Französisch oder Italienisch

Hallo!

Ich bin momentan ein wenig unentschieden, und ich hoffe dass ihr mir einfach mal eure Meinung zu dem Thema schreiben könnt :wink:
Momentan stehe ich vor der Entscheidung Französisch oder Italienisch. Ich lerne jetzt im 2.Jahr Französisch, und muss sagen dass ich zwar ganz gut bin, mir die Sprache aber irgendwie überhaupt nicht so liegt. Nun habe ich die Wahl in Italienisch zu wechseln, welches ich aber bis zum Ende der Schulzeit dann machen müsste.
Wichtig zu erwähnen wäre vllt. noch dass ich seit 4 Jahren auch Latein mache (Englisch habe ich auch,mein Lieblingsfach) , womit ich mich inzwischen eigentlich ganz gut angefreundet habe.

Was denkt ihr? Wäre es sinnvoller Französisch weiterzumachen, oder bringen mir 3 Jahre Italienisch auch etwas? Welche Sprache würdet ihr als „einfacher“ betiteln?

Vielen Dank für alle Ratschlöge und liebe Grüße,
Vanillekeks

Hallo Vanillekeks,

Französisch ist auf der Welt sicher weiter verbreitet als Italienisch und daher im Beruf oder als Tourist von größerem praktischen Nutzen. In vielen Ländern, wo Französisch nicht die Landessprache ist, wird es als Verkehrssprache oder als Zweitsprache der gebildeten Schichten gesprochen, so z.B. in nahezu allen ehemaligen frz. Kolonien in Afrika. Auch in Ländern, in denen andere romanische Sprachen gesprochen werden, wie Spanisch, Portugiesisch oder Rumänisch, kann man sich als Tourist zumindest in den Städten mit Französisch meist ganz gut durchschlagen.

Ein Plus für Französisch ist in meinen Augen auch der damit verbundene Zugang zur französischen und frankophonen Kultur. Abgesehen davon, dass Frankreich noch immer eine der großen Kulturnationen ist, bekommt man aus den oben erwähnten Gründen über die französische Sprache einen Zugang zu Kultur, Geschichte und Politik einer Vielzahl von Ländern auf der ganzen Welt.

Was den didaktischen Nutzen anbelangt, sind beide Sprachen wahrscheinlich gleichwertig. Als Grundlage und Hilfe, wenn man später eine andere romanische Sprache lernen möchte, hat Italienisch vielleicht sogar einen leichten Vorteil. Da dafür auch Latein sehr nützlich ist, fällt das Argument in deinem Fall aber nicht so sehr ins Gewicht.

Nicht zuletzt spielen auch persönliche Faktoren eine Rolle, z.B. ob man eine besondere persönliche oder familiäre Beziehung zu einer der beiden Sprachen hat, zu welchem Berufsfeld man tendiert. Einem zukünftigen Ingenieur würde ich z.B. zu Französisch raten.

Und wenn es dir nur darum geht, welche Sprache mit weniger Lernaufwand zu meistern ist, was auch legitim wäre, dann hast du bei Italienisch weit weniger Stress mit der Aussprache und der Rechtschreibung. Wie es mit der Grammatik ist, weiß ich leider nicht.

Und letztlich ist eine Sprache immer besser als keine Sprache. Und wer jetzt Italienisch lernt, der lernt Französisch recht schnell, sobald er/sie sich in eine Französin/einen Franzosen verknallt.

Grüße
Axurit

Hallo Axurit!

Über die Population der Sprache hatte ich noch garnicht so sehr nachgedacht…

Vielen Dank für deine Antwort!

Vanillekeks

Hallo,

ergänzend zu den Ausführungen meines Vorredners weise ich darauf hin, dass die Grammatik der beiden Sprachen fast identisch ist, die ist also kein Entscheidungskriterium. Wichtig wäre noch, dass man sich italienische Vokabeln mit Lateinkenntnissen besser merken kann als Französischvokabeln, da sich Italienisch weniger weit vom Latein entfernt hat als Französisch. Das gilt auch für manche grammatische Merkmale, wie z. B. die Konjugationsendungen. Noch ein Entscheidungskriterium musst du unbedingt berücksichtigen: Kennst du den Italienischlehrer, und findest du ihn sympathisch? Du würdest schließlich einige Jahre mit ihm auskommen müssen. Französisch könntest du später immmer noch lernen, falls du es im Beruf brauchen solltest, und es würde dir mit den Vorkenntnissen, die dann hättest, leicht fallen. Ansonsten empfehle ich dir, in dich zu gehen und versuchen zu ergründen, aus welchen Gründen du mit Französisch nicht so recht warm wirst und ob diese Gründe für Ital. auch zutreffen oder nicht. Du kannst gern hier posten, was dich an Franz. stört, dann werden wir sehen, ob wir dir mehr Tips geben können.

Viele Grüße

Marco

Hallo Axurit!

Über die Population der Sprache hatte ich noch garnicht so
sehr nachgedacht…

du meinst wohl Popularität

lg
Seni

Hallo!

Noch ein

Entscheidungskriterium musst du unbedingt berücksichtigen:
Kennst du den Italienischlehrer, und findest du ihn
sympathisch? Du würdest schließlich einige Jahre mit ihm
auskommen müssen.

Meine jetzige Frz-Lehrerin würde dann Italienisch machen, und wir „Franzosen“ würden eine Lehrerin bekommen, die ich nicht leiden kann. Meine jetzuge Lehrerin dagegen kann ich sehr gut leiden, ich finde auch ihren Unterichts-Stil toll.

Du kannst gern hier posten, was dich an Franz.
stört, dann werden wir sehen, ob wir dir mehr Tips geben
können.

So ziemlich alles :smiley: Die Vokabeln vergesse ich zieeeeemlich schnell, und mein hauptproblem ist das Sprechen. Nicht die Ausprache, sondern das Sätze bilden, wo mir eben auch wieder die Vokabeln fehlen. Auch das Verstehen klappt nicht so gut… mir fehlen halt die Vokabeln, obwohl ich ordentlich lerne…

Danke für die Hilfe!
Vanillekeks

Hallo!

Meine jetzige Frz-Lehrerin würde dann Italienisch machen, und
wir „Franzosen“ würden eine Lehrerin bekommen, die ich nicht
leiden kann. Meine jetzuge Lehrerin dagegen kann ich sehr gut
leiden, ich finde auch ihren Unterichts-Stil toll.

Das wäre für mich alleine schon Grund genug, dann zu Ital. zu wechseln. Ich gebe viel Nachhilfe und weiß daher, dass das Verhältnis zum Lehrer die schulischen Leistungen sehr stark beeinflusst. Und es wäre schade, wenn du dir das Französische durch ein schlechtes Lehrer-Schüler-Verhältnis für den Rest deines Lebens vergrätzen würdest, was mit hoher Wahrscheinlichkeit passieren würde. In dem Falle hättest du ohnehin nichts davon, dass man mit Französisch in wesentlich mehr Ländern was anfangen kann.

So ziemlich alles :smiley: Die Vokabeln vergesse ich zieeeeemlich
schnell, und mein hauptproblem ist das Sprechen. Nicht die
Ausprache, sondern das Sätze bilden, wo mir eben auch wieder
die Vokabeln fehlen. Auch das Verstehen klappt nicht so gut…
mir fehlen halt die Vokabeln, obwohl ich ordentlich lerne…

Ich meine, nach einem Jahr ist es zu früh beurteilen zu können, ob du wirklich ein prinzipielles Problem mit dem Vokabellernen hast. Wenn es so wäre, hättest du dieses Problem mit Ital. auch. Vielleicht aber auch nicht aufgrund deiner Lateinkenntnisse und der französischen Vokabeln, von denen du ja sicher trotzdem etliche weißt. Ich empfehle dir übrigens Gedächtnistraining: Memory spielen, Gedichte auswendig lernen, Sudokus lösen (ohne Bleistift!).

Also: das, was du hier geschrieben hast, klingt nach einer Entscheidung für Ital.

Gruß

Marco