Frauenverhalten beim Kennenlernen

Erstmal ein Frohes neues Jahr! Ich bin Ende 20 und lebe im Norden Deutschlands. Ich würde gerne mal über das Thema „Frauenverhalten beim Kennenlernen“ diskutieren wollen.

Ich habe selbst und natürlich auch im Bekanntenkreis viele Erfahrungen gesammelt und Beobachtungen gemacht. Diese führen letztendlich immer zu dem Schluss das irgend etwas an der Verhaltensweise der Frauen (ich spreche hier erfahrungsgemäß vom Norden Deutschlands; Umgebung Hannover) in Sachen gegeseitiges kennen lernen nicht stimmt.

Zu meist fällt mir auf, dass es vielen (nicht allen!) Frauen schwer fällt sich gegenüber einem interessierten Mann überhaupt vernünftig auszudrücken. Man hat oftmals das Gefühl, das eine Frau bei einem einfachen „Hi, wie gehts?“ oder einem der Situation passenden Spruch (wirklich freundlich, witzig und normal) gleich das Gefühl hat sie gehe eine feste Beziehung oder One-Night-Stand mit dem Mann gegenüber ein, wenn sie jetzt freundlich antwortet. Manchmal folgen sogar Beleidigungen oder ein Augenverdrehen. Ich meine eine einfache zwischenmenschliche Reaktion kann ja wohl noch erwartet werden, oder wie seht ihr das? Oder einfach die Antwort „Mir geht es soweit gut. Aber ich möchte mich mit dir nicht unterhalten. Ich wünsche Dir aber trotzdem noch einen schönen Abend.“ wäre doch vollkommen passend. Meist wird aber eher etwas „patzig“ bzw. „herablassend“ reagiert. Meine Frage: Woher kommt diese zu unrecht aufkommende Aggressivität der Frauen? Wieso fehlt u.a. das mangelnde Interesse jemanden kennen lernen zu wollen? Wollen die Frauen lieber single alleine zu hause rumsitzen und TV gucken und ihren Promi-Star anhimmeln? Das ist mir echt ein Rätsel.

Ich habe auch einige Studenten (Männer) kennen gelernt (Spanien, Russland, Italien, Asia, etc.), die mich fragten, ob das in Deutschland normal ist, dass man hier niemanden bzw. jemanden nur sehr schwer kennen lernen kann. Die meinten, dass sie in ihrer Heimat so gut wie immer in einer Beziehung waren, aber hier gehe wohl einfach nichts.

Nächstes Beispiel (während meiner Zivildienstzeit vor einigen Jahren): Es waren viele Leute aus Berlin, Potsdam usw. hier. Alle mit großen Sprüchen: „Heute Abend lernen wir hier Frauen kennen. Das wird ne Gaudi.“ Ich dachte mir selbst nur: „Solche Spinner“ und habe mich darauf vorbereitet am nächsten Tag achso tolle „Geschichten“ von ihnen zu hören (ich war nicht mit ihnen unterwegs am besagten Abend). Aber ALLE durch die Bank weg waren frustriert! Die meinten, dass diese Region hier voll Scheiße ist. Die kommen hier nie wieder her. Die Frauen laufen nach deren Aussage desinterssiert und eingebildet herum und tun alle so als wären sie vergeben.

Diese Statements auch von Leuten ausserhalb machten mich wirklich nachdenklich. Geht in der Region Hannover, Braunschweig, Salzgitter, Wolfsburg, Gifhorn und Peine wirklich weniger in Bezug auf das gegeseitige kennen lernen? Oder ist das auch in anderen Regionen Deutschlands so? Sind die Frauen im Ausland durchschnittlich herzlicher, freundlicher und aufgeschlossener? Was sagt ihr dazu und was sind eure eigenen Erfahrungen? Selbstverständlich auch SEHR gerne Frauenmeinungen!

Noch zur Info: Es braucht keiner kommen mit „dann bist du halt zu unsexy oder kriegst keine ab“ oder sowas. Es geht um generelle Beobachtungen die eine Vielzahl von Männern machen und immer wieder direkt erleben und somit nicht nur um mich. Sollte es nur am Aussehen liegen und ihr plädiert vehement dafür, dann müsste man den Frauen obendrein extreme Oberflächlichkeit unterstellen. Jedoch ist für mich das schwer vorstellbar, dass jeder Single-Mann aus meinem Bekanntenkreis aus Frauensicht hässlich sein soll. Es handelt sich dabei auch um viele Männer, die darüber hinaus fest im Leben stehen, einen gutbezahlten Job haben und zu dem gepflegt aussen.

Ich danke euch schonmal vorab für eure Antworten und freue mich auf eine aussagekräftige Diskussion! :wink:

Hierzu kann ich KEINE Antwort geben, ich wohne in Bayern, doch allgemein würde ich schon sagen den Frauen geht zu gut.

Hallo SI,

Deine Frage gehört in den Bereich Geschlechtersoziologie und Kulturanthropologie. Bei PIRSIG findest Du Deine Fragen weitgehend behandelt unter den Aspekten „social quality patterns“ und „biological quality patterns“ - falls Du Lust hast, Dich weiter in die Fachliteratur zu diesem Thema zu vertiefen.

Wenn Du das Thema näher studierst, wirst du schnell feststellen, dass hier stark geschlchtsspezifische Rollenmuster vorliegen, die keineswegs harmonisch oder kompatibel sind. Da Frauen und Männer teilweise unterschiedliche Ansprüche an eine Beziehung stellen, ist das Etablieren einer Beziehung und das sog. „Qualifizieren in der Kommunikationssituation“ (SAGER) mit einigen Problemen verbunden.

Ein konkretes Beispiel:

Der Kommunikationswissenschaftler und Psychologe Watzlawik erzählt in „Vom Sinn des Unsinns“ bspw. den Fall, dass in der Folgezeit des 2ten Weltkriegs übermäßig oft Ehen zustande kamen zwischen den in England stationierten Amerikanern und den einheimischen Frauen. Die männlichen Briten beklagten sogar, dass die amerikanischen Soldaten den „Heiratsmarkt“ quasi leerfegen würden, und einige Soziologen entschlossen schließlich, den Fall näher zu untersuchen.

SO fanden die Wissenschaftler zunächst heraus, dass die englischen Frauen die amerikanischen Soldaten als „sexuell sehr freizügig und direkt“ beschrieben. Das schien wenig überraschend zu sein; ein solches Verhalten würde man von Soldaten im Ausland ja auch erwarten. Äußerst verblüfft waren die Soziologen aber, dass die amerikanischen Soldaten dasselbe über die englischen Frauen sagten: Diese seien geradezu sexuell frivol! Das war paradox. Wie konnte es nur sein, dass sich beide Seiten gegenseitig als sexuelle Draufgänger bezeichneten??

Die Soziologen begannen daher, die üblichen Stadien der Annäherung in der englischen und amerikanischen Kultur zu vergleichen. Dabei fanden sie Erstaunliches heraus: So ist bspw. der Kuss in der amerikanischen Kultur eine relativ harmlose und unverbindliche Sache, während das Küssen in der englischen Kultur mit die letzte Stufe vor dem Geschlechtsverkehr darstellte.

Lernten sich nun eine englische Frau und ein Amerikaner kennen, kam der Amerikaner recht früh an den Punkt, an dem er die Frau küsste - was auf die Frau eben „sexuell freizügig“ bishin zur Unverschämtheit wirkte. Derart ‚überfallen‘, hatte die Frau zwei Möglichkeiten: Entweder sie stürmte empört davon, oder sie begann sich auszuziehen - was nun wieder den Amerikaner irritierte und von ihm als „frivoler Charakter“ interpretiert wurde.

Tatsächlich waren also weder die Soldaten noch die Engländerinnen frivol. Das Phänomen der explosionsartig zunehmenden Eheschließungen zwischen ihnen beruhte ausschließlich auf unterschiedlichen Abläufen in den kulturellen Annäherungsritualen.

Wenn Du Deine Ausführungen aus diesem Blickwinkel betrachtest, wirst Du schnell registrieren, welche normativen Setzungen DU als verbindlich ansiehst:

„Zu meist fällt mir auf, dass es vielen (nicht allen!) Frauen schwer fällt sich gegenüber einem interessierten Mann überhaupt vernünftig auszudrücken“

Du erwarstest eine bestimmte Form von Konversation zu einem bestimmten (sehr frühen) Zeitpunkt der Annäherung.

„Manchmal folgen sogar Beleidigungen oder ein Augenverdrehen.“

Du erwartest eine wertschätzende Erwiederung auf Deine Initiative. Aber offensichtlich fühlt sich Dein Gegenüber keineswegs gewertschätzt, sondern herabgesetzt und ‚rächt‘ sich jetzt.

„Die Frauen laufen nach deren Aussage desinterssiert und eingebildet herum und tun alle so als wären sie vergeben.“

Hier liegt ein Rollenstereotyp der ‚Brautwerbung‘ vor, für das es übrigens statistische Erkenntnisse gibt: Bei dieser Form der Annäherung muss Mann mit einer Ausfallquote von 90-98% rechnen. Das heißt: Von 100 Annäherungen verlaufen statistisch besehen nur 10-2 erfolgreich.

Soweit zur wissenschaftlichen Seite des Phänomens.
Ich hoffe, die Reflexionen helfen Dir, Dein Problem besser zu analysieren und zu eigenen Schlussfolgerungen zu kommen.

Hallo "Strong&Intelligent,
auch Dir ein frohes Jahr 2013. Vor allem Gesundheit.
Was mir als erstes an Deiner Anfrage auffiel waren die vielen Fehler in Deinem Text.
Bedenke, dass Du Dich mit Strong&Intelligent vorstellst.
Ein intelligenter Mensch sollte seine Muttersprache besser im Griff haben.
Zum Inhalt weise ich darauf hin, dass ich aus einer völlig anderen Gegend
(Düsseldorf/Rheinland) stamme und es mich das letzte Mal, für einen
längeren Zeitraum, im Rahmen meines Wehrersatzdienstes (BGS) in diese
Region verschlagen hat.
Ich kann von mir sagen, dass ich bis heute keine Kontaktschwierigkeiten
habe und hatte.
Gebe allerdings zu, dass ich so gut wie nie mit einem
"Hi, wie gehts?!, versucht habe Kontakt aufzunehmen.
Ich habe es über Augenkontakt versucht. Zu meiner Zeit war „FLIRTEN“
angesagt. Ich habe auf entsprechende Signale der betreffenden Dame gewartet.
Ich denke, es ist für jeden Menschen verständlich und nachvollziehbar, wenn
ich als Mann, der niemals Kontaktschwierigkeiten hatte, behaupte, mich mit diesem
Thema nie beschäftigt zu haben. Es tut mir leid, dass ich nur wenig zur Diskussion
beitragen konnte.
Übrigens, das Aussehen spielt eine große Rolle.
Jede® die/der etwas anderes behauptet träumt und/oder ist ahnungslos!!
In meiner Jugendzeit ging man noch in Diskotheken zum Tanzen.
Man forderte auf oder wurde (Damenwahl) aufgefordert.
Wenn man der Dame partout näher kommen wollte, ging man zum DJ und bat
um ein paar Songs (Are you lonesome tonigt, Love me tender etc.)um Klammerblues tanzen zu können. Da ich als gut aussehend galt, weder
Schweißfüße noch Halitosis (Mundgeruch) hatte, ergab sich alles weitere von selbst.

Reini G.

Ich bin offfensichtlich nicht aus der genannten Region!
Hier im Rheinland warten wir nur darauf, von fremden Männern angesprochen zu werden
„Eh Alte, was geht ab?“
Damit sind dann unsere Abende gerettet.

Also im Ernst: Wie man in den Wald hineinruft - so schallt es heraus!

Viel Erfolg!