Fraktionsordnung im Bundestag

Hallo allerseits!

Ich hätte mal ne Frage zur „Fraktionsanordnung“.
Gemeint ist damit die Ordnung, wie die Fraktionen vom Rednerpult aus gesehen von Links nach rechts angeordnet sind.

Hier könnt ihr mal sehen, was ich nicht gut verschriftlichen kann:

http://www.edathy.de/image/194.jpg

Vom Rednerpult aus gesehen ist „DieLinke“ ganz links, es folgen nach rechts: SPD, Grüne, CDU/CSU und am Ende die FDP.

Wo die einzelnen Parteien im „links-rechts-Spektrum“ angesiedelt sind, ist wohl ziemlich subjektiv und auch von Politikfeld zu Politikfeld variabel (Aussenpolitik, Wirtschaftspolitik, Justizpolitik, etc.).
Ich zB würde die Grünen eher links von der SPD sehen - ein anderer würde es umgekehrt sehen.

Wie kommt diese Ordnung zustande? Einigen die sich einstimmig oder per Mehrheit? Für die ein oder andere Partei wäre es ggf. sinnvoll eher link oder rechts angesiedelt zu sein, um den entsprechenden Eindruck zu vermitteln?

Ich bedanke mich im voraus für die Antworten!

Beste Grüße

S.

Wie kommst du darauf, dass die Verteilung der Fraktionen im Plenarsaal irgendetwas mit dem politischen Spektrum zu tun hat?

Gruß Andreas

Wie kommst du darauf, dass die Verteilung der Fraktionen im
Plenarsaal irgendetwas mit dem politischen Spektrum zu tun
hat?

Vielleicht, weil das früher mal kurzzeitig so war und die „Linken“ wie die „Rechten“ diese Bezeichnung daher haben.
Das war, soweit ich weiß, in Frankreich etwa um die Mitte des 19. Jahrhunderts, vielleicht auch etwas früher.

WoDi

Tach,

die Frage hatte ich mir vor einiger Zeit auch schon gestellt. In der Tat ist Politik mehrdimensional, sodass die klassische Links-Rechts-Anordnung ohnehin nur noch schwer möglich ist. Die heutige Sitzordnung ist mehr oder weniger die Fortschreibung historisch getroffener Entscheidungen:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/1613

Ich dachte mir einfach, es könnte eine möglich Erklärung sein. Ist aber nicht das Ende vom Lied (deshalb die Frage, wie die Ordnung tatsächlich zustande kommt).
Für mich sieht es i.d. Tat so aus, als ob eine imaginäre Links-Rechts-Ideologie abgebildet sein könnt. Dass es hier und da Streitfragen gibt und über die Position diskutiert werden kann will ich überhaupt nicht bestreiten.
Eine eindimensionale Links-Rechts-Anordnung wird m.W. heute auch in der Politikwissenschaft nicht mehr verwendet - die sind da auch bereits auf mehrdimensionale Systeme umgeschwenkt (Vetospieler oder auch Vetopunkte mit ihren Flächenmaßen sind zweidimansional).
Hab auch schon dreidimensionale Analysen bestimmter Akteure zu Gesicht bekommen.

Deshalb:
Ein Links-Rechts-Schema war von mir lediglich als Vermutung gemeint gewesen.

Beste Grüße

S.