Frauenwahlrecht in den USA

Hallo zusammen!

Weiß jemand was über die Hintergründe des Frauenwahlrechts in den USA? Was waren die Gründe, dass die Frauen in den USA und anderswo wie Australien nicht wählen durften? Ich danke schon mal im Voraus!

Viele Grüße
Falco

Von Alters her wurden erfolgreiche Heerführer als Spitzenpolitiker verwendet, wie Alexander der Große, Cäsar, Napoleon, Eisenhower und Haig, oder die verwendeten sich selber, putschten also. Frauen waren deshalb in der Politik nicht vorgesehen, Ausnahmen wie Cleopatra und Katharina die Große bestätigen die Regel.

Laut Friedrich Engels galt es zudem, seit Einführung des Privateigentums gen Ende der Steinzeit das Matriarchat zu unterdrücken und das Patriarchat zu befördern, weshalb die Frau gesamt gesellschaftlich unter dem Stiefel als Knecht gehalten werden musste.

Aus verbissen feministischer Sicht wurden aus ähnlichen Gründen sämtliche Bestrebungen von Frauen nach gesamtgesellschaftlicher Nützlichkeit neben dem Zeugen und Gebären und Aufziehen des Nachwuchses der Männer von den Männern bekämpft - was dann in der Verbrennung von zigtausend „wissenden“ Frauen als Hexen im Mittelalter kulminierte.

Spätestens bis dahin, also im Mittelalter, waren Frauen im öffentlichen Leben höchstens noch als Einzelerscheinungen wirksam und wahrnehmbar, so als Nonne und Universalgelehrte wie die feministisch und auch sonst äußerst anerkannte Ursula von Bingen.

In dieser Abfolge mag es Lücken geben und Unplausibilitäten, dennoch verstärkte sich der Verweis der Frauen auf Kinder, Küche, Kirche bzw. auf Heim und Herd noch im Zuge der Verbürgerlichung der früher feudalistischen Gesellschaften während der Industrialisierung. Und des damit aufkommenden Spießbürgertums. Ein hübsches Beispiel dafür ist Theodor Fontanes Roman „Effie Briest“.

Genau in dieser Zeit, als das (Drei-Klassen-)Wahlrecht in Preußen noch an Grundbesitz - und aufgrund der vorherrschenden männlichen Erbfolge - auf Männer beschränkt war, entstand aber auch eine Gegenbewegung, wenn auch erst in England mit den Suffragetten.

Irgendwann gen Anfang des 20. Jahrhunderts sprach sich jedenfalls herum, dass Frauen nicht per se zu dumm und sentimental sind, um über Kriegsanleihen und Kirchensteuern mitzubestimmen, obwohl eben nachgewiesen worden war, dass ihr Gehirn ein wenig weniger wiegt als das des Mannes.

Was aber eine Gossenweisheit blieb, da Marie Curie usw. eben anfingen, Nobelpreise einzuheimsen, weil das Gewicht des Hirns nur wichtig ist bei der gleichnamigen Suppe. Nicht aber beim Denken. Jedenfalls könnte man abschließend vermuten, dass die patriarchalische Vererbungsweise - erst kriegt der älteste Sohn was, dann der zweitälteste, und erst im Notfall eine Tochter was vom Hof, vom Herzogtum -

so seit Ende des Altertums dazu beigetragen hat, dass Frauen in der Politik höchstens am Rande etwas zu suchen hatten. Frei nach Karl Marxens Motto: „Das (wirtschaftliche) Sein bestimmt das (gesellschaftliche) Bewusstsein!“ Und wenn Frauen nix erben, haben sie auch keine Macht, und warum sollten sie dann mitreden, wenn in Deutschland, Australien oder den USA über die Gesetze über die Getreidepreise oder die Kriegsanleihen abgestimmt wird?

Wir müssen uns Politik bis zur Einführung des Frauenwahlrechts (und noch ca. 150 Jahre danach) vorstellen als einen Stammtisch von Männerbünden, wo der Inhaber vom Huber-Hof mit dem Besitzer vom Mustermann-Gut bei Bier und Zigarren ausklamüsert, ob und wann eine Steuer eingeführt und ein Minister gestürzt wird.

Da würd’ hat ein Frauenwahlrecht nur stören! (Tat es praktisch auch, als Frauen plötzlich Themen auf’s Tapet brachten ab den 20er Jahren, die Männer eher drunter lassen wollten, wie Abtreibung usw.)

Gruß aus Berlin, Gerd

Das Frauenwahlrecht wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach und nach in den Staaten der westlichen Welt eingeführt. Den zeitlichen Unterschiede liegen nationale Ursachen zugrunde.

Sieh mal hier nach