ich denke, in diesem Thread bin ich mit meiner Frage ganz gut aufgehoben…
Im indischen Film (Bollywood) „Veer & Zaara“ gibt es zu Beginn folgende Szene: Eine Anwältin aus Pakistan (moslemischen Glaubens) legt am Grab ihres Vaters Blumen nieder und bittet ihn um Beistand für ihren ersten Fall als Anwältin.
In einem Filmfehlerforum wurde nun genau diese Szene als „Fehler“ angekreidet mit der Begründung, es sei moslemischen Frauen (oder generell Frauen) verboten, deren Friedhöfe zu betreten.
Stimmt das? Falls ja, mit welcher Begründung? Und betrifft das dann alle Frauen generell? (Wäre dann eigentlich logisch, wenn schon die Gläubigen selbst nicht den Friedhof betreten dürfen, wieso sollte es dann Hindus oder Christen erlaubt sein?)
war die Frage, ob eine Muslima einen muslimischen Friedhof betreten darf? Falls dem so ist, so gibt es dazu zwei Ansichten unter den islamischen Gelehrten. Die einen meinen ja, die anderen nein. Als Hintergrund betrachtet man, dass (insbesondere orientalische) Frauen oftmals überzogene Trauerreaktionen an den Tag legen (Haare ausreißen, Kleidung zerreißen, schreien usw.).
Schöne Grüße,
Mohamed.
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
wie in allen Religionen (auch im Islam) sind die Besucher der Friedhöfe vorwiegend Frauen. Sie rupfen das Unkraut, erzählen dem Toten Neuigkeiten, beten und/oder putzen die Grabsteine.
Im indischen Film (Bollywood) „Veer & Zaara“ gibt es zu Beginn
folgende Szene: Eine Anwältin aus Pakistan (moslemischen
Glaubens) legt am Grab ihres Vaters Blumen nieder und bittet
ihn um Beistand für ihren ersten Fall als Anwältin.
Blumen niederlegen zum Beispiel ist von Hollywood abgekupfert. Nicht umsonst nennt sich diese Firma Bollywood.
Normalerweise macht man aus einem Grabbesuch sowas wie ein Familientreffen. Viele Familienmitglieder treffen sich am Grab, kochen Tee, die Frauen machen zu Essen und die Kinder spielen drum herum. So habe ich das aus Algerien in Erinnerung.
In einem Filmfehlerforum wurde nun genau diese Szene als
„Fehler“ angekreidet mit der Begründung, es sei moslemischen
Frauen (oder generell Frauen) verboten, deren Friedhöfe zu
betreten.
Stimmt das? Falls ja, mit welcher Begründung? Und betrifft das
dann alle Frauen generell? (Wäre dann eigentlich logisch, wenn
schon die Gläubigen selbst nicht den Friedhof betreten dürfen,
wieso sollte es dann Hindus oder Christen erlaubt sein?)
Das ist überhaupt nicht logisch sondern intolerant und unfreundlich. Warum dürfen Andersgläubige nicht das Grab eines Toten besuchen?
Wer sollte die Gräber pflegen, wenn nicht die Frauen?
Das einzige was ich in diese Richtung weiss ist, dass Mütter das Grab ihrer beerdigten Babys nicht kennen dürfen. Jedoch weiss ich das nur aus der Türkei. Die Frau von meinem Onkel konnte nur Jungs lebendig gebären, die Mädchen starben. Von keinen dieser Mädchen kennt sie das Grab. Aber ob das jetzt islamisches Gesetz ist ist mir unbekannt. Da die Beerdigungen von ihrer Ursprungsfamilie (kurdisch) ausgeführt wurden. Vielleicht hat hier Mohamed eine Erklärung?
@ Mohamed
Solche Szenen spielen sich meist bei Beerdigungen ab, jedoch nicht mehr, wenn man später die Gräber besucht. Denn eher wird vorher sowie nachher im Haus des Toten getrauert.
war die Frage, ob eine Muslima einen muslimischen Friedhof
betreten darf? Falls dem so ist, so gibt es dazu zwei
Ansichten unter den islamischen Gelehrten. Die einen meinen
ja, die anderen nein.
Wie wäre denn die Antwort, wenn die Frage gewesen wäre, ob Frauen an der Beerdigung eines/einer Angehörigen auf dem Friedhof teilnehmen dürfen?
Als Hintergrund betrachtet man, dass
(insbesondere orientalische) Frauen oftmals überzogene
Trauerreaktionen an den Tag legen (Haare ausreißen, Kleidung
zerreißen, schreien usw.).
Woher haben orientalische Frauen denn das? Verhalten sich orientalische Männer da anders? Solch unterschiedliches Geschlechterverhalten wird man doch wohl kaum auf ein unglückliches Zusammenspiel von südlichem Klima und Hormonen interpretieren!
Ist es möglicherweise umgekehrt so, dass islamische Frauen ihrer Trauer nur deshalb oft mit „überzogenen Reaktionen” Ausdruck verleihen, weil ihnen eine würdige Form, von verstorbenen Angehörigen öffentlich Abschied zu nehmen, von den Patriarchen im islamischen Kulturkreis versagt wird?
Ist es möglicherweise umgekehrt so, dass islamische Frauen
ihrer Trauer nur deshalb oft mit „überzogenen Reaktionen”
Ausdruck verleihen, weil ihnen eine würdige Form, von
verstorbenen Angehörigen öffentlich
Abschied zu nehmen, von den Patriarchen im islamischen
Kulturkreis versagt wird?
Hallo Gernot,
nein, denn die Regel ist ausgesprochen worden, lange nachdem diese vorislamische Trauerkultur sich schon etabliert hatte.
Solche Szenen spielen sich meist bei Beerdigungen ab, jedoch
nicht mehr, wenn man später die Gräber besucht. Denn eher wird
vorher sowie nachher im Haus des Toten getrauert.
Hallo Paula,
in vorislamischer Zeit wurden, wenn ich mich nicht irre, extra Totenklägerinnen für möglichst spektakuläre Trauerreaktionen bezahlt, und da Verstorbene ziemlich schnell beerdigt wurden, konnte sich so etwas durchaus auf dem Friedhof abspielen.
Ist es möglicherweise umgekehrt so, dass islamische Frauen
ihrer Trauer nur deshalb oft mit „überzogenen Reaktionen”
Ausdruck verleihen, weil ihnen eine würdige Form, von
verstorbenen Angehörigen öffentlich
Abschied zu nehmen, von den Patriarchen im islamischen
Kulturkreis versagt wird?
nein, denn die Regel ist ausgesprochen worden, lange nachdem
diese vorislamische Trauerkultur sich schon etabliert hatte.
Wenn diese unsinnige „Kultur”, nach der Frauen noch nicht einmal an der Bestattung ihrer eigenen Familienangehörigen teilnehmen dürfen, vorislamisch ist, dann müsste es ja ein umso Leichteres sein sie aufzugeben!
Ich fürchte aber, es hat sogar Methode im Islam, Frauen als Menschen zweiter Klasse an den Rand der Gesellschaft zu drängen, sie in Moscheen nicht im Hauptraum und zu Bestattungen eben schon gleich gar nicht zuzulassen.
Was die Bekleidung angeht, werden muslimische Frauen häufig in extrem vermummende Gewänder gesteckt, teilweise sogar nur in Begleitung eines männlichen Familienangehörigen aus dem Haus gelassen. Ich könnte die Liste noch lange fortsetzen …
Irgendwie fügt sich das doch alles zu einem in sich allzu schlüssigen Ganzen zusammen, was weder ein frauen-, noch ein menschenfreundliches Licht auf den Islam wirft.
Irgendwie fügt sich das doch alles zu einem in sich allzu schlüssigen Ganzen zusammen, was
weder ein frauen-, noch ein menschenfreundliches Licht auf den
Islam wirft.
Und das ist Dir jetzt ausgerechnet bei diesem Thema klar geworden?
in vorislamischer Zeit wurden, wenn ich mich nicht irre, extra
Totenklägerinnen für möglichst spektakuläre Trauerreaktionen
bezahlt, und da Verstorbene ziemlich schnell beerdigt wurden,
konnte sich so etwas durchaus auf dem Friedhof abspielen.
Wahrscheinlich von den Unbeliebten bestellt Danke für diese erschreckende Info.
moslemische Friedhöfe?
Ein Friedhof ist im Islam nicht nur nicht vorgesehen, sondern explizit verboten. Das sich (fast!!) keiner d’ran halt ist ne andere Sache.
Ob nun Frauen hin sollen oder net ist Geschmackssache, mehr nicht.
Blumen niederlegen zum Beispiel ist von Hollywood abgekupfert.
Nicht umsonst nennt sich diese Firma Bollywood.
ich hab mich, in meiner Unwissenheit, wohl etwas falsch ausgedrückt. Sie hat nicht wirklich „Blumen niedergelegt“, sondern vielmehr einzelne Blumenblüten/Blumenköpfe ringsum auf dem Grabsteinrand gelegt.
Das ist überhaupt nicht logisch sondern intolerant und
unfreundlich. Warum dürfen Andersgläubige nicht das Grab eines
Toten besuchen?
Wer sollte die Gräber pflegen, wenn nicht die Frauen?
Das hab ich mich auch insgeheim gefragt, war mir aber überhaupt nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch so eine Regelung gibt…
Ein Friedhof ist im Islam nicht nur nicht vorgesehen, sondern
explizit verboten. Das sich (fast!!) keiner d’ran halt ist ne
andere Sache.
Ob nun Frauen hin sollen oder net ist Geschmackssache, mehr
nicht.
Komisch, dass du nicht eine einzige Quelle für deine Behauptung angegeben hast.
Ich bezweifle es, letztes Semester habe ich mich sehr ausführlich mit sunnitischen und schiitischen Bestattungsriten auseinander gesetzt, aber ein Friedhofsverbot ist mir dabei nicht begegnet.
Kannst du deine Behauptung durch eine Koranstelle belegen? Oder einen Hadith?
Ein Friedhof ist im Islam nicht nur nicht vorgesehen, sondern
explizit verboten. Das sich (fast!!) keiner d’ran halt ist ne
andere Sache.
Ob nun Frauen hin sollen oder net ist Geschmackssache, mehr
nicht.
Irgendwie fügt sich das doch alles zu einem in sich allzu schlüssigen Ganzen zusammen, was
weder ein frauen-, noch ein menschenfreundliches Licht auf den
Islam wirft.
Und das ist Dir jetzt ausgerechnet bei diesem Thema klar
geworden?
Nein, es wird nur auch an diesem Thema wieder einmal klar.
Die Frage ist, warum der Islam es nicht schafft, sich von derlei Diskriminierungen zu emanzipieren, drängt sich mir dabei auch immer wieder auf:
Du sagst, da ist auf der Grundlage einer vorislamischen Tradition eine islamische Regel aufgestellt worden. Von wem? Etwa schon von deinem Namenspatron, dem Religionsgründer?
Wenn ja: warum ist diese Tradition dann von ihm bekräftigt worden? Möglicherweise nur aus pragmatischen Gründen, um seine Zeitgenossen, die er als Anhänger seiner Religion gewinnen wollte, nicht allzu sehr zu überfordern, sie keinem allzu großen Kulturschock auszusetzen?
Wenn dem so ist, warum erkennen heutige Moslems dann nicht, dass geschlechterdiskriminierende Regeln nicht zum essenziellen Kern ihres Glaubens gehören und dass der vollkommenen Gleichberechtigung der Geschlechter im Islam nichts entgegensteht?
Ist der Islam etwa noch reformunfähiger als der Katholizismus oder die Orthodoxie, die Frauen insofern ebenfalls diskriminieren, als sie ihnen das PriesterInnenamt verwehren?
ich möchte daran erinnern, wie es in einem der ersten Postings zu diesem Thema hieß: Es gibt unter islamischen Gelehrten zwei Ansichten zu diesem Thema. Es soll einen authentischen Prophetenausspruch geben (müsste ich raussuchen), der Frauen den Friedhofsbesuch erlaubt, wenn sie sich dort maßvoll verhalten.
danke für Dein Hilfe und Deinen Wunsch Falschinformationen aus dem Froum herauszuhalten. Bitte schreibe doch nächstes Mal direkt die Moderation mit Deinem Wunsch an, statt ihn hier im Forum zu äussern.
Wer-weiss-was basiert auf einem fundamentalen Argumentationsprinzip. Das gilt ‚leider‘ auch für falsche Informationen, halb verdaute oder falsch verstandene Lektüren, kaum verstecktes Halbwissen etc.
Im Klartext heisst dies, dass Falschinformationen von den lesenden Usern auszuweisen sind und in einer Diskussion sichtbar werden, und schliesslich auch so im Archiv für alle zukünftigen Suchenden zu finden ist. Nur so wird Falsches wirklich korrigiert, statt einfach nur gelöscht, vergessen und damit komplett unbeanstandet perpetuiert.