muss den Anbietern doch klar sein, dass kaum einer der Fische laenger als ein paar Tage, vielleicht Wochen ueberlebt. Sie verkaufen also Fische, bei denen sie davon ausgehen koennen, dass der groesste Teil binnen Kurzem am eigenen Dreck eingeht oder an den Faekalien in der Kanalisation.

Dann müsste
man die Moral jedweder Haustierhaltung hinterfragen.

Das darf man ruhig, und wird zu dem Schluss kommen, dass keine Haustierhaltung natuerlich ist. Trotzdem koennen die Tiere ohne Probleme leben, wenn die Haltung ihren Beduerfnissen entspricht. Im obigen Fall wage ich das aber zu bezweifeln.

Gruss, Niels

Auch Hallo,

Die Sache ist imho nicht verwerflicher als der berühmte
Goldfisch im ebenso berühmten Glas auf dem Schreibtisch.

Ein Uebel rechtfertigt also ein anderes Uebel?

Nö, aber bis jetzt habe ich noch nichts von einer Aktion „rettet den Goldfisch“ gehört.

Diese Kampffische wurden eigentlich schon immer in relativ
kleinen Behältnissen gehalten.

Ach ja, ich vergass! Was schon immer so gemacht wurde, muss ja
richtig sein!

Die Tierchen können nämlich
kaum (im normalen Becken) vergesellschaftet werden.

Ausser eben mit zwei weiteren weiblichen Tieren in einer Vase.

Schreiben die das echt? (Hab mir das nicht so genau durchgelesen). Die beta splendens sind absolute Einzelgänger. Man kann weder Weibchen noch Männchen noch Päärchen zusammenhalten. Das gibt Fischragout!

Ein Aquarium ohne Pflanzen ist kein rechtes Aquarium, klar.
Eine Vase ohne Blumen macht auch nicht viel her. Eine Vase
braucht aber gewiss keine Fische!

Das hast du falsch verstanden: Normalerweise sind in einem Aquarium Wasserpflanzen. Die sind aber relativ inaktiv beim Abbau von Schadstoffen. Daher lässt man „normale“ Zimmerpflanzen im Wasser wurzeln um diese Stoffe aus dem Wasser zu ziehen.

Wenn man also schon unbedingt Kampffische halten will - warum
nicht mit einer Pflanze zusammen? Auf die Art hat der Fisch
wenigstens den Tag über was zum „spielen“ und knabbern. Das
ist mehr als mancher Goldfisch hat. Solange man darauf achtet,
dass die Wurzeln dem Fisch noch genügend Raum lassen…

Und was ist genuegend Raum? Und wie laesst sich das
angepriesene oeklologische Gleichgewicht erreichen? in einem
Gefaess mit so wenig Wasser?

Der genügende Raum ist abhängig von der Fischart. Es gibt Arten, die mit extrem wenig Raum auskommen - auch in der freien Natur. Andere Arten wiederum brauchen Auslauf. Das der Kampffisch kein besonderer Weitstreckenschwimmer ist, erkennt man schon an der Flossenstruktur.

Ein ökologisches Gleichgewicht kriegt man auch in einem 1000 Liter Aquarium nicht hin. Auch hier muss regelmäßig Wasser getauscht, gefiltert und geputzt werden. Nur Quantität und Frequenz der Eingriffe sinkt mit der Größe des Behälters.

Das Problem an der Sache ist ja nicht nur die Haltung unter
diesen Bedingungen. Das Ding wird zum Valentinstag angeschaft.
Ach wie originell. Und wer pflegt es dann angemessen? und wie
wird der Fisch ueberleben, nachdem er das Klo runtergespuelt
wurde. Es muss den Anbietern doch klar sein, dass kaum einer
der Fische laenger als ein paar Tage, vielleicht Wochen
ueberlebt. Sie verkaufen also Fische, bei denen sie davon
ausgehen koennen, dass der groesste Teil binnen Kurzem am
eigenen Dreck eingeht oder an den Faekalien in der
Kanalisation.

In dem Punkt gebe ich Dir durchaus recht. Allerdings behaupte ich mal, dass über 50% der Tiere, die in Zoohandlungen verkauft werden, dieses Schicksal teilen. Mir graust es manchmal, wenn ich in einem Aquarienshop bin und sehe wie Bubi von Mami sein ersten Aquarium gekommt und der Inhalt rein nach Aussehen gewählt wird. In guten Geschäften versucht manchmal ein Verkäufer beratend einzugreifen, allerdings meist mit mäßigem Erfolg. Wenn Bubi dann nach ein paar Wochen bemerkt, dass man mit den Viechern weder spielen noch sie streicheln kann und das das Ganze auch noch Arbeit macht… den Rest kann man sich denken…

Aber was willst du dagegen tun? Das führt ja zum nächsten Punkt:

Dann müsste
man die Moral jedweder Haustierhaltung hinterfragen.

Das darf man ruhig, und wird zu dem Schluss kommen, dass keine
Haustierhaltung natuerlich ist. Trotzdem koennen die Tiere
ohne Probleme leben, wenn die Haltung ihren Beduerfnissen
entspricht. Im obigen Fall wage ich das aber zu bezweifeln.

Nicht nur in diesem Fall! Viele Aquarien sind Tierquäleinrichtungen, genauso die meisten Vogelkäfige. Ein mittlerer Hund ist für die meisten Wohnungen zu viel, die einsame Katze, der Hamster im Plastiktrog,… usw., usw.

Eigentlich ist es paradox: Für Dummfug wie Amateurfunk* oder (noch drolliger) Angeln muss man eine Prüfung ablegen - lebende Wesen darf jeder Trottel halten - egal wie…

Lösung wäre eine Art „Tierhaltungführerschein“ mit Sachkundeprüfung. Kannst du dir den Aufschrei vorstellen? Das hat ja noch nicht mal bei den berühmt-berüchtigten Kampfhunden funktioniert.

Langer Rede kurzer Sinn: Im Prinzip sind wir uns einig, dass das Ganze nicht besonders tierfreundlich ist. Ich wollte Dir nur zeigen, dass die Technik der Haltung an sich nicht ganz so abartig ist, wie du dachtest. Meiner Meinung nach lohnt es sich nicht, deshalb jetzt einen Kreuzzug zu initiieren - der würde kein Ende finden.

Gruß
Stefan

*Nur als Beispiel! Nicht flamen, liebe Funker!

Hi zusammen!

Also ich bin großteils auch der Meinung von SH. Bei Camilla bin ich sehr geschockt: sie hat eine Meinung obwohl sie keinerlei Fakten kennt.

Was ich eigentlich noch anbringen wollte: Tierquälerei fängt nicht beim Kauf der Tiere an. Auch der, der zuhause beste Voraussetzungen für ein (exotisches) Tier schafft muß sich darüber im klaren sein, daß beim Transport oft bis zu 70% und mehr der Tiere jämmerlich zugrundegehen.

ciao Armin

Hallo Armin,

Was ich eigentlich noch anbringen wollte: Tierquälerei fängt
nicht beim Kauf der Tiere an. Auch der, der zuhause beste
Voraussetzungen für ein (exotisches) Tier schafft muß sich
darüber im klaren sein, daß beim Transport oft bis zu 70% und
mehr der Tiere jämmerlich zugrundegehen.

Das ist richtig! Allerdings gibt es immer mehr Zoohandlung die fast ausschließlich europäische Nachzuchten anbieten. Da fallen diese immensen Transportverluste weg. Ausserdem wird unter Aquarianern auch sehr viel untereinander Nachzuchten getauscht. Ganz ohne Importe geht es allerdings nicht, da der Genpool ab und zu aufgefrischt werden muss.

Nochmal zum Urprungs-Thema: Ich habe irgendwo eine Empfehlung des Tierschutzbundes(!) für die Einzelhaltung von Kampffischen gefunden. Die sprechen da von Minimum 1 Liter Wasser und möglichst Pflanzen- oder Wurzelbüscheln als Versteckmöglichkeit. hmmmm…

Gruß
Stefan

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