Hallo
Der Mann sollte vor allem nicht darauf drängen, als
Ersatzvater akzeptiert zu werden, denn der Vater ist der Vater
Sofern es einen halbwegs engagierten leiblichen Vater gibt.
Nein, der Vater bleibt der Vater, egal wie präsent er ist. Sogar, wenn er tot ist, bleibt er es. (Das hat wenig mit Soziologie und viel mit Biologie zu tun.)
Und der Partner der Mutter schlüpft automatisch in eine
Vaterrolle, weil er derjenige ist, der immer da ist, auch mal
am Bett des kranken Kindes wacht, es zur Reitstunde fährt
(diese oft auch bezahlt) und sich mit dem ersten Liebeskummer
und der Pubertät rumschlagen kann.
Das mache ich bei meinen Patenkindern auch, und trotzdem bin ich kein Ersatzvater. Insbesondere maße ich mir nicht an, dessen Platz einnehmen zu wollen. Das kommt bei den Kindern nämlich nicht gut an, denn die sind in aller Regel zu beiden leiblichen Eltern loyal wie kleine Soldaten und spüren sowas genau.
Und als Partner der Mutter wird er auch nur akzeptiert werden,
wenn er darüber hinaus einsieht, dass das Kind nun mal die
älteren Rechte an seiner Mutter hat (und im Zweifel sowieso am
längeren Hebel sitzt).
Nein, das Kind hat keine älteren Rechte
Doch, sicher hat es die.
aber es hat andere
Rechte
Ja, die Rechte sind anderer Art.
und genau dies muss das Kind auch lernen einzusehen.
Das Kind geht die (neue) Paarbeziehung der Mutter nichts an.
Ich glaube aber nicht, dass es dem Fragesteller um Zweifel hieran geht.
Eine Frau ist auch Mutter und nicht nur Mutter - kein Kind hat
Anspruch auf eine 100% Mutter.
Nein, allerdings steht jede Mutter eher zu ihrem leiblichen Kind als zum neuen Mann. Das liegt eben daran, dass die Bindung zum Kind älter und tiefer ist - das meine ich mit „ältere Rechte“.
Wenn also irgend jemand der Störenfried ist, mit dem andere
ihre Mühe haben, dann er - und nicht das Kind.
Oh doch, ein Kind kann sich zu einem extremen, egoistischen
Störenfried entickeln - wieviel alleinstehende Mütter hätten
gern einen Partner, hätten auch die Chance auf einen Partner,
aber ihre extrem eifersüchtigen Kinder mischen sich in jeden
Versuch einer Beziehung ein?
Nach meiner Wahrnehmung tun sie das nur, wenn sie in die Position gedrängt werden, ihren leiblichen Vater verteidigen zu müssen.
Diese Frauen leiden mitunter
massiv unter der
selbst herbeigeführten
Situation und sind schon allein deshalb als
Mutter nicht ganz optimal.
Jede Mutter ist die genau richtige Mutter für ihr Kind. So wie jeder Vater der genau richtige Vater ist. Fragt die Kinder.
Ich bin auch Tochter einer Alleinerziehenden gewesen und kam
mit den Freunden (und irgendwann dem Mann) meiner Mutter immer
wunderbar zurecht - es kann nämlich auch dem Kind sehr gut
tun, wenn die Mutter sich nicht immer nur auf das Kind
fokusiert.
Vor allem, wenn der neue Mann es nicht tut. Er muss vielmehr lernen, der Situation gegenüber ein gewisses Maß an…Demut zu entwickeln. Schließlich ist er der Hauptprofiteur.
Dann klappt auch Patchwork.
Gruß
smalbop